Was sind Systemparteien? Was ist eine Systempartei?

Systemparteien: Bedeutung, Definition, Geschichte, Wortherkunft


„Systemparteien“ ist eine abwertende Bezeichnung für Parteien, die einem System dienen und für dessen Aufrechterhaltung sorgen.

Aktuell wird das Wort „Systemparteien“ in der Regel negativ gebraucht und soll Distanz zu etablierten Volksparteien (CDU, SPD, FDP, Die Linke und Bündnis 90 / Die Grünen) aufbauen. Die AfD bezeichnet die etablierten Parteien teils als Systemparteien.

Was ist eine Systempartei?

Das Wort „Systempartei“ kann als Kritik dafür gesehen werden, dass sich eine Partei zustark mit den staatlichen Organen vernetzt hat und sie nicht mehr Sinne der Demokratie für das Staatsvolk arbeitet, sondern für den eigenen Machterhalt und zur parteilichen Bereicherung. (Siehe: Parteienfinanzierung) Teils wird Systemparteien auch vorgeworfen, dass sie sogar gegen die Bevölkerung arbeiten.

Das System kann z.B. aus Medien und Parteien bestehen, die gemeinsam einer Linie dienen.

Auch kann der Ausdruck „Systemparteien“ für das Verhalten etablierten Parteien stehen, die konsequent und dogmatisch Anträge anderer Parteien ablehnen, ohne deren Vorteile zuprüfen. (Im Parlament sitzen Fraktionen, die zu bestimmten Parteien gehören.)

Der Ausdruck „Systemparteien“ wird auch für Parteien verwendet, die große Einigkeit und damit wenig Unterschiede besitzen, wodurch eine gemeinsame Haltung erkennbar ist. Damit sinkt die Unterscheidbarkeit dieser Parteien, sie werden einander ähnlicher und der politische Spielraum wird kleiner. (Anmerkung: Dies scheint für die höheren Ebenen einiger Parteien zu gelten. Die Parteienbasis zeichnet sich in vielen Parteien durch große Vielfalt aus.)

„Systemparteien“ ist ein zusammengesetztes Wort aus „System“ und „Parteien.“ Der Singular ist „Systempartei.“

Der Gegenbegriff zu „Systemparteien“ kann „Anti-Systemparteien“ sein. Ob diese „Anti-Systemparteien“ das System zerstören oder ob sie eine Alternative anbieten wollen, bleibt offen.

Weitere ähnliche Worte für Systempartei sind: Kartellparteien, Altparteien

Geschichte des Begriffs „Systempartei“

Die Nationalsozialisten verwendeten den Begriff „Systemparteien“ in negativ, abwertender und verächtlicher Form. Als System wurde die Weimarer Republik und als Systemparteien wurden die dortigen Parteien bezeichnet.

Parteien, die das Weimarer System trugen, wurden als Systemparteien bezeichnet.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

Hallo, ich bin Autor und Macher von BedeutungOnline. Bei BedeutungOnline dreht sich alles um Worte und Sprache. Denn wie wir sprechen und worüber wir sprechen, formt wie wir die Welt sehen und was uns wichtig ist. Das darzustellen, begeistert mich und deswegen schreibe ich für dich Beiträge über ausgewählte Worte, die in der deutschen Sprache gesprochen werden. Seit 2004 arbeite ich als Journalist. Ich habe Psychologie und Philosophie mit Schwerpunkt Sprache und Bedeutung studiert. Ich arbeite fast täglich an BedeutungOnline und erstelle laufend für dich neue Beiträge. Mehr über BedeutungOnline.de und mich erfährst du hier.

Ein Gedanke zu „Was sind Systemparteien? Was ist eine Systempartei?“

  1. Zu: Aktuell wird das Wort „Systemparteien“ in der Regel negativ gebraucht und soll Distanz zu etablierten Volksparteien (CDU, SPD, FDP, Die Linke und Bündnis 90 / Die Grünen) aufbauen. Die AfD bezeichnet die etablierten Parteien teils als Systemparteien.

    Dieses Wort wurde schon lange vor der AfD in meinem Buch „Die Bananenrepublik oder wie Systemparteien unser Land ruinieren“ verwendet und ja es sollte ein negativer Begriff sei!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert