Was ist das China-Restaurant-Syndrom? Bedeutung, Definition, Erklärung

Was ist das China-Restaurant-Syndrom, Bedeutung, Definition, Erklärung


China-Restaurant-Syndrom ist ein umgangssprachlicher Ausdruck, der eine angenommene Glutamat-Unverträglichkeit bezeichnet.

Was ist das China-Restaurant-Syndrom? Bedeutung, Definition, Erklärung

Die Symptome ähneln denen einer Allergie, auch wenn es sich streng genommen beim China-Restaurant-Syndrom nicht um eine allergische Reaktion handelt. Ob Glutamat wirklich der Auslöser für das China-Restaurant-Syndrom ist, ist wissenschaftlich bislang nicht zweifelsfrei erwiesen. Ärzte und Wissenschaftler halten diese Erklärung aber für die wahrscheinlichste, wenn es um gesundheitliche Probleme nach dem Verzehr chinesisch zubereiteter Speisen kommt. Sie sind der Meinung, dass eine Überempfindlichkeit gegen Glutamat besteht. Glutamat ist ein Geschmacksverstärker, der in der asiatischen Küche häufig zur Anwendung kommt. Besonders oft ist Glutamat in Soja- und in Fischsoßen enthalten, mit denen in China-Restaurants eine Vielzahl von Gerichten gewürzt werden. Auch in chinesischen Suppen ist Glutamat vielfach zu finden, zum Beispiel in der Wantan-Suppe. Außerdem ist Glutamat oft in Fertigprodukten enthalten. Diese können Tütensuppen, Pulver zum Anrichten von Fertigsoßen oder Gewürzmischungen sein. Auch in Konserven kann Glutamat enthalten sein.

China-Restaurant-Syndrom: Symptome

Personen, die am China-Restaurant-Syndrom leiden wird häufig noch im Restaurant schlecht. Denn bei einer Unverträglichkeit gegenüber Glutamat zeigen sich innerhalb von zehn bis 30 Minuten nach dem Verzehr von mit Glutamat zubereiteten Speisen die ersten Symptome. Anhalten können diese im Anschluss über mehrere Stunden hinweg. Neben Übelkeit zählen Kopfschmerzen und ein unangenehmer Schläfendruck zu den häufigsten Symptomen. Betroffene leiden zudem oft unter Mundtrockenheit, einem Engegefühl in der Brust und vermehrtem Herzklopfen. Auch ein Taubheitsgefühl im Mund, oder starkes Kribbeln in der Mundhöhle, können vom China-Restaurant-Syndrom ausgelöst werden. In der Folge dieser ersten Symptome zeigen sich außerdem bei vielen Menschen Gliederschmerzen und eine vorübergehende Erstarrung der Gesichtsmuskeln. Auch Zittern ist möglich. Außerdem kann ein Juckreiz im Hals entstehen. Bei einigen Personen können auch gerötete Hautpartien und Schwellungen im Gesicht erkannt werden.

Sind Kinder vom China-Restaurant-Syndrom betroffen, können die Symptome verstärkt auftreten. Im Gegensatz zu Erwachsenen leiden Kinder zusätzlich oftmals unter Fieber und schwitzen sehr stark. Gegebenenfalls steigt ihre Reizbarkeit stark an und sie beginnen zu schreien. Werden Kinder mit China-Restaurant-Syndrom zu ihrem Befinden befragt, beschreiben sie ihren Zustand meist wie den im Rahmen einer starken Erkältung.

Mögliche Ursachen für das China-Restaurant-Syndrom

Damit das China-Restaurant-Syndrom tatsächlich auftritt müssen Menschen, die auf Glutamat mit einer Unverträglichkeit reagieren, eine gewisse Menge an Glutamat zu sich genommen haben. In der Regel sind dies drei bis fünf Gramm Mononatriumglutamat. Auch der Zeitraum, in dem diese Menge an Glutamat aufgenommen wird, spielt eine erhebliche Rolle. Er muss innerhalb einer sehr kurzen Zeitspanne von nur einigen Minuten liegen. Demnach ist es ungefährlich die gleiche Menge an Glutamat zum Beispiel auf zwei Mahlzeiten verteilt, etwa zum Mittag- und zum Abendessen, zu sich zu nehmen. Dann müssen, trotz einer Glutamat-Unverträglichkeit keine Symptome auftreten, die dem China-Restaurant-Syndrom zugeschrieben werden können. Da in der heimischen Küche üblicherweise nicht mit derart hohen Mengen an Glutamat gekocht wird, und dies eher für die chinesische Zubereitungsart typisch ist, tritt das China-Restaurant-Syndrom auch hauptsächlich nach dem Essen in China-Restaurants auf. Jedoch sind die beschriebenen Beschwerden nicht immer auf ein China-Restaurant-Syndrom zurückzuführen. Oft lösen auch eine zu hohe Konzentration an Histaminen, Fett oder Natrium im Essen ähnliche Beschwerden aus, wie das China-Restaurant-Syndrom.

Ist das China-Restaurant-Syndrom gefährlich?

Von Ärzten und Wissenschaftlern wird das China-Restaurant-Syndrom als gesundheitlich unbedenklich ausgewiesen. Der Grund dafür liegt darin, dass die durch die im Zusammenhang mit dem China-Restaurant-Syndrom stehenden Symptome rasch wieder abklingen und keine Folgeschäden hinterlassen. In erster Linie ist das China-Restaurant-Syndrom also lästig für die Betroffenen. Es ist nicht im Sinne einer tatsächlichen Krankheit, oder auch einer Allergie, zu verstehen. Es ist außerdem keine Gabe von Medikamenten nötig, um das China-Restaurant-Syndrom zu behandeln. Die Symptome verschwinden nach kurzer Zeit jeweils von alleine wieder.

Was man zum China-Restaurant-Syndrom noch wissen sollte

Da hinter den Symptomen, die dem China-Restaurant-Syndrom zugeschrieben werden, auch wirkliche Krankheiten und Allergien stecken können, ist es dennoch ratsam einen Arzt aufzusuchen, wenn die Symptome häufiger auftreten. Es kann sich etwa auch um eine Nussallergie oder eine Allergie auf Meeresfrüchte, statt um das China-Restaurant-Syndrom handeln – je nachdem, welche Gerichte im China Restaurant verzehrt wurden. Ein Arzt kann über einen Allergietest Allergien feststellen und natürlich auch ausschließen. Zeichnet sich ab, dass es sich nicht um eine Allergie, sondern um das China-Restaurant-Syndrom handelt, dann hilft die Vermeidungsstrategie. Dabei muss nicht zwingend auf den Besuch von China Restaurants verzichtet werden. In jedem Fall sollte man eingangs jedoch nachfragen, ob in der Küche Glutamat zur Herstellung der Speisen verwendet wird. Es gibt auch eine Reihe an China Restaurants, die speziell damit werben ohne Glutamat zu kochen.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

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