Es gibt sie in allen möglichen Formen und Varianten – die Vögel unserer Erde. Ob groß, klein, Zugvogel oder nicht – sie alle tragen dazu bei, dass unser wertvolles Ökosystem intakt bleibt.
Welchen Nutzen haben Vögel für die Umwelt / Klima? Erklärung
Spechte bauen ihre Höhlen in alten oder kranken Bäumen und ernähren sich von den unter Rinde lebenden Insekten. Aasgeier kümmern sich um tote Tiere, gehören also zu der „Gesundheitspolizei“ im Tierreich – genau wie die Hyänen und andere Aasfresser. Vögel wie der Kolibri wiederum helfen bei der Bestäubung von Pflanzen, indem sie von Blüte zu Blüte fliegen.
Es gibt noch mehr Beispiele, die aufzeigen, dass Vögel wichtige Aufgaben in unserem Ökosystem übernehmen. Sie sind ein wichtiger Bestandteil des Kreislaufs der Natur und sorgen für das nötige Gleichgewicht.
Die wesentlichen, nützlichen Aufgaben der Vögel sind vielfältig. Zu den wesentlichen zählen folgende:
- Schädlingsbekämpfung
- Bestäubung und Samenverbreitung
- Regenerierung von Wäldern und Landschaftsgestaltung
- Teil der Nahrungskette
- Vernetzung von Lebensräumen
- Belebung von Städten und Inspirationsquelle
Schädlingsbekämpfung
Dadurch, dass viele Vögel sich von Insekten ernähren, treten Schädlinge in einer Zahl auf, die das Ökosystem nicht beeinträchtigt. Bäume bleiben gesund, Plantagen bleiben von extremem Raupenfraß verschont und Pflanzen im Allgemeinen, die wiederum wichtig für unser Ökosystem sind, können gedeihen.
Die Schädlingsbekämpfung bezieht sich nicht nur auf Insekten. Auch Mäusepopulationen müssen im Zaum gehalten werden. Hier sorgen Greifvögel wie Milane, Bussarde und Eulen für das Gleichgewicht.
Manche Vögel haben sich sogar darauf spezialisiert, Fische, Schlangen oder andere Tiere zu erbeuten, deren Reduktion ebenfalls wichtig für das Ökosystem ist.
Bestäubung und Samenverbreitung
Für die Vermehrung von Pflanzen muss der Pollen von Blüte zu Blüte getragen werden. Diese Aufgabe übernehmen nicht nur Schmetterlinge, Bienen und andere Insekten, sondern auch Vögel – ganz besonders die Feld- und Wiesenvögel oder beispielsweise der Kolibri. Klein, flink und leicht streifen sie die Blüten.
Regenerierung von Wäldern und Landschaftsgestaltung
Der Tannenhäher ist hier ein gutes Beispiel dafür, wie sehr die Vogelwelt mit unserer Umgebung zusammenhängt. Er sorgt dafür, dass sich die in den Alpen vorkommende Zirbelkiefer verbreitet, indem er sich von den harten Nüssen ernährt, die die Samen nicht von allein freigeben. Der Tannenhäher knackt sie und vergisst mancherorts eine Nuss, sodass an dieser Stelle eine neue Zirbelkiefer wachsen kann, die wiederum mit ihren Wurzeln die wichtige Aufgabe des Lawinenschutzes übernimmt.
Ein anderes Beispiel ist der Eichelhäher, der sich von Eicheln ernährt, diese ausscheidet und so eine bedeutende Rolle für die Verbreitung dieses Baumes spielt. In gleicher oder ähnlicher Manier sind viele Vogelarten an Pflanzenarten gekoppelt.
Vögel sind Teil der Nahrungskette
Es gibt Säugetiere, die sich von Eiern ernähren. Somit stellen Vögel nicht nur Fressfeinde für Insekten und kleine Säugetiere dar, sondern fungieren auch als Teil der Nahrungskette. Es kommt auch vor, dass große Vögel kleine erbeuten, somit wird wiederum deren Population im Zaum gehalten – das betrifft unter anderem Sperlinge und Meisen, die durch ein gutes Nahrungsangebot und eine gute Anpassung häufiger vorkommen als andere Arten.
Vernetzung von Lebensräumen
Insbesondere Zugvögel sind ein gutes Beispiel dafür, was für Strecken diese Tiere zurücklegen können. Damit vernetzen sie unter anderem nördliche und südliche Gebiete miteinander. Samen von besonderen Pflanzen können weitergetragen werden, sodass die Vielfalt in der Flora insgesamt zunimmt.
Orte, Ressourcen und biologische Prozesse werden so allein durch die Vogelwelt stark vernetzt, was die Artenvielfalt weltweit begünstigt.
Belebung von Städten und Inspirationsquelle
Der Mensch greift in die Landschaft ein. Glücklicherweise haben sich die Vögel im Laufe der Zeit an die Städte angepasst – das gilt besonders für Krähen, Amseln, Sperling und Meisen.
Ihr Zwitschern sorgt beim Menschen für ein Wohlbefinden, trägt also zu einer gesunden Psyche bei – genau wie das Grün der Pflanzen. Stadtparks werden so zu einer Oase der Erholung, die für den Menschen so wichtig ist.
Ein nicht ganz unwesentlicher Punkt ist auch die Bionik, denn ohne den Vogel als Vorbild gäbe es zahlreiche Erfindungen nicht. Flugzeuge sind leicht gebaut und weisen große Tragflächen auf, weil sich Menschen diese Bauweise von den Vögeln, den Meistern der Lüfte, abgeschaut haben.
Was wäre, wenn es keine Vögel mehr gäbe?
Gäbe es keine Vögel, könnten sich Insekten in einem schädlichen Ausmaß vermehren. Auf Obstplantagen gäbe es wesentlich mehr Raupenfraß, im Frühling würden wir vielleicht eine Mückenplage erleben und auf Feldern würden Heuschrecken die Ernte dezimieren. Durch den Wegfall der Bestäubung durch Vögel hätten wir weniger Früchte zur Verfügung, was zu einer Lebensmittelknappheit führen könnte.
In Städten gäbe es kein Zwitschern mehr, Pflanzen könnten sich weniger vermehren und die allgemeine Vielfalt würde verloren gehen, da sich nur noch gewisse Arten ausbreiten würden. Manche Pflanzen können nur von einer einzigen Vogelart bestäubt werden. Das Ende des einen Lebewesen würde also das eines anderen nach sich ziehen. Gäbe es beispielsweise den Tannenhäher nicht, wären die Zirbelkiefern in ihrer Verbreitung stark eingeschränkt und Lawinen würden die Hänge in den Alpen gefährden. Viele Baumarten würden aufhören, zu existieren. Zunächst wäre dies an kahlen Stellen im Wald erkennbar, die sich weiter ausdehnen würden.
Auf Neuseeland konnte zum Beispiel im Laufe von fünf Jahren beobachtet werden, dass das Aussterben von zwei wichtigen Vogelarten zur Folge hatte, dass der Busch Rhabdothamnus solandri nur noch von einer Art bestäubt wurde. Dadurch gab es viel weniger junge Pflanzen dieser Art und die Früchte waren bei den nachwachsenden Exemplaren kleiner als bei denen einer anderen Insel, auf der der Busch von drei Vogelarten bestäubt wurde.
Die genannten Szenarien sind Beispiele und spiegeln nur einen Bruchteil dessen wider, was passieren würde, wenn es keine Vögel gäbe. Kurz-, mittel- und langfristige Folgen treten auf, wenn diese Tiere verschwinden.
Fazit: Warum sind Vögel wichtig?
Unser Ökosystem besitzt ein empfindliches Gleichgewicht. Ohne Vögel gäbe es in allen Bereichen drastische Veränderungen. Aktuell bedrohen der Klimawandel sowie die Abholzung der Wälder, das Trockenlegen von Feuchtgebieten und eine Zunahme der Städte die Vielfalt der Vögel, die auf spezifische Lebensräume angewiesen sind.
Darum ist es wichtig, diese wichtigen Tiere zu schützen, indem der Mensch Ausgleichsmaßnahmen unternimmt.
Was es bedeuten würde, wenn es gar keine Vögel mehr gäbe, ist schwer abzuschätzen, da diese Tiere eng in unser Ökosystem eingebunden sind und vielfältige Aufgaben übernehmen – manche davon sind selbst bei dem heutigen Stand der Forschung noch unklar.