Warum hat der Kochlöffel ein Loch? Erklärung

Warum hat der Kochlöffel ein Loch, Erklärung


Auch wenn dies längst nicht bei jedem Kochlöffel der Fall ist, werden heutzutage die meisten Kochlöffel serienmäßig mit einem Loch in der Mitte, der Laffe (korrekter Ausdruck für die Rührfläche), hergestellt.

Fachlich richtig wird diese Art von Löffel auch Rührlöffel oder Lochkelle genannt. In Italien wird ein Kochlöffel mit einem solchen Loch als Risottorührer bezeichnet und wird dementsprechend für das Rühren von Risottogerichten genutzt. Es ist nicht zu hundert Prozent bewiesen, doch mit hoher Wahrscheinlichkeit wurde der Kochlöffel mit dem Loch so, wie er heute ist, in Italien erfunden.

Loch als Aussparung für einen geringeren Widerstand beim Rühren

Gerade bei Reisgerichten wie Risotto ist das regelmäßige Rühren anstrengender mit einem Löffel ohne Aussparung. Es erfordert viel Kraft, je dicker oder zäher ein Gericht oder eine Masse ist. Durch das Loch in der Laffe entsteht ein geringerer physischer Widerstand bei gleichem Effekt, was das Umrühren vereinfacht und auch einen gewissen Klebeeffekt der Speisen am Löffel reduziert. Auch bei manchen Eintöpfen oder besonders zähen Massen wie Teig oder Kartoffelpüree erfordert das permanente Rühren viel physische Energie, die durch das Loch in der Laffe eingespart wird. Es wird davon ausgegangen, dass dies der Hauptgrund für das Produktdesign einer Lochkelle ist. Es gibt jedoch einige weitere Vorteile der Aussparung.

Nebeneffekte des Loches

Komfortableres Herausnehmen von größeren Stücken:

Ein weiterer Vorteil einer Lochkelle bzw. eines Löffels mit Loch in der Laffe ist, dass das Herausnehmen größerer Stücke besser funktioniert. Wenn jemand zum Beispiel ein Stück Kartoffel oder Zwiebel aus einem Eintopf herausnimmt, bleibt dieses Stück besser auf dem Loch liegen, als auf einem normal geformten Kochlöffel. Bei Letzterem neigt das betroffene Stück Inhalt eher dazu, abzurutschen und es ist schlechter greifbar.

Flüssigkeit kann leichter abfließen:

Ein Nebeneffekt, und auch der Grund, warum es den mit der Lochkelle verwandten Schlitzlöffel gibt, ist folgender: Flüssigkeiten in Speisen, die mit dem Rührlöffel herausgenommen werden, fließen ab.

Der soeben genannte Schlitzlöffel hat sogar allein diesen Zweck. Es ist ein Löffel mit länglicherer, nicht ganz runder Laffe, die mehrere Schlitze in der Mitte aufweist. Dies ist bei vielen Nudel- oder Fleischgerichten praktisch. Der Schlitzlöffel ist größer als ein üblicher Rührlöffel, was sowohl die Laffe, als auch den Stiel betrifft.

Spaghetti-Löffel

Eng verwandt mit der Lochkelle ist der Spaghetti-Löffel, der ebenfalls ein Loch in der Mitte hat. Hierbei lassen sich die Spaghetti nach dem Kochen leichter mit einer dicken Soße verrühren.

Beim Herausnehmen der Spaghetti aus dem Kochtopf wird durch die kellenartige Form vereinfacht und das Wasser fließt durch das Loch leichter ab.

Zu guter Letzt sind die Löcher in Spaghetti-Löffeln so genormt, dass der Durchmesser einer Portion getrockneter Spaghetti genau hindurchpasst. So lassen sich die Nudeln im Voraus leicht portionieren.

Spitz zulaufende Ecke

Der Kochlöffel mit Loch oder die Lochkelle hat in den meisten Fällen zusätzlich eine einzelne spitz zulaufende Ecke. Diese ist dazu da, durch den entstandenen rechten Winkel mit dem Löffel besser an den Topfboden heranzukommen. So ist es einfacher, auch den unten liegenden Inhalt leichter aus dem Topf kratzen zu können.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

Hallo, ich bin Autor und Macher von BedeutungOnline. Bei BedeutungOnline dreht sich alles um Worte und Sprache. Denn wie wir sprechen und worüber wir sprechen, formt wie wir die Welt sehen und was uns wichtig ist. Das darzustellen, begeistert mich und deswegen schreibe ich für dich Beiträge über ausgewählte Worte, die in der deutschen Sprache gesprochen werden. Seit 2004 arbeite ich als Journalist. Ich habe Psychologie und Philosophie mit Schwerpunkt Sprache und Bedeutung studiert. Ich arbeite fast täglich an BedeutungOnline und erstelle laufend für dich neue Beiträge. Mehr über BedeutungOnline.de und mich erfährst du hier.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert