Warum ist Goethe in der Schule und Literatur so wichtig? Erklärung

Warum ist Goethe in der Schule und Literatur so wichtig, Erklärung


Johann Wolfgang von Goethe gilt als einer der prägendsten und bekanntesten deutschen Dichter. Seine Werke prägten die deutsche Literatur im 18 und 19 Jahrhundert, sind international bekannt und wurden in etliche Sprachen übersetzt. In Deutschland gilt Goethe als „Volksdichter“ und zahlreiche seiner Werke werden im Schulunterricht noch heute behandelt, unter anderem das Drama Faust, Iphigenie auf Tauris und die Leiden des jungen Werthers.

Leben: Johann Wolfgang von Goethe

Johann Wolfgang von Goethe wurde am 28. August 1749 in Frankfurt am Main geboren und wuchs dort im heutigen „Goethe-Haus“ zusammen mit seiner Schwester Cornelia auf. Goethes Vater war als Jurist tätig und als solcher sehr angesehen, ließ Goethe eine strenge Erziehung zuteilwerden. Da Goethe aus einem vermögenden Elternhaus stammte, kam er früh in den Genuss einer guten Schulbildung und studierte anschließend auf Wunsch seines Vaters Rechtswissenschaften in Leipzig und Straßburg. Da Goethe selbst an diesem Fach jedoch weniger interessiert war und eine Leidenschaft für Literatur und Poesie entwickelt hatte, wandte er sich mehr der Literatur zu.

Goethes literarische Anfänge

Er verfasste ab 1768, wo er aufgrund einer Tuberkuloserkrankung sein Studium abbrechen musste, selbst erste Gedichte. Nach dem Abschluss seiner Studienzeit, in der Goethe bereits etliche weitere Werke verschiedener Genres veröffentlicht hatte, arbeitete er in Frankfurt als Rechtsanwalt. Mit seinem Werk „Götz von Berlichingen“, welches er 1773 veröffentlichte, erlangte er erstmals größere Bekanntheit. Mit seinem Briefroman „Die Leiden des jungen Werthers“ gelang ihm 1774 der Durchbruch, der ihm große nationale Bekanntheit verschaffte. In der darauffolgenden literarischen Epoche des Sturm und Drang wurde Goethe zu einer der prägenden Literaten. Nachdem er 1775 zum Weimarer Hof gerufen wurde, verfasste er weitere Werke anderer literarischer Gattungen, beispielsweise sein heute bekanntestes Werk „Faust“, zu welchem er durch seinen damaligen Freund Friedrich Schiller animiert wurde. Nach dem Tod seiner Ehefrau verfasste Goethe weitere, heute sehr bekannte Werke. 1832 verstarb Goethe an den Folgen einer schweren Herzkrankheit. Goethe war jedoch nicht nur als Schriftsteller tätig, er interessierte sich auch für Naturwissenschaften und Politik und erreichte auf diesen Gebieten ebenfalls Erfolge.

Goethes Werke

Viele von Gothes Werken zählen noch heute zur bekanntesten Literatur deutscher Dichter. Goethe verfasste zu seiner Lebzeit eine Vielzahl an Gedichten und Prosa, unter anderem Theaterstücke, Dramen, Novellen und Briefromane. Besonders ist dabei, dass sich Goethes Werke nicht einer Stilrichtung zuordnen lassen, sondern vielmehr mehrere Epochen der Literatur abdecken. Sein wohl bekanntestes Werk ist das Drama Faust, das von einem Wissenschaftler handelt, der in seiner Wut darüber, dass er die Zusammenhänge der Welt nicht versteht, einen Pakt mit dem Teufel eingeht. Dieses und andere seiner Werke lassen sich der Weimarer Klassik zuordnen, einer Epoche, die sich auf die Harmonie, Selbstbestimmung und Schönheit des Menschen fokussierte.

Andere Werke Goethes wie beispielsweise „Die Leiden des jungen Werthers“ zählen zum Sturm und Drang, in der besonderen Wert auf den Ausdruck von Gefühlen und die Selbstverwirklichung des Einzelnen gelegt wurde. Goethes Vielseitigkeit und seine große Anzahl an Werken, die sich mit ganz verschiedenen Themen beschäftigten, haben ebenfalls zu seiner Bekanntheit beigetragen.

Goethes Einfluss auf die deutsche Literatur: Warum er so wichtig ist?

Goethe prägte die deutsche Literatur des 18. Und 19. Jahrhunderts entscheidend. Auch heute noch spielen seine Werke, Denkweisen und sein Gesamtvermächtnis eine große Rolle. Dies lässt sich vor allem dadurch begründen, dass Goethe in seiner Lebzeit eine große Menge an verschiedensten, teils widersprüchlichen Werken kreierte. Diese spiegelten in vielerlei Hinsicht seine Persönlichkeit wider und sind zugleich historische Dokumente des damaligen Zeitgeists. Goethe prägte mehrere Epochen entscheidend mit und ist deshalb wie kein zweiter deutscher Dichter prägend für die Entwicklung der Literatur in Deutschland.
Seine Werke bieten oft viel Raum für Interpretation und Diskussion. Deshalb wird noch heute untersucht und besprochen, wie man seine Werke lesen und interpretieren kann. Viele zeitgenössische Dichter beziehen sich noch heute auf seine Werke und Ideen, und so haben seine Ideen und Themen immer noch großen Einfluss auf die Literatur der Gegenwart. Außerdem ist Goethe mittlerweile zu einer der bekanntesten historischen Persönlichkeiten Deutschlands geworden. Nicht umsonst sind heute viele Universitäten, Institute und Orte nach ihm benannt.

Goethes Werke im Schulunterricht

In den Lehrplänen deutscher Schulen lassen sich Goethes Werke vielmals wiederfinden. Goethe ist als bekanntester deutscher Dichter Teil einer jeden Schulbildung. Lektüren wie Faust oder Iphigenie auf Tauris werden von vielen Schülern gelesen. Goethes Werke nehmen an deutschen Schulen deshalb so viel Raum ein, weil sie viele Interpretationsmöglichkeiten bieten. Zudem sind sie nicht immer ganz leicht zu verstehen. Sie können so sehr lehrreich sein. Nicht nur lernen die Schüler etwas über die verschiedenen Epochen, die Goethe abdeckt, sondern auch die sprachlichen Fähigkeiten und das Leseverständnis werden gefördert.

Nicht nur seine Werke, auch sein Leben werden im Deutschunterricht behandelt, um so das Gesamtbild und auch die Hintergründe seiner Werke zu verstehen. So gesehen eignet sich Goethes Lebensgeschichte und seine Werke gut, um Schüler durch die Literaturgeschichte zu führen. Außerdem bieten Goethes Werke viel Diskussionsmöglichkeiten, was im Deutschunterricht hilfreich ist.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

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