„Microgreens“ stellen eine faszinierende Ergänzung unserer kulinarischen Welt dar, fanden innerhalb der vergangenen Jahre jedoch noch weniger Beachtung, als dies beispielsweise heute der Fall ist. Es handelt sich dabei um winzige, aber nährstoffreiche Pflanzen, die zunehmend an Popularität gewinnen. Sie begeistern Köche sowie gesundheitsbewusste Hobbygärtner gleichermaßen. Insgesamt beschreiben die „Microgreens“ eine Klasse an Pflanzen, die über ein vielseitiges Spektrum an Mikronährstoffen verfügen.
Gemüse, Kräuter oder Samen – hinter dem Begriff „Microgreens“ verbirgt sich ein großes Sammelsurium an Lebensmitteln. Sie zeichnen sich durch ihre zarten, zierlichen Blätter und ihren konzentrierten Geschmack aus. Diese Miniaturpflanzen sind zwar klein, aber in Bezug auf ihren Nährstoffgehalt und Aroma ganz groß. Doch, was genau sind „Microgreens“ überhaupt, woher stammt der Begriff und welche Beispiele können genannt werden? Darüber erfährt der Leser im folgenden Artikel weitere, interessante Informationen.
Begriffsdefinition von „Microgreens“
Der Begriff „Microgreens“ stammt aus der englischen Sprache und setzt sich aus den beiden Wörtern „micro“ (zu Deutsch: „mikro“ oder „klein“) und „greens“ (zu Deutsch: „Gemüse“ oder „Grünzeug“) zusammen. Kombiniert könnte „Microgreens“ daher in etwa mit „Mikrogemüse“ oder „Mikronährstoffe“ übersetzt werden.
Gemeint ist damit eine Klasse von Pflanzen, die aus Samen von Gemüse, Kräutern und Blumen gezogen werden. Sie sind essbar und äußerst gesund, da diese in ihrem Entwicklungsstadium über einen großen Fundus an wertvollen Mikronährstoffen verfügen.
Der Ausdruck „Microgreens“ bezieht sich dabei auf die typisch grüne Farbe der betreffenden Pflanzen. Daher werden „Mikrogreens“ im deutschen Sprachgebrauch auch als „Grünzeug“ bezeichnet. Es handelt sich dabei nicht typischerweise um Großgemüse, wie beispielsweise Tomaten oder Paprika, sondern um kleinere Pflanzen, wie beispielsweise Kräuter, Sprossen oder Blüten. Diese können entweder roh oder als Kochzutat verzehrt werden.
Woher stammt der Begriff „Microgreens“
Ursprünglich stammt der Begriff „Microgreens“ aus dem angloamerikanischen Sprachraum. Dort etablierte sich dieser im Verlauf der vergangenen Jahre – wenngleich dieser schon wesentlich länger existiert. Durch die umfassende Verbreitung auf Social Media und in diversen Internetforen erlebt der Ausdruck „Microgreens“ aber aktuell einen großen Hype. Daher wird dieser für Video- und Bildbeschreibungen, innerhalb des Contents selbst und in Form von Hashtags verwendet. „Microgreens“ stellen mittlerweile sogar eine anerkannte Lebensmittelklasse dar. Der Ausdruck wird somit nun auch fachsprachlich verwendet.
Welche Lebensmittel zählen zu „Microgreens“ oder beinhalten diese?
Mittlerweile gibt es eine Fülle an Lebensmitteln, die als „Microgreens“ bezeichnet werden können und entsprechend oft auf dem Speiseplan landen. Dabei handelt es sich um die folgenden Lebensmittelarten:
- essbare Pflanzen
- Samen
- Kräuter
Die nachstehenden Unterabschnitte sollen einmal dazu genutzt werden, ein paar Beispiele für „Microgreens“ zu den einzelnen Lebensmittelarten aufzuzeigen.
Essbare Pflanzen
Da „Microgreens“ Pflanzen in einem sehr frühen Wachstumsstadium darstellen, gibt es natürlich eine große Vielfalt an Lebensmitteln, die diesen zugeordnet werden können:
- Radieschensprossen
- Erbsensprossen
- Brokkolisprossen
- Zitronenmelissesprossen
Die oben genannten Miniaturpflanzen sind nicht nur lecker, sondern auch extrem reich an wertvollen Nährstoffen. Geschmacklich bieten diese einen leicht süßliches und gleichzeitig scharfes Aroma. Darüber hinaus weisen diese einen hohen Gehalt an Antioxidantien auf und dienen als hervorragende Zutat zur Zubereitung von frischen Salaten oder veganen Gerichten. Gerade im Bereich der essbaren Pflanzen ist die Auswahl an „Microgreens“ daher besonders groß.
Samen & Sprossen
Eine weitere Basis der „Microgreens“ stellen die Samen dar. Dabei handelt es sich um winzige, junge Pflanzen in ihrem Keimstadium – und zwar noch bevor sie sich zu voll ausgewachsenen Pflanzen entwickelt haben. Sie sind leicht anzubauen und erfordern nur wenig Platz. Sie eignen sich daher auch für den Anbau zu Hause (beispielsweise auf dem Balkon). Beliebte Beispiele für Samen, die zu den „Microgreens“ gehören, sind beispielsweise der Senf, der Rucola und das Basilikum. Die Sprossen, die daraus entstehen, sind reich an Vitaminen, Mineralstoffen und sekundären Pflanzenstoffen. Sie gelten als wahre Booster für das körpereigene Immunsystem und werden nicht zuletzt dafür sehr geschätzt.
Kräuter
Der Lebensmittelbereich der Kräuter zählt ebenso zu den „Microgreens“. Im Gegensatz zu den ersten beiden Lebensmittelarten verfügen die Kräuter jedoch über einen deutlich intensiveren Geschmack. Hier können Minzesprossen mit ihrem erfrischenden Aroma, Petersiliensprossen, die als Garnitur und Geschmacksverstärker dienen und Dillsprossen, die einen subtilen Anisgeschmack bieten, genannt werden. Gerade „Microgreens“ in Form von Kräutern ermöglichen vielfältige, kulinarische Kreationen und sind auch sonst ausgesprochen gesund für die Verdauung.
Gesellschaftliche Einordnung von „Microgreens“
Schon längst handelt es sich bei „Microgreens“ nicht mehr nur um einen jugendlichen Trendbegriff. Mittlerweile sind „Microgreens“ nämlich bei allen Alters- und Zielgruppen gleichermaßen bekannt. Der Begriff und die sich dahinter verbergenden Lebensmittel werden jedoch von kochaffinen Menschen wesentlich häufiger verwendet. Darüber hinaus hat sich „Microgreens“ bisweilen auch als wissenschaftlicher Fachbegriff etabliert. Abgesehen vom Status als Trendbegriff, hat „Microgreens“ also auch in vielen anderen Bereichen durchaus eine Daseinsberechtigung und wird in der Regel von den meisten Menschen verstanden. Eine genaue Zuordnung zu Generationen oder speziellen Zielgruppen kann im Fall von „Microgreens“ daher nicht vorgenommen werden.
Kritische Betrachtung von „Microgreens“
Obwohl die Beliebtheit der „Microgreens“ in jüngster Zeit stark zugenommen hat, gibt es dennoch den ein oder anderen Kritiker, der den „Microgreens“ skeptisch gegenübersteht. Zum einen kann der Anbau von „Microgreens“ im Vergleich zu ausgewachsenem Gemüse oder Kräutern in größerem Maßstab arbeitsintensiver sein und die Ernte und Pflege dieser kleinen Pflanzen erfordert eine besondere Sorgfalt und Aufmerksamkeit. Zum anderen gelten „Microgreens“ (gerade im Einzelhandel) als überteuerte Trendlebensmittel, deren wirklicher Mehrwert für die Gesundheit wissenschaftlich noch nicht nachgewiesen wurde. Schließlich besteht die Möglichkeit von Kontaminationsproblemen, insbesondere wenn „Microgreens“ in unhygienischen Umgebungen angebaut werden.
Fazit zum Thema „Microgreens“ und ähnliche Begrifflichkeiten
Zusammenfassend können „Microgreens“ daher als winzige Pflanzen bezeichnet werden, die in einem noch sehr frühen Entwicklungsstadium stecken, als Gewürze gelten oder auch sonst besonders exotisch sind. Sie stecken voller Mikronährstoffe und liegen aktuell stark im Trend. Sie werden entweder roh oder als Zutat zur Zubereitung von Gerichten eingesetzt.
Neben den „Microgreens“ gibt es noch weitere Lebensmittelarten, wie beispielsweise „Keimlinge“ oder „Microherbs“. „Keimlinge“ sind junge Pflanzen, die aus Samen oder Hülsenfrüchten gezogen werden, bevor sich Blätter entwickeln. „Microherbs“ hingegen sind den „Microgreens“ sehr ähnlich, aber sie beziehen sich speziell auf junge Blätter von Kräuterpflanzen, wie beispielsweise Koriander, Dill und Schnittlauch. Sie werden oft als Garnitur oder zur Aromatisierung von Gerichten verwendet und sind kleiner als ausgewachsene Kräuter, aber größer als „Microgreens“.