Als Bezeichnung aus dem Tierreich bekannt, handelt es sich bei Carnivoren um Fleischfresser. Und genau dieser Begriff charakterisiert den Trend der Carnivore-Diät recht einprägsam. An jedem Tag sowie zu jeder eingenommenen Mahlzeit stellt Fleisch den Hauptanteil der Ernährung. Und noch einmal einen Grad intensiver realisiert, wird aus dieser Fleischkonsum-Diät zusätzlich eine Zero-Carb-Diät.
Was ist die Carnivore Diät? Erklärung
Als eine kleine Gegenbewegung zum veganen Trend, fasziniert der Ernährungstrend nicht nur Menschen, die Veganismus / Vegetarismus nicht verstehen. Bei einigen Sportlern und Personen mit Fitnessfokus trifft die rege Fleischwahl auf offene Ohren. Und alles geht auf die Veröffentlichung des Buches „The Carnivore Diet“ zurück. Dessen Autor – Bodybuilder sowie Mediziner und nicht ganz nebenbei Fleisch-Fan – Shawn Baker darf somit als Begründer dieser Bewegung betrachtet werden. Aus den USA schwappte der neue Ernährungsstil erst allmählich, später rasanter um die Welt. Der Blickpunkt richtet sich dabei auf die Ernährung deutlich früherer Generationen, welche sich mehrheitlich von erlegten Tieren die Bäuche voll schlugen und damit einen natürlichen Ernährungsstil manifestierten. Des Weiteren steht der förderliche Aspekt im Raum, dass ein Wegfallen von Kohlenhydraten und gleichzeitig die Extraportion Protein in Form von Fleisch eine gesunde Ernährung thematisiert. Daher gilt der Fokus einer detaillierteren Betrachtung von Vor- und Nachteilen.
Vorteile und Nachteile der Carnivore Diät
Tatsächlich fördert eine zusätzliche Aufnahme von Proteinen den Muskelaufbau. Und auch die Reduzierung von Kohlenhydraten sorgt generell für einen Abbau von Fett. Welche Vorteile bieten sich dem Fleisch-Fan denn außerdem?
+ Rasche Energielieferung
+ Gewichtsreduktion dank Ketose
+ Kurzfristig positive Auswirkung auf Ernährungskrankheiten
+ Minimierung von einigen Allergierisiken
+ Anstieg des Testosteronspiegels
+ Nachhaltige Nutzung der Inhaltsstoffe der Fleischkost
+ Kalorien- / Nährstoffberechnungen entfallen
Im Umfeld der menschlichen Carnivoren erschallt immer wieder, dass die ausgeprägte Fleischlust ebenso die generelle Stimmung sowie Motivation positiv beeinflusse. Dies kann jedoch in Studien bisher nicht nachgewiesen werden. Natürlich stehen den positiven Aspekten wie üblich einige negative Thematiken gegenüber.
– Langfristig negative Auswirkung auf Ernährungserkrankungen
– Mangel an Schutzstoffen (Antioxidantien, Entzündungshemmern, Pflanzenstoffen, etc)
– Übermaß gesättigter Fettsäuren
– Schlechtere Nachhaltigkeitsbilanz
– Gefährliches Makronährstoffverhältnis
– Förderung von Verdauungsproblemen (Mangel an Ballaststoffen)
– Vorprogrammierter Nährstoffmangel
– Belastung der Organe (Leber, Niere, Bauchspeicheldrüse, etc.)
– Hohes Gesundheitsrisiko in der Verwendung als Dauerkost
Die morgendlich im Schmalz gebratene Boulette, das 500 g Steak ohne Alles zum Mittag sowie der die verloren wirkenden 3 Scheiben Schweinebraten auf dem ansonsten minimal angerichteten Teller bei Kerzenschein als kulinarisches Abendmahl bieten Fleisch und höchstwahrscheinlich einfach viel zu viel Kalorien über den Tag betrachtet – und das jeden Tag! Aber ganz so ist es nicht. Natürlich muss unbedingt erwähnt werden, dass ausreichend Proteine das natürliche Sättigungsempfinden klarer forcieren. Somit wird irgendwie ganz automatisch die Völlerei unterbunden, die gern bei zuckerhaltiger Ernährung eintritt. Auf Stärke und Zucker wird bei der Carnivore Diät allerdings verzichtet.
Der eigens gewählte ketogene Hardcore verzichtet vollkommen auf die Zufuhr von Kohlenhydraten und wird nicht ohne Grund als High Protein Diät bezeichnet. Bei der realen Umsetzung kommt es wiederum auf die persönliche Überzeugung sowie Intensität an. Mitunter werden nur Fleisch und Wasser toleriert, während der etwas gemächliche Carnivore auch Fleisch mit Salat verzehrt. Während manche Liebhaber dieser Energiegewinnung aus Fettdepots anstatt aus Zuckerzufuhr eine kleine Bereicherung des Speisentellers in Form Avocado, Blattgemüse sowie Nüssen zulassen, verhalten sich Andere strikter. Definitiv aus dem Speisenlager verschwinden werden hingegen bei den Anhängern der Carnivore Diät folgende Lebensmittel:
- Brot
- Getreide
- Hülsenfrüchte
- Kaffee
- Kartoffel
- Obst
- Pasta
- Pflanzenöle
- Pilze
- Reis
- Tee
Zudem erweist sich der Milchzucker (Laktose) als kontraproduktiver Inhaltsstoff. Zwar sind tierische Milchprodukte ebenfalls reich an Proteinen, allerdings ebenso an dieser Laktose. Daher werden außer laktosefreier Parmesan eher keine Milchprodukte im Kühlschrank zu finden sein. Als Hauptgetränk fungiert derweil für den Flüssigkeitsbedarf der mittlerweile Standardbegleiter Wasser – dies stellt immerhin eine frequent genutzte, kleine Gemeinsamkeit mit anderen Ernährungsstilen.
Tierische Produkte im Sinne der eigentlichen Versorgung des Nachwuchses beziehungsweise der Fortpflanzung sind generell gestattet, das heißt Milch, Eier sowie Kaviar könnten einen zusätzlichen Anteil in der Speisenzubereitung bedienen. Obwohl Fisch dem Fleisch in dieser Ernährungsphilosophie hintansteht, wird er ab und zu toleriert. Und natürlich werden die Mahlzeiten mit Schmalz oder Talg in Pfanne und Ofen zubereitet.
Als alltäglich umsetzbar erweist sich die Carnivore Diät zumindest für all diejenigen, die ihre Speisen selbst zubereiten. Anderenfalls kann sich die Essensversorgung am Tag ohne Sonderwünsche nicht umsetzen lassen. Das Weglassen von bestimmten pflanzlichen Beilagen werden zugunsten der Gastronomie sicher realisierbar, allerdings braten die meisten Köche mit Pflanzenöl – da kann die Extrawurst des Carnivoren weniger rund laufen und auf Ecken sowie Kanten stoßen.
Nur Fleisch – welche Konsequenzen
Das Problem bei einer steten Carnivore Diät liegt ganz einfach in dem Mangel bestimmten Inhaltsstoffen, die für den Metabolismus relevant sind. Da diese sehr oft aus pflanzlichen Zellen stammen, wird bei diesem Ernährungsstil auf wichtige Ressourcen für eine gesunde körperliche Entwicklung ganz bewusst verzichtet. Aufgrund der wegfallenden Zufuhr an relevanten Mikronährstoffen empfehlt sie sich jedoch bloß als kleine Kur für eine Woche für kurze Zeit. Alternativ ergeben sich Intervalle von 3 Tagen die Woche über einen längeren Zeitraum ebenso Potenzial zur physischen Optimierung. Auf Dauer werden zwar die oben benannten Vorteile offenbart, jedoch die Versorgung vieler anderer Organe sowie des Stoffwechselprozesses in Mitleidenschaft gezogen. Auf einen langen Zeitraum betrachtet fehlen dem Körper folgende Rohstoffe:
- Ätherische Öle
- Antioxidantien
- Ballaststoffe
- Mikronährstoffe
- Pflanzenstoffe
Für die physische sowie psychische Gesundheit bedarf der menschliche Körper einen bunten Mix aus Vitaminen, Mineralstoffen sowie einigen Schutzstoffen. In breiter Varianz stehen diese uns im reichhaltigen Angebot der Gemüsesorten und dem meist süßen Obst zur Verfügung – echt unpraktisch für den permanenten Steak-Liebhaber. Zudem erwarten nahezu alle Randgruppen der Sozialpyramide eine gesteigerte gesundheitliche Einschränkung bei regelmäßiger Anwendung. Kinder sowie Jugendliche benötigen zur optimalen Entwicklung bis ins Erwachsenenalter genau die ausgeschlossene Vielfalt der Inhaltsstoffe. Zudem sollten schwangere sowie stillende Frauen aufgrund der einseitigen Versorgung des Nachwuchses davon Abstand nehmen. Betroffene von verschiedenen Erkrankungen schaden sich genauso wie Senioren, die jede Menge Vitamine, Mineralstoffe bedürfen. Patienten von Gicht, Adipositas, Hypertonie oder erhöhter Blutfettwerte werden von ihrem Arzt ein klares No-Go hören. Das erscheint paradox, weil gerade die Ernährung mit ausschließlich Fleisch viele dieser Erkrankungen ebenso forciert. Das heißt wiederum, im Vorfeld sowie im akuten Fall scheint die Carnivore Diät als Basis für gesundheitliche Folgen.
Carnivore Diät: Gesundheitsrisiko oder Energiepotenzial?
Die Carnivore Diät im Pool der verschiedenen Ernährungsphilosophien meidet gängige Ernährungsempfehlungen so stark, wie keine Andere. Allein aus diesem Grund muss festgestellt werden, dass der strikte Fleischkonsum alles andere als ausgewogen ist. Die empfohlene Energiedosis von 50 Prozent über Kohlenhydrate fällt förmlich weg. Zudem übersteigen die Anteile für Fett und Eiweiß mit der sehr fokussierten Einnahme von Fleisch deutlich. Generell kann aber nicht von einem durchschnittlichen Nachteil gesprochen werden. In der sportlichen Ausführung mit Hinsicht auf Muskelpro- sowie Fettreduktion überrascht diese Methode mit Effektivität. Als langzeitliche und alleinige Ernährungsphilosophie schafft die Carnivore Diät gegenüber anderen Methoden deutlich mehr Risikofaktoren. Natürlich hängt diese Einstufung von der individuellen Umsetzung ab.