Wofür / Wozu sind Ohrwürmer gut? Erklärung, Nutzen

Wofür, Wozu sind Ohrwürmer gut, Erklärung, Nutzen


Frei nach dem Motto gemeinsam sind wir stark, helfen die Ohrwürmer, der lateinische Name lautet auricula, beim Pflanzenschutz. Die als Nützlinge im Garten bezeichneten kleinen Insekten sind natürliche Feinde von bestimmten Schädlingen.

Charakteristische Merkmale der Ohrwürmer

Ohrwürmer, Dermaptera, sind weltweit verbreitet. In der Insektenordnung sind sie den Geradflüglern nahestehend. Der Ohrwurm ist lang, schlank und hat kurze, lederartige Vorderflügel sowie fächer- oder ohrenähnliche Hinterflügel. Einige Arten sind flügellos. Charakteristisch für den Ohrwurm sind die Facettenaugen, die kauenden Mundwerkzeuge mit den fadenförmigen Antennen sowie die großen Hinterleibszangen, die bei den männlichen und den weiblichen Ohrwürmern unterschiedlich ausgeprägt sind. Die Weibchen haben gerade, die Männchen hingegen auffallend gebogene Zangen.

Ohrwürmer sind harmlos

Der einheimische Gemeine Ohrwurm, Forficula auricularia, ist harmlos. Das Weibchen betreibt Brutpflege. Die Larven werden in selbst errichteten Höhlen oder unter der Baumrinde bewacht, gepflegt und mit Nahrung versorgt. Ohrwürmer haben meist nur einmal im Jahr Nachwuchs.

Die Lebensweise des Ohrwurms

Der dämmerungs- und nachtaktive Ohrwurm bevorzugt Wärme. Tagsüber befinden sie sich in ihren Verstecken und sind nur selten zu sehen. Als Versteck dienen hauptsächlich Steine, Mauerritzen oder Baumrinden.

Ohrwürmer sind Nützlinge. Obwohl sie an verschiedenen Blütenknospen, weil sie sich nicht nur von abgestorbenen Pflanzenteilen ernähren, durchaus leichte Schäden anrichten, ist ihr Nutzen im Garten ungleich größer. Der Grund dafür ist, dass sie sich auch von Blattläusen, Blutläusen und anderen, für Pflanzen schädliche, Insekten ernähren.

Biologischer Schädlingsbekämpfer

Vor allem im naturnahen Garten spielt der Ohrwurm als biologischer Schädlingsbekämpfer eine wichtige Rolle. Statt Pflanzenschutzmitteln, die im Selbstversorgergarten tabu sind, übernimmt der Ohrwurm als Allesfresser die Aufgabe, Schädlinge unter Kontrolle zu halten.

Die Nützlinge fördern

Ein mit Holzwolle oder Stroh gefüllter Tonblumentopf lockt die Ohrwürmer in den Garten. Um den Nützlingen einen Unterschlupf zu bieten, wird der Blumentopf mit der Öffnung nach unten an eine Astgabel gehängt. Gerne werden vom Ohrwurm auch Rosenkugeln als Nisthilfe angenommen.

Winterhilfe für den Ohrwurm

Abgeblühte Blütenstände werden nicht im Herbst, sondern erst im Frühling geschnitten. In den Stängeln können die kleinen Ohrwürmer überwintern.

Kleine Stein- und Laubhaufen an einem warmen, auch im Winter sonnigen Platz, bieten den Ohrwürmern einen idealen Unterschlupf in der kalten Jahreszeit.

Um Ohrwürmer dauerhaft im Garten anzusiedeln ist es sinnvoll, ein Insektenhotel aufzustellen. Es ist ein ideales Quartier, um dem Ohrwurm Schutz vor der Kälte zu bieten.

Ohrwürmer und Obst

Den Beinamen Schädling haben die Insekten deshalb bekommen, weil sie nicht nur Blattläuse und andere Pflanzenschädlinge fressen, sondern auch gerne Obst anknabbern. Vor allem weiche Früchte, wie Trauben oder Pflaumen. Die Bezeichnung Schädling ist aber dennoch ungerecht, ganz besonders im privaten Garten. Die Ohrwürmer fressen nämlich nur jenes Obst, das schon geschädigt oder faul ist.

Ohrwürmer und kommerzieller Obstbau

Im Weingarten und in den Obstplantagen ist der Ohrwurm nicht gerne gesehen und im Vergleich zum privaten Garten kein Nützling, sondern ein Schädling. Besonders in heißen Monaten ohne ausreichenden Niederschlägen vermehrt sich der Ohrwurm stärker und frisst Blätter und Früchte, um seinen Wasserbedarf zu decken. Aufgrund der starken Vermehrung und dem Fressen der Früchte entstehen größere Schäden.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

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