Wer häufig im Wald oder in einem Park spazieren geht und dabei seinen Blick schwenken lässt, hat bestimmt schon bemerkt, dass sich an einigen Bäumen Nummern befinden. Die Meisten werden sich wohl denken, dass dies schon irgendeinen Grund haben wird – und denken nicht weiter darüber nach. Dabei ist die Antwort auf die Frage, warum genau Bäume eigentlich mit einer Nummer versehen sind, durchaus interessant. Wir haben uns auf Spurensuche im Wald begeben und verraten Ihnen den Sinn, der hinter der Nummerierung steckt.
Warum haben Bäume Nummern? Erklärung
In Deutschland muss immer alles seine Richtigkeit haben. Den ein oder anderen Spaziergänger dürfte es daher nicht wundern, dass selbst Bäume mit Nummern versehen werden. Oftmals handelt es sich hierbei um eine Plakette, die direkt am Baum angebracht wird. Diese ist in der Regel auch so hoch angebracht, dass selbst erwachsene Personen nicht ohne zusätzliche Hilfsmittel an sie herankommen – schließlich soll sie dort auch in Zukunft weiterhin hängen. Interessant ist allerdings, dass nicht jeder Baum in einem Wald oder in einem Park eine Nummer besitzt, auf dessen dazugehörigem Schild oftmals auch ein Scan-Code zu erkennen ist. Warum also haben einige Bäume eine Nummer und andere nicht? Handelt es sich etwa um Bäume, für die eine Person eine Patenschaft übernommen hat? Denkbar wäre dies durchaus – es trifft allerdings nicht zu.
Bäume mit einer Nummerierung gehören immer der Stadt oder Gemeinde
Die Antwort auf diese Frage ist im Grunde genommen recht simpel: Bäume, die mit einer Nummer versehen sind, gehören entweder der Stadt oder der Gemeinde. Die angebrachte Nummer bzw. der dazugehörige Scan-Code ermöglicht es Bediensteten der Stadt, innerhalb eines eigens hierfür angelegten Registers sämtliche Informationen über den betroffenen Baum in Erfahrung zu bringen. So weiß die Stadt immer ganz genau, wie viele Bäume sich in ihrem Besitz befinden und auch die Standorte der selbigen sind akribisch katalogisiert.
Ferner kann auf diese Weise sofort in Erfahrung gebracht werden, wann der Bau gepflanzt wurde, wie alt der Baum ist und um welche Art von Baum es sich genau handelt – auch dann, wenn einem Mitarbeiter der Stadt lediglich die Nummer des Baumes am Telefon genannt wird und er gar nicht selbst vor Ort ist.
Nummerierung von Bäumen erfüllt noch einen weiteren wichtigen Zweck
Doch warum betreiben Städte in Deutschland einen derartigen Aufwand? Schließlich handelt es sich doch nur um einfache Bäume. Dies hat tatsächlich einen wichtigen Grund: Eine Stadt muss jeden einzelnen ihrer Bäume stets genau kennen, damit auszuschließen ist, dass von diesem irgendeine Art von Gefahr ausgeht. Nicht selten kann es bei Unwettern dazu kommen, dass morsche Bäume große Äste verlieren, die auf die Fahrbahn oder auf die freie Fläche unter sich krachen und im schlimmsten Fall ein Fahrzeug beschädigen oder einen Fußgänger schwer verletzen. Damit genau dies effektiv verhindert werden kann, wird jeder Baum, der einer Stadt gehört, mindestens einmal pro Jahr genauestens vor Ort in Augenschein genommen. Hierbei werden sowohl die Äste, als auch der Stamm und die Baumkrone untersucht – in Fachkreisen spricht man dabei von der sogenannten Baumkontrolle.