Seit wenigen Jahren wird die deutsche Unterhaltungsbranche durch Streamingdienstleister wie Netflix nachhaltig verändert. Die Online Dienste stellen ganz verschiedene Inhalte auf Abruf zur Verfügung, was sich erheblich auf unsere Art des Konsums auswirkt. Welche Rolle spielen Streamingdienste also bei der Transformation der virtuellen Unterhaltung in Deutschland – und welche Herausforderungen gehen damit einher? Dazu erfahren Sie nachfolgend mehr. Fest steht allerdings: Mit Streamingplattformen konsumieren wir Inhalte längst auf aktivere Art und Weise.
Virtuelle Unterhaltung – immer und überall verfügbar
Lineares Fernsehen war lange der Standard, wenn es um Unterhaltung in der eigenen Freizeit geht. Heute geben rund 76 Prozent der Befragten an, noch auf lineares und damit passives Fernsehen zu setzen [1] – mit sinkender Tendenz. Mittlerweile haben allerdings auch knapp 50 Prozent der Deutschen mindestens ein Streamingabonnement abgeschlossen.
Das ist nicht verwunderlich: Streamingdienste bieten Inhalte wie Serien, Filme- und Musik-On-Demand. Wartezeiten bis zur nächsten Folge oder unnötige Werbung können per Knopfdruck umgangen werden. Die virtuelle Unterhaltung steht dabei auf jedem denkbaren Endgerät, überall und jederzeit zur Verfügung – was für Flexibilität und Komfort sorgt. Damit hat sich die Art, wie wir uns unterhalten lassen, grundlegend verändert. Wir lassen uns nicht länger passiv entertainen, sondern werden ins Geschehen mit eingebunden.
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Große Vielfalt führt zu individuellen Auswahlmöglichkeiten
Die Transformation von linearer Unterhaltung zu On-Demand-Streaming geht mit einer schier unendlich wirkenden Auswahl an Inhalten einher. Die sofort verfügbaren Inhalte decken nicht nur Masseninteressen ab, sondern vermehrt auch Nischen – weshalb die virtuelle Unterhaltung immer maßgeschneiderter ausfällt. Konsumenten haben mehr Kontrolle über das, was sie sehen und hören wollen.
Während Indiefilme, ausländische Sendungen und andere Nischeninhalte im linearen Fernsehen so gut wie nie gezeigt würden, können Nutzer Besonderheiten mit Hilfe von Streamingdiensten leichter ansteuern und ihren individuellen Vorlieben besser gerecht werden. Kein Wunder also, dass die Nachfrage nach originellen Inhalten steigt, die sich deutlich von denen anderer Dienstleister und Medien unterscheiden. Die hohe Nachfrage hat auch für einen Boom an Streamingdiensten gesorgt – insbesondere während der Pandemie. So gibt es mittlerweile beispielsweise folgende Dienstleister zu entdecken:
- Netflix
- Amazon Prime Video
- Disney+
- HBO Max
- Hulu
- Spotify
- YouTube
Weil jede Streamingplattform exklusive Inhalte anbietet, abonnieren viele Deutsche mehrere Dienste zur selben Zeit. Dadurch wird nicht nur mehr Content gefordert, sondern auch die Kreativität vieler Ersteller. Kurz gesagt: Der Wettbewerb wurde stark erhöht und gibt nun mehr Menschen die Möglichkeit, erfolgreiche Inhalte zu produzieren. Die höhere Nachfrage nach Content gibt außerdem vielen neuen und weniger etablierten Schauspielern die Möglichkeit, sich zu beweisen und sich in der Branche einen Namen zu machen.
Streamingdienste bieten ganz neue Möglichkeiten
Damit zeigt sich: Streamingdienste stellen sowohl für Kunden als auch Produzenten ganz neue Möglichkeiten bereit. So können Algorithmen anhand bisheriger Nutzerdaten personalisierte Vorschläge machen, die den Vorlieben des Kunden entsprechen. So wird die Auswahl oft schon am Startbildschirm an den eigenen Geschmack angepasst – was die Suche nach Inhalten erheblich erleichtert. Auch neue Formen der Interaktion werden durch Streamingdienste gefördert, was die Online Unterhaltung in Deutschland nachhaltig transformiert:
| Live-Chats | Ob via Twitch oder YouTube – Live-Chats sind längst in Streams verschiedener Inhalte integriert worden, um Zuschauer interaktiv mit einzubinden. Mit Hilfe von Fragen und Anregungen können Konsumenten sogar den Verlauf der Übertragung beeinflussen. |
| Trends | Durch hochwertige Nischeninhalte entstehen häufiger Elemente, die Konsumenten überraschen und begeistern – und deshalb zu Trends werden. Dazu gehören beispielsweise Nostalgie-Inhalte, aber auch Franchises beliebter Filme und Serien, die Zuschauer noch tiefer in entsprechende Geschehen eintauchen lassen. |
| Memes | In den sozialen Medien wird selbstverständlich über beliebte Inhalte der Streamingdienste gesprochen. Oft sind es Memes zu bestimmten Charakteren oder Szenen, die in den sozialen Medien Anklang finden und Fans verbinden. Sie machen die Inhalte bekannter und attraktiver, da sie das Interesse auch außerhalb der jeweiligen Fancommunity wecken. |
So kommt es, dass sich interaktive Communities zu Inhalten wie Serien bilden. Diese nehmen aktiv am Geschehen teil, teilen ihre Meinung und Ansichten – wovon auch Produzenten dauerhaft profitieren können. Communities können auch für virale Inhalte zu Filmen, Serien und Co. sorgen, die deren Bekanntheit weiter steigern. Der Austausch von Gleichgesinnten wird durch das interaktive Teilhaben gefördert, wodurch Konsumenten eine völlig neue Art der Unterhaltung erfahren.
Herausforderungen bei der Transformation deutscher Unterhaltung durch Streamingdienste
Die wesentlich flexibleren Angebote und Unterhaltungsmöglichkeiten der Streamingdienstleister haben die Medienlandschaft nachhaltig verändert. So verwundert es nicht, dass es traditionellen Medienanbietern schwerfällt, mitzuhalten. Der intensivere Wettbewerb stellt eine erhebliche Herausforderung dar, dem traditionelle Medien standhalten müssen, um Konsumenten von sich zu überzeugen. Dieser Herausforderung begegnen traditionelle Medienanbieter mit der Erstellung ihrer eigenen Mediatheken und Bereitstellung exklusiver Inhalte.
Gleichzeitig wird es durch Online Streaming leichter, exklusive Inhalte aller Dienstleister zu stehlen. Durch die sogenannte Piraterie werden sowohl Gewinne moderner Streamingdienste, als auch traditioneller Medienanbieter mit Online Streaming geschmälert – was sich wiederum negativ auf die Gewinne von Produzenten und Teilhabenden auswirkt. Eine Herausforderung ist also auch, entsprechende Maßnahmen und Regulierungen gegen die Piraterie festzulegen.
Zusammenfassung: Welche Rolle spielen Streamingdienste also bei der Transformation der Online Unterhaltung?
Streamingdienste haben die deutsche Medienlandschaft nachhaltig geprägt – allerdings geht die Transformation der Online Unterhaltung auch mit einigen Herausforderungen einher. Interaktives Streaming hat eine besonders immersive Wirkung und fördert die Loyalität von Konsumenten. Gleichzeitig haben Streamingdienste eine hohe Nachfrage nach originellen Nischeninhalten erschaffen, der auch traditionelle Medien künftig vermehrt nachkommen müssen. Dank moderner Streamingplattformen entscheiden wir aktiver darüber, was wir wann und wo sehen – und wie viel wir konsumieren. Zuschauer nehmen vermehrt am Geschehen teil, wodurch intensiveres Entertainment möglich gemacht wird. Dadurch werden auch Trends ermöglicht, die zur Bekanntheit der Inhalte beitragen. Streamingdienste haben allerdings auch den Wettbewerb der Medienanbieter stark erhöht, was unter anderem Produzenten zugute kommt. Kurzum: Eine Zukunft ohne die Vorteile von Streamingdiensten ist kaum noch denkbar – auch wenn diese noch an die ein oder andere Herausforderung geknüpft ist.
Quellen: