Als Münchner Jodel-Nutzer im Frühjahr 2017 nach einer Restaurant-Empfehlung gefragt wurden, antworteten diese vermehrt mit: Leierkasten. Sie bewarben den Leierkasten, als ein Restaurant mit gutem Ambiente und guten Weinen.
Der Leierkasten existiert auch wirklich, ist aber kein Restaurant und auch kein Bar, sondern ein Bordell!
Das Bordell Leierkasten
Jodel-Nutzer gingen sogar noch einen Schritt weiter und bewerten den Leierkasten bei Google. Sie bewerteten den Leierkasten als sehr gutes Restaurant. Sie loben die Familienfreundlichkeit, das gute Fleisch und den guten Service. Andere schreiben, dass sie in dem wundervollen Ambiente sogar ihre neue Freundin getroffen haben oder auch, dass kleine Showeinlagen während des Essens gezeigt werden. Auch soll der Leierkasten Lichteffekte, ein gutes Frühstücksbuffet und Rutschen bieten. Insgesamt über 80 Bewertungen wurden für den Leierkasten als Restaurant abgegeben.
Diese Bewertungen führten dazu, dass Touristen, Familien und neue Einwohner Münchens – denen der Leierkasten kein Begriff war – in die Irre geführt wurden. Auch eine Oma wollte ihren 90. Geburtstag im Leierkasten feiern.
Ein anderer Nutzer erstellte sogar eine Homepage – welche leider schon wieder offline ist.
Auch wurde der Wikipedia-Eintrag des Leierkastens bearbeitet. Hieß es vorher „Leierkasten (Bordell)“ so änderten Nutzer dies zu: „Leierkasten (Gourmettempel)“ – Dies Änderung wurde innerhalb kurzer Zeit rückgängig gemacht.
Mehr über den Leierkasten
Der Leierkasten ist ein Bordell in München das zu Beginn der 1970er Jahre eröffnet wurde. Im Rahmen des „Dirnenkrieges“ wurde das Bordell schnell deutschlandweit bekannt.
Das Bordell ist berühmt, da es sich im größten Sperrbezirks Deutschland befindet und oft als Kulisse für Filme verwendet wird. Durch seine Lage an der Ecke Ingolstädter Straße / Frankfurter Ring dient es vielen Autofahrern als Orientierungshilfe.
Der Slogan des Leierkastens ist: „Du kommst als Fremder und gehst als Freund“. Der ehemalige Oberbürgermeister Münchens Christian Ude wandelte diesen Slogan ab und warb mit ihm. Die Herkunft seines Spruches „Man käme als Freund und ginge als Fremder“ war natürlich vielen klar.