Warum hat man Allergien? Erklärung, Ursachen, Gründe

Warum hat man Allergien, Erklärung


Eine Allergie ist auf eine überschießende Immunreaktion zurückzuführen. Das Immunsystem wehrt normalerweise Keime, Krankheitserreger und Bakterien ab. Es verhindert in einem gesunden Körper die Entstehung von Krankheiten. Bei einer allergischen Reaktion reagiert das natürliche Abwehrsystem übertrieben deutlich, sodass sich Symptome bei Betroffenen zeigen. Die Gründe für das Auftreten einer Allergie sind vielfältig. Sie lassen sich auf verschiedene Einflussfaktoren zurückführen: genetische Veranlagung und Umwelteinflüsse.

Definition einer Allergie: Was ist eine Allergie genau?

Allergien sind grundsätzlich in verschiedene Unterarten zu unterscheiden:

  • Inhalationsallergene (beispielsweise Pollen)
  • Kontaktallergene (beispielsweise Nickel als Bestandteil von Modeschmuck)
  • Injektionsallergene (beispielsweise Penicillin oder Insektenstiche)
  • Ingestionsallergene (beispielsweise durch Lebensmittel)

Zusätzlich existieren sogenannte Kreuzallergien. Dabei besteht primär eine Überempfindlichkeit gegen eine Substanz, wobei Allergiker ebenfalls auf ähnliche Allergiestoffe reagieren. Ein bekanntes Beispiel ist die Allergie gegen Birkenpollen. Viele Betroffene sind zugleich gegen Äpfel allergisch. Das Immunsystem zeigt eine Überreaktion, wodurch Beschwerden entstehen. Die Symptome treten entweder sofort oder verzögert auf. Eine Unterscheidung der Allergiereaktionen erfolgt daher anhand der zeitlichen Reaktionsspanne.

Frühtypen zeigen sofortige Reaktionen nach Kontakt mit einem Allergiestoff. Dabei sind drei Typen voneinander unterscheidbar. Die Typ-1-Allergie tritt besonders oft auf. Klassische Beschwerden sind der Heuschnupfen oder eine Nesselsucht. Nahrungsmittelallergien fallen ebenso in den Bereich. Die allergische Antwort des Immunsystems zeigt sich innerhalb von wenigen Minuten. Dagegen erfolgt die Immunreaktion bei einer Typ-2-Allergie und Typ-3-Allergie nach etwa sechs bis zwölf Stunden. Zusätzlich ist ein Spättyp bekannt. Diese Typ-4-Allergie ist nach der sofortigen Immunantwort die zweithäufigste Allergieform. Hierbei kommt es nach 12 bis 72 Stunden zu einer Allergiereaktion, wie Transplantatabstoßung oder ein allergisches Kontaktekzem.

Warum Allergien auftreten? Ursachen, Gründe

1. Genetische Ursachen

Das Risiko einer Allergie im Leben startet im Wesentlichen mit der Geburt. Die Veranlagungen im Erbgut beeinflussen, ob eine Person auf äußere Einflüsse allergisch reagiert oder nicht. Das betrifft speziell jene Erbinformationen, die das Immunsystem und die Zellen steuern. Solche Gene prägen ebenfalls Schleimhäute und die Hautzellen. Das beeinträchtigt unter Umständen ihre Funktionalität, sodass das Abwehrsystem im Zweifelsfall übermäßig reagiert.

Als genetische Ursache sind zudem die Eltern zu betrachten: Ist ein Elternteil bereits Allergiker, besteht ein relevantes Risiko, dass das Kind ebenfalls eine Überempfindlichkeit ausbildet. Neben einer Betroffenheit der nächsten Blutsverwandten spielen die Abwehrzellen eine enorme Rolle, warum jemand im Leben eine Allergie entwickelt.

Dabei liegt eine Veranlagung vor, bei der die spezifischen IgE-Antikörper übermäßig gebildet werden. Ein weiterer genetischer Aspekt betrifft die T-Zellen. Sie sind ein wesentliches Element bei der Entstehung einer Allergie, da sie das Ausmaß der Reaktionen steuern. Sobald ihre Aktivität reduziert ist, reagiert das Immunsystem unter Umständen mehr als nötig, sodass Symptome auftreten.

In jedem Fall existiert kein alleiniges »Allergie-Gen«. Stattdessen führen gegebenenfalls diverse unterschiedliche genetische Veranlagungen und Einflussfaktoren zu einer Reaktion.

2. Allergien aufgrund von Umweltfaktoren

Die Genetik ist ein übergeordneter Faktor, der eine immunologische Reaktion begünstigt. Daneben beeinflusst die Umwelt die körpereigene Abwehr. Dabei haben Untersuchungen nachgewiesen, dass Allergien eher in urbanen Gegenden auftreten als auf dem Land. Zugleich spielt die Luftverschmutzung eine Rolle. Seit den 1970er Jahren ist eine Zunahme dieser Überempfindlichkeitsreaktionen zu verzeichnen. Inzwischen sind rund 30 Prozent der Bevölkerung von allergieschen Erkrankungen betroffen.

Entsteht eine Allergie, liegt das mitunter an der Durchlässigkeit von Schleimhäuten und der Haut liegen. Ist die natürliche Funktion dieser Barrieren beeinträchtigt, begünstigt das eine allergische Reaktion. Solch eine Funktionsstörung tritt beispielsweise durch Infektionen auf.

Zugleich spielt Stress eine elementare Rolle bei der Entstehung von Allergien. Zwar löst die Belastung die Reaktionen nicht unmittelbar aus. Allerdings beeinflusst sie das Immunsystem. Dadurch besteht das Risiko, dass eine Immunreaktion entweder neu auftritt oder sich vorhandene Beschwerden verstärken.

Nicht zuletzt kann ein übermäßiger Umgang mit Allergenen eine Allergie begünstigen und fördern. Das ist speziell bei gewissen Berufen der Fall. Solche Berufsfelder stehen in engem Kontakt zu Allergiestoffen, wodurch eine diesbezügliche Sensibilisierung des Immunsystems stattfindet.

Zusammenfassung: Warum hat man Allergien?

Das Zustandekommen einer immunologischen Reaktion ist vor allem eine Frage der körpereigenen Abwehr. Das Immunsystem hält fremde Substanzen vom Organismus fern und bekämpft effizient Eindringliche, wie Krankheitserreger und Keime. Bei einer Allergie reagiert der Körper auf Fremdstoffe übertrieben deutlich. Dadurch entstehen allergische Symptome, die schlimmstenfalls in einem lebensgefährdenden anaphylaktischen Schock münden können.

Die Gründe für eine Allergie lassen sich schlussendlich auf genetische Faktoren und Umwelteinflüsse zurückführen. Wer bereits als Kind Kontakt zu zahlreichen Reizen hat, entwickelt eher ein solides Abwehrsystem. Nicht zuletzt spielt die persönliche Veranlagung eine Rolle: Sind enge Familienmitglieder Allergiker, begünstigt dieser Umstand das Auftreten entsprechender Symptome.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

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