Onkel Wanja: Bedeutung, Definition, Erklärung


„Onkel Wanja“ ist der Name eines Dramas in vier Akten von Anton Tschechow und es soll der Name einer russischen Fast-Food-Kette sein, die McDonalds in Russland ersetzen soll.

Onkel Wanja: Russland, McDonalds

McDonalds zog sich wegen dem russischen Angriff auf die Ukraine (2022) aus Russland zurück und schloss seine Filialen in Russland. (Eine Liste der Firmen, die sich Russland zurückgezogen haben, findest du hier.) Der Kreml will nun die Fast-Food-Kette (und seine 800 geschlossenen Filialen) durch eine heimische Fast-Food-Kette namens „Onkel Wanja“ (kyrillisch Дядя Ваня) ersetzen.

Das am 18. März 2022 veröffentlichte Logo von „Onkel Wanja“ sieht dabei dem McDonalds-Logo sehr ähnlich. Das McDonalds-M wurde um 90 Grad nach rechts auf die Seite gedreht und ein horizontaler Strich verbindet die Enden der beiden Bogen miteinander, so dass optisch ein „B“ (im Sinne des lateinischen Alphabets) entsteht. Im Kontext des kyrillischen Alphabets sieht der Buchstabe wie ein lateinisches „B“ aus, wird aber als „w“ (im deutschen) ausgesprochen. Das „W“ steht für „Wanja“. Das Farbdesign von „Onkel Wanja“ verwendet wie McDonalds einen gelben Buchstaben auf rotem Grund.

Die Netzgemeinde reagierte mit Spott auf den Vorschlag und schlug weitere Alternativen vor: Aus Netflix solle „Njetflix“ werden.

Die Moskauer Verwaltung erklärte, dass sie das Projekt „Onkel Wanja“ zusammen mit Geschäftsleuten unterstützen werde und in den Läden nur Produkte angeboten werden die „hundertprozentig russisch“ sind.

Auf der Homepage des russischen Unternehmens „Onkel Wanja“ äußerte sich die Firma, dass sie keine Absicht hat ein Netzwerk von Gastronomiebetrieben zu gründen. Siehe Quelle: Übersetzung der russischen Webseite von Onkel Wanja: hier.

Onkel Wanja: Anton Tschechow

Das Drama „Onkel Wanja“ von Anton Tschechow erschien 1896 und wurde 1899 in Moskau uraufgeführt.

Resignation

Iwan Petrówitsch Wojnizkij (Onkel Wanja) ist gemeinsam mit Sonja (seine Nichte), der rechtmäßigen Eigentümerin des Gutshofes seiner toten Schwester, Verwalter desselben. Mit den Erträgen subventioniert er die Karriere und das ausschweifende Leben seines Schwagers, Professor Serebrjaków, den Wanja bewundert und verehrt. Nur zu gerne hätte er selbst sein Leben der Kunst gewidmet, wie Serebrjaków. Seine Tochter Sonja, bei ihrem Onkel Wanja auf dem Gutshof aufgewachsen, ist volljährig und zu ihrem Leidwesen nicht sehr hübsch. Schon lange schwärmt sie für Wanjas Freund Ástrow, den Bezirksarzt. Dieser aber ist verbittert vom eintönigen Landleben, überarbeitet und obendrein ein Trinker. Er hat keine Augen für Sonja.

Veränderung und Erkenntnis

Serebrjaków ist bereits im Ruhestand, als er sich entschließt, mit seiner zweiten, recht jungen Ehefrau Jeléna auf den Gutshof zurückzukehren. Das Leben der Bewohner ändert sich. Jelénas Schönheit zieht Wanja magisch an, aber sie hegt lediglich freundschaftliche Gefühle für ihn und zeigt ihm die kalte Schulter. Wanja erkennt überdies, dass er sich in Serebrjaków getäuscht hat. Er ist gar kein hochdotierter Wissenschaftler, vielmehr ein ausgefuchster Lebemann mit hypochondrischen Neigungen.

Eskalation

Aus dem Nichts eröffnet Serebrjaków den Bewohnern des Gutshofes, dass er den Hof verkaufen werde und den Ertrag in Aktien anlegen, um sein Stadtleben wieder aufzunehmen. Wanjas Lebenswerk steht vor dem Aus. Kurz vorher erwischt Wanja seine verehrte Jeléna und Ástrow in einer zweideutigen Situation. Aufgewühlt von den Geschehnissen lässt er die Lage ohne Vorankündigung völlig eskalieren und greift im Affekt zur Waffe. Zweimal schießt er auf Serebrjaków, aber trifft ihn nicht.

Umkehr

Nach Wanjas Suizidgedanken und der Suche nach einem gestohlenen Fläschchen Morphium versucht Ástrow noch, die schöne Jeléna zum Bleiben zu überreden. Doch alle Bemühungen nach Veränderungen und neuen Impulsen verlaufen im Sande. Die Gutshofbewohner erkennen, dass sie in ihr altes Leben zurückzukehren müssen und nichts sich ändern wird.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

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