Was ist „Seed Cycling“? Bedeutung, Erklärung, Definition


„Seed Cycling“ (oder auch „Seed Rotation“ genannt) ist ein neuer Foodtrend, der sich vor allem bei Frauen größter Beliebtheit erfreut. Im Grunde genommen geht es darum, dass je nach Menstruationszyklus eine rotierende Auswahl an Samenfrüchten verzehrt wird. Dies soll für die Gesundheit und die Fruchtbarkeit vorteilhaft sein. Samen stehen insgesamt im Einklang mit einer gesunden und vollwertigen Kost, da diese eine Vielzahl essenzieller Mikronährstoffe enthalten. Gerade im noch sehr jungen Stadium einer Pflanze ist der Bedarf an antioxidativen und schützenden Inhaltsstoffen besonders wichtig. Beim „Seed Cycling“ wird sich dieser positive Umstand zunutze gemacht.

Das „Seed Cycling“ kann daher als ideale Nahrungsergänzung zur regulären Ernährung betrachtet werden. Hierfür wird eine Auswahl hochwertiger Samen und Sprossen verzehrt, die positive Eigenschaften besitzen und den Körper mit wichtigen Nährstoffen versorgen. Wie das jedoch genau funktioniert und woher der neue „Seed Cycling“-Trend stammt, darüber erfährt der Leser im nun folgenden Artikel weitere, interessante Details.

Begriffsdefinition von „Seed Cycling“

Das Wort „Seed Cycling“ ist ein Kunstwort aus der englischen Sprache und setzt sich aus den beiden Begriffen „seed“ (zu Deutsch: „Samen“) und „cycling“ (zu Deutschen: „Zyklus“ oder „rotierend“) zusammen. Kombiniert könnte man „Seed Cycling“ daher in etwa mit „rotierender Samenverzehr“ übersetzen. Gemeint sind damit Samen von Pflanzen, wie beispielsweise Kürbiskerne, Sonnenblumenkerne oder Leinsamen, die alternierend (und je nach Zyklusstand des weiblichen Menstruationszyklus) verzehrt werden. Das zweite Wort „cycling“ bezieht sich dabei sowohl auf das rotierende Prinzip, als auch auf den weiblichen Menstruationszyklus. Bei Samen handelt es sich um embryonale Pflanzen, die von einer schützenden Hülle umgeben sind. Sie enthalten alle Informationen für das spätere Pflanzenwachstum und dienen als Übertragungsmittel für die genetische Vielfalt von Pflanzenarten. Überdies sind die Samen mit einer überdurchschnittlich hohen Fülle an wichtigen Mikronährstoffen ausgestattet, die sich positiv auf die Gesundheit auswirken können – und damit auch auf die Fruchtbarkeit bei der Frau.

Woher stammt der Begriff „Seed Cycling“?

Beim „Seed Cycling“ handelt es sich um einen klassischen Internettrend, der Foren, Social Media sowie Themenwebseiten aktuell im Sturm erobert. Ein genauer Entstehungsort kann für diesen Trend daher nicht nachvollzogen werden. Vielmehr entwickelte sich dieser fortlaufend auf verschiedenen Foren im Netz, bevor dieser dann als eigenständiger Trend auf News- und Ernährungsportalen in Erscheinung trat. Das „Seed Cycling“ wird von führenden Ernährungswissenschaftlern empfohlen. Aufgrund des Namens wird der Ursprung eher im anglo-amerikanischen Raum vermutet. Nachdem der Trend dort zuerst etabliert war, schwappte dieser in den vergangenen Monaten allmählich auch in weitere Teile der Welt über, einschließlich den deutschsprachigen Raum.

Wofür benötigt man das „Seed Cycling“?

Beim „Seed Cycling“ handelt es sich um eine spezielle Ernährungsmethode, bei der der weibliche Menstruationszyklus harmonisiert werden soll, indem hormonelle Beschwerden gelindert werden sollen. Hierfür werden in der ersten Hälfte des Zyklus (in der sogenannten Follikelphase) Leinsamen und Kürbiskerne eingenommen, während in der zweiten Hälfte (in der sogenannten Lutealphase) zu Sonnenblumenkernen und Sesamsamen gewechselt wird. Auf diese Weise kann der Östrogenspiegel der Frau ausgeglichen werden. Gleichzeitig stärken Zink, Vitamin E sowie weitere Mikronährstoffe die körpereigene Hormonproduktion. „Seed Cycling“ wird mit der Hoffnung praktiziert, dass die regelmäßige Essen von Samen in bestimmten Phasen des Menstruationszyklus verschiedene Beschwerden, wie beispielsweise Menstruationsbeschwerden, Akne, prämenstruelles Syndrom, unregelmäßige Menstruation, Endometriose und Symptome in den Wechseljahren verhindern kann.

Wie wird „Seed Cycling“ konkret umgesetzt?

Das „Seed Cycling“ setzt bei der Auswahl (oder Supplementation) seiner Lebensmittel auf folgende Bestandteile:

  • Samen und Kerne von Pflanzen
  • Hülsenfrüchte
  • Sprösslinge

Die oben genannten Lebensmittel sind vor allem reich als Omega-3-Fettsäuren sowie Zink, Vitaminen und anderen Mikronährstoffen und Spurenelementen. Diese sollen den Östrogenspiegel im Blut erhöhen. In der zweiten Hälfte des Zyklus wechselt die Ernährung zu Sonnenblumenkernen und Sesamsamen, die wiederum eine höhere Menge an Omega-6-Fettsäuren und Vitamin E enthalten, um die Progesteronproduktion zu fördern.

Hierfür werden die ersten 14 Tage Leinsamen und Kürbiskerne verzehrt (beispielsweise als Snack für zwischendurch) und in den zweiten 14 Tagen hingegen Sonnenblumenkerne und Sesamsamen. Die Idee dahinter basiert auf dem Ansatz, dass bestimmte Samen die Hormonproduktion im weiblichen Körper unterstützen können, beziehungsweise diese positive beeinflussen können. Die Samen, Kerne und Sprösslinge können entweder roh, gebraten oder zu einem Mehl gemahlen verzehrt werden.

Gesellschaftliche Einordnung von „Seed Cycling“

Das „Seed Cycling“ ist aktuell vor allem ein Trend, der sich in der Esoterik-Szene größter Beliebtheit erfreut. Es kann jedoch kein genaues Alter festgelegt werden, in dem dieser Trend besonders beliebt ist. Gesellschaftlich lässt sich das „Seed Cycling“ aber vor allem der Zielgruppe Frauen zuschreiben. Hier speziell Frauen, die noch vor ihren Wechseljahren stehen und damit häufig jünger als 40 bis 50 Jahre alt sind. Ebenfalls beliebt ist das „Seed Cycling“ bei Frauen und Paaren mit Kinderwunsch. Anderen Zielgruppen ist das „Seed Cycling“ oftmals nicht bekannt, beziehungsweise wird dieses nicht praktiziert.

Vor- und Nachteile von „Seed Cycling“

„Seed Cycling“ ist ein neuer Ernährungstrend, der seinerseits Vor- und Nachteile bietet. Diese sollen im Folgenden einmal übersichtlich dargeboten werden:

Vorteile:

  • die hormonelle Unterstützung kann den weiblichen Hormonhaushalt regulieren
  • naturbelassene Nährstoffe sind besonders schonend (zum Beispiel Zink, Vitamin E und Omega-Fettsäuren)
  • „Seed Cycling“ lässt sich recht unkompliziert umsetzen
  • holistischer Ansatz ohne jeglichen Medikamenteneinsatz

Nachteile:

  • fehlende, wissenschaftliche Evidenz
  • individuelle Reaktionen auf Samen, Kerne und Sprösslinge möglich (zum Beispiel allergische Reaktionen)
  • die Komplexität des weiblichen Zyklus erfordert oft ein regelmäßiges Austauschen von Wirkstoffen

Fazit zum Thema „Seed Cycling“ und ähnliche Begrifflichkeiten

Das „Seed Cycling“ ist unterm Strich ein neuer Ernährungstrend, der ursprünglich vermutlich aus dem anglo-amerikanischen Raum stammt. Bei diesem Trend wird verstärkt auf Samen, Kerne und Sprösslinge als Nahrungsergänzung gesetzt, die positive Auswirkungen auf den weiblichen Menstruationszyklus haben sollen. Gleichzeitig sollen die genannten Lebensmittel die Fruchtbarkeit der Frau erhöhen. Hierfür werden verschiedene, pflanzliche Lebensmittel im Keimstadium verzehrt – alle 14 Tage wird die Auswahl der Kerne, Samen und Sprösslinge jedoch ausgetauscht.

Mit dem „Seed Cycling“ sind beispielsweise die Foodtrends namens „intuitives Essen“ sowie „Flexitarismus“ verwandt. Während beim „intuitiven Essen“ anstatt auf strikte Diäten vermehrt auf intuitives Essen für das Vertrauen in die natürlichen Signale des Körpers gesetzt wird, so wird beim „Flexitarismus“ auf betont pflanzenorientierte Ernährung in Kombination mit nur gelegentlichem Fleischkonsum Wert gelegt. Auch dadurch kann der Hormonspiegel der Frau positiv beeinflusst werden.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

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