Was sind Argusaugen? Bedeutung, Definition, Erklärung

Was sind Argusaugen, Bedeutung, Definition, Erklärung


Der Begriff Argusaugen, meistens in Form der Redewendung „etwas mit Argusaugen beobachten“ oder „etwas mit Argusaugen bewachen“ stammt aus der griechischen Mythologie. Argusaugen sind dort die Augen des Riesen Argus, welcher laut der Mythologie einhundert Augen hatte, von denen immer nur ein Augenpaar schlief, während alle anderen Augen Wache hielten.

Was bedeutet Argusaugen? Bedeutung, Definition, Erklärung

Der Begriff Argusaugen, beziehungsweise die damit verbundene Redewendung „jemanden oder etwas mit Argusaugen beobachten oder bewachen“ bedeutet, jemanden oder etwas sehr genau, streng oder argwöhnisch und konzentriert zu beobachten oder zu bewachen. Dies kann entweder im Zusammenhang mit einem Ausdruck von Misstrauen verwendet werden, oder soll sagen, dass man etwas oder jemanden ohne Unterbrechung im Auge behalten wird. Die Redewendung kann auch verwendet werden, wenn jemand eine Person oder einen Gegenstand unermüdlich oder unhöflich anstarrt.

Wo kommt der Ausdruck Argusaugen her? Wortherkunft, Ursprung

Der Begriff Argusaugen stammt aus der griechischen Mythologie und geht auf Argos – später im Lateinischen zu Argus abgewandelt – zurück. Argos oder Argus war ein treuer Diener der Göttin Hera.

Laut der Mythologie hatte Argos oder Argus einhundert Augen, von denen jeweils immer nur ein Augenpaar schlief und die anderen wachsam blieben. Die Göttin Hera, welche die Ehefrau des Gottes Zeus war, war diesem gegenüber sehr misstrauisch und fürchtete, dass er sie betrügen würde. Da Zeus der mächtigste Gott der griechischen Mythologie war, galt dieser für andere Frauen als höchst attraktiv, was das Misstrauen von Hera erklärt.

Gleichzeitig gibt es eine Vielzahl von Geschichten darüber, wie Zeus immer wieder versucht hat oder auch Erfolg darin hatte, andere Frauen – sowohl sterbliche als auch unsterbliche – zu verführen. Das Misstrauen von Hera ihm gegenüber war also in der Mythologie durchaus berechtigt. Laut der Geschichte erfuhr Hera eines Tages, dass die als besonders attraktiv geltende Frau Io ein Interesse an ihrem Mann Zeus gefunden hatte. Dies erfuhr auch Zeus, und da er verhindern wollte, dass Hera verhindern konnte, dass er und Io sich näher kennenlernen konnten, verwandelte Zeus Io in einem Täuschungsmanöver eine Kuh. Dies erfuhr Hera und bestand darauf, dass Zeus ihr die Kuh schenkte, da sie so glaubte, volle Kontrolle über die schöne Io haben zu können.

Da Zeus nicht zugeben wollte, dass er Io wirklich in eine Kuh verwandelt hatte, konnte er Hera den Wunsch nicht ausschlagen. Um nun sicherzugehen, dass Zeus sich Io nicht unbeobachtet nähern konnte, brachte Hera die Kuh zu ihrem treuen Diener Argos beziehungsweise Argus. Sie gab dem hundert-äugigen Riesen die Aufgabe, Io in Kuhgestalt zu bewachen, um Intimitäten zwischen ihr und ihrem Mann Zeus zu verhindern.

Als Zeus dies erfuhr, schickte er seinen Götterboten Hermes zu Argus und gab ihm die Aufgabe, Argus zunächst einzuschläfern und dann zu töten. So erhoffte sich Zeus, doch noch mit Io intim werden zu können. Hera durchschaute Zeus‘ Pläne und die beiden einigten sich schließlich darauf, dass Zeus in Zukunft seine Finger von Io lassen würde und Hera verwandelte daraufhin Io wieder zurück in ihre menschliche Gestalt. Durch dieses Versprechen konnte Ios Leben gerettet werden.

Wie wird der Begriff Argusaugen heute verwendet?

Heutzutage verwendet man den Begriff Argusaugen sowohl spielerisch und humorvoll als auch ernsthaft. Es gibt verschiedene Situationen, in denen man „jemanden mit Argusaugen“ beobachten kann. Ein humorvolles Beispiel wäre, wenn man jemanden um einen Gefallen bittet, dem man vertraut und ihm dann, um dieses Vertrauen auf ironische Weise auszudrücken, mitgibt, dass man ihm bei der Umsetzung des Gefallens mit Argusaugen beobachten würde. Eine ernste Situation zur Verwendung des Begriffs Argusaugen wäre zum Beispiel, wenn jemand, dem man nicht traut, etwas für einen tut und man ihn oder sie genau dabei beobachtet, um sicherzugehen, dass er oder sie einen selbst nicht betrügt oder hinters Licht führt.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

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