Sagt jemand „Pustekuchen“, denkt man zunächst vielleicht an eine besondere Süßspeise. Dabei hat der Begriff so gar nichts mit dem Kochen zu tun.
Was bedeutet „Pustekuchen“? Bedeutung, Definition
Wenn jemand sagt: „Pustekuchen“, dann meint er damit so etwas wie „von wegen“. Damit kann gemeint sein, dass jemand etwas, was er eigentlich haben will, nicht bekommt. Der Sprecher kann damit aber auch ausdrücken, dass eine andere Person eine falsche Meinung hat.
Wenn jemand „Pustekuchen“ sagt, schwingt auch oft eine Prise Schadenfreude mit, weil sich jemand umsonst Hoffnungen auf etwas gemacht hat oder etwas getan hat, was nicht ganz so schlau war.
Woher kommt „Pustekuchen“? Wortherkunft
Es gibt verschiedene Erklärungsansätze, woher der Begriff „Pustekuchen“ kommt. Sehr weit verbreitet ist die Ansicht, dass der Begriff „Pustekuchen“ wohl aus dem jiddischen Wortschatz kommt. Dort gibt es die Redewendung „ja cochem“. Ursprünglich bedeutet dieser Ausdruck „gerissen“. Eine Person ist zwar gerissen, aber nicht unbedingt besonders schlau und gelehrt.
Anfang des 19. Jahrhunderts wurde dann der Ausdruck in Berlin abgewandelt und eingedeutscht. Aus „ja cochem“ entstand „ja Kuchen“. Damit wollte man zum Ausdruck bringen, dass etwas Quatsch war oder dass man zu etwas eine ganz andere Meinung hatte. Um dies auszudrücken, war der Ausdruck „ja, Kuchen!“ sehr gebräuchlich in jener Zeit. Damit war aus dem jiddischen Begriff „cochem“ Kuchen geworden. Im Laufe der Zeit wurde der Kuchen mit dem Begriff „Puste“ kombiniert, um die Ablehnung gegenüber einer Sache oder einer Meinung noch deutlicher zum Ausdruck zu bringen. So entstand der begriff „Pustekuchen“. Es beschreibt einen Kuchen aus „heißer Luft“(Puste).
Warum sagt man „Pustekuchen“? Erklärung
Es gibt allerdings auch noch weitere Möglichkeiten, den Begriff „Pustekuchen“ zu deuten.
Auch hier gehen die Ursprünge auf die jiddische Sprache zurück. Das Wort „Puste“ kann auch als eine Art Verballhornung des jiddischen Wortes „poschut“ gesehen werden.
„Poschut“ bedeutet im hebräischen „weniger“ und drückt damit wieder aus, dass etwas „weniger“ wert ist, z.B. eine andere Meinung.
Zusammen mit dem Begriff *chochem* für „klug“, „gewitzt“ oder „wissend“ würde „Pustekuchen“ damit also „wenig klug“ bedeuten. Aus „chochem“ wurde im Deutschen das Wort „Kuchen“.
Nicht belegt ist die mögliche Herkunft des Begriffs „Pustekuchen“ durch einen der berühmtesten deutschen Dichter: Johann Wolfgang von Goethe. Es gibt angeblich die Theorie, nach der Goethe damit einen seiner Widersacher lächerlich machen wollte, nämlich Johann Friedrich Wilhelm Pustkuchen.
Die Theorie besagt weiterhin, dass der dem Nachnamen seines Widersachers noch ein Fugen-e einfügte, einfach weil es sich besser anhörte. Ob an dieser Erklärung irgendein Fünkchen Wahrheit ist, ist wissenschaftlich nicht bewiesen.
Eine ganz andere Interpretation besagt, dass der Begriff „Pustekuchen“ einfach nur falsch als ursprünglich „jiddisch“ interpretiert wurde und gar nicht aus dieser Sprachfamilie kommt. So soll der Begriff aus dem „Rotwelch“ kommen, der früheren Geheimsprache der Ganoven und Gauner.
Eine weitere Erklärung führt den Begriff „Pustekuchen“ auf Blätterteig zurück, den man aufgrund seiner Konsistenz leicht wegpusten kann. Aber natürlich gibt es für diese Interpretation ebenfalls keinen wissenschaftlichen Beleg.
Im Duden wird diskutiert, ob der Begriff eine ähnliche Bedeutung wie „jemandem etwas husten“ hat. So wird hier „ich huste Dir etwas“ mit „ich puste Dir etwas“ gleichgesetzt. Allerdings benutzen wohl eher weniger Leute diese beiden Redewendungen gleichberechtigt.