Schwäbischer Ausdruck der verwendet wird, um auszudrücken, dass etwas moralisch oder rechtlich grenzwertig bzw. zweifelhaft ist, und somit einen faden Beigeschmack hat.
In der Regel wird gesagt: „Das hat so ein Gschmäckle.“ – Damit ist gemeint, dass etwas fragwürdig, anrüchig oder zweifelhaft ist. Wenn etwas „ein Gschmäckle hat“, so steht es im Verdacht der Korruption, Vetternwirtschaft oder moralisch bedenklich zu sein. Es ist dubios und sehr fragwürdig.
Der Ausdruck „Etwas hat ein Gschmäckle“ ist kein Vorwurf und keine Anschuldigung, sondern nur die Vermutung das etwas nicht stimmt. Journalisten neigen dazu, dass Wort Gschmäckle in Anführungsstrichen zu schreiben, um sich von einem Vorwurf oder einer Anklage zu distanzieren. Sie legen damit nur die Vermutung nahe, dass etwas moralisch bedenklich sei – ob das wirklich so ist, entscheiden die Leser.
Beispiele für „Gschmäckle“
- Süddeutsche Zeitung (2017): “ Jobgarantie mit Gschmäckle“ (Als Kritik) – Siehe: Link
- Augsburger Allgemeine (2016): „Die Sache mit dem ‚Gschmäckle'“ – Siehe: Link
- Merkur (2017): „Schurers Gschmäckle-Wahlkampf“ – Siehe: Link
- Gründerszene (2015): „Transparenz-Index mit Gschmäckle “ – Siehe: Link
- Börsen-Zeitung (2017): „KOMMENTAR – BANKENABWICKLUNG Ein Gschmäckle bleibt“ – Siehe: Link
Ursprüngliche Bedeutung von Gschmäckle
„Gschmäckle“ stammt aus dem schwäbischen Dialekt und ist die Verniedlichung des Wortes „Gschmack“. Die Worte können auch mit das „e“ an zweiter Stelle geschrieben werden: „Geschmäckle“ oder „Geschmack“.
Das Wort „Geschmäckle“ bezeichnet im Schwäbischen, sowohl den Geschmack als auch den Geruch. Gleiches gilt für das schwäbische Wort „Geschmack“, es kann für den Geschmack oder Geruch von etwas stehen.
Das Verb „schmecken“ kann wie das hochdeutsche schmecken „schmecken“ bedeuten, aber auch riechen. Die schwäbische Schreibweise ist folgende: schmeggâ
Im Schwäbischen wird das Wort „Gschmäckle“ insbesondere verwendet, wenn Speisen oder Getränke übel, fremdartig oder verdächtig riechen und die Vermutung nahe liegt, dass diese verdorben sind. Im übertragenen Sinne steht das Wort „Gschmäckle“ für etwas Spezifisches, was anderen auffällt; für etwas Sonderbares, widerwärtiges oder lächerliches an einer Person oder Sache.
Wenn etwas „ein Gschmäckle hat“ ist damit gemeint, dass vermutet wird, dass eine Person sich der Küngelei/Klüngelei oder Korruption schuldig gemacht hat.