Der britische Schauspieler Anthony Robert McMillan trug den Künstlernamen Robbie Coltrane und wurde am 30. März 1950 in Schottland geboren. Von 1999 bis 2003 war er mit der Künstlerin Rhona Gemmell verheiratet. Er starb am 14. Oktober 2022.
Robbie Coltrane: Gesundheit und Krankheiten
Coltrane war ein Charakterdarsteller mit Format. In der Rolle als Trinker Fitzgerald konnte Coltrane auch deshalb überzeugen, weil er selbst alkoholabhängig war. Die Sucht bestimmte seinen Alltag viele Jahre lang, bis er 1986 einen Einzug in einer Klinik in Mexiko machte. Seither lebte er zwar alkoholfrei, doch der langjährige Alkoholmissbrauch hatte seine Organe bereits stark geschädigt.
Coltrane litt an Diabetes mellitus und Übergewicht. In einem Interview von 2020 sprach er davon, auch unter Arthrose zu leiden und dass er zeitweise sogar auf den Rollstuhl angewiesen war. In der Sterbeurkunde wurde multiples Organversagen als Todesursache genannt. Die Mediziner stellten eine Atemwegsinfektion, eine Blutvergiftung sowie eine Herzblockade fest.
Schon einige Monate vor seinem Tod musste der Schauspieler einen Bühnenauftritt aufgrund gesundheitlicher Probleme absagen. Fans weltweit, insbesondere Harry-Potter-Fans, aber auch seine damaligen Kollegen und Kolleginnen waren von seinem Tod tief getroffen.
Robbie Coltrane: Gefragter Schauspieler
Als Rubeus Hagrid erlangte Coltrane in den Harry-Potter-Verfilmungen weltweite Bekanntheit. Er war in allen acht Harry Potter-Filmen zu sehen. Die sympathische Rolle als Harrys Mentor und Wildhüter von Hogwarts war ihm wie auf den Leib geschrieben. Coltrane spielte hier zwar einen Halbriesen, war aber in Wirklichkeit „nur“ 1,85 m groß. Daher wurde er einige Male gedoubelt, und zwar vom zwei Meter großen, ehemaligen Rugby-Spieler Martin Christopher. Der Effekt von Größe wurde auch mithilfe optischer Täuschungen erzielt. Beispielsweise errichtete man Hagrids Hütte in zwei Versionen: In der größeren wirkt alles überdimensional, in der kleinen wirkt Hagrid umso größer.
Schon vor Harry Potter war Coltrane in Großbritannien ein gefragter Bühnen-, Kino- und TV-Schauspieler. Doch die Rolle als bärtiger Wildhüter Hagrid brachte ihm den internationalen Durchbruch. Seine Bühnen- und Filmcharaktere stellte er mit beeindruckender Präsenz dar. Er gehörte in Großbritannien zu den ganz großen Charakterdarstellern.
Auch in Hollywood war Coltrane gefragt. Beispielsweise hatte er in den James Bond-Filmen „GoldenEye“ und „Die Welt ist nicht genug“ mit Pierce Brosan als Agent 007 eine tragende Rolle. In beiden Bond-Filmen stellte Coltrane den zwielichtigen Gangsterboss und ehemaligen KGB-Agenten Valentin Zukowsky dar. Charaktere, die nicht in die gängigen Schablonen passen, waren seine ganz große Stärke. In der Krimiserie „Für alle Fälle Fitz“ (1993–2006) nahm er die Rolle des Kriminalpsychologe Dr. Eddie Fitzgerald ein. Seine mitreißende, authentische Darstellung von Fitzgerald, einem exzessiven Trinker, Spieler und Grübler, der in schaurigen Mordfällen ermittelt und seine Ehe aufs Spiel setzt, war eine Mediensensation.
In der Serie „National Treasure“ spiele Coltrane Figur Paul Finchley. In der Serie „Urban Myths“ verkörperte er den legendäre Schauspieler und Regisseur Orson Welles – das war seine letzte Rolle.
In der Literaturverfilmung „Große Erwartungen“ nach Dickens (2012) verkörperte er den Wohltäter und Anwalt Mr. Jaggers. Auch auf Theaterbühnen konnte man Coltrane sehen, doch seine Liebe galt vorrangig Film und Fernsehen.
Noch in seinem Todesjahr war Coltrane gemeinsam mit damaligen Kollegen im Special „Return To Hogwarts“ zu sehen. Das Special erschien anlässlich des 20-jährigen Jubiläums der Harry-Potter-Filmreihe. Für seine schauspielerischen Leistungen wurde Coltrane mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.