Was ist soziale Innovation? Bedeutung, Definition, Erklärung

Was ist soziale Innovation, Bedeutung, Definition, Erklärung


Soziale Innovationen haben die Gesellschaft nachhaltig verändert. Sie haben die Situationen der Menschen verbessert. Sie haben für mehr Freiheit, Wohlstand und Gesundheit gesorgt.

Punkt 1: Die Sozialversicherung als wichtigstes Instrument staatlicher Sozialpolitik

Die Sozialversicherung zählt zu den Entscheidungen auf politischer Ebene. Sie führt bezüglich des Lebensunterhaltes zur existentiellen Absicherung Bedürftiger. Hier kommen Maßnahmen zum Tragen, die früher unvorstellbar waren. Wird jemand arbeitslos, so landet dieser nicht zwangsläufig auf der Straße. Und wer erkrankt, erhält unabhängig vom eigenen Budget, ärztliche Hilfe. Zudem ist eine Absicherung im Alter gewährleistet.

Punkt 2: Die Genossenschaften per gemeinschaftlichen Geschäftsbetriebes

Vorreiter der Genossenschaften sind bereits im Mittelalter entstanden. Dabei ging es darum, sich zusammenzuschließen, um bestimmte Arbeiten in der Gemeinschaft zu erledigen. Das schaffte den Zugang die Ressourcen für alle zugänglich zu halten. Später, im 19. Jahrhundert, ist die Raiffeisenbank entstanden, den Bauern genossenschaftlichen Kredite anbot. So wurden mehrere Menschen in der Lage versetzt, sich gemeinsam Gerätschaften und Maschinen anzuschaffen mit dem Ziel einer höheren Produktivität. Für den Einzelnen wäre dies viel zu teuer.

Punkt 3: Die Krankenpflege mit professioneller Versorgung und Betreuung

Die britische Krankenschwester Florence Nightingale setzte sich dafür ein, das die krankenpflegerischen Tätigkeiten ein eigenes Berufsbild bekamen. Als Begründerin der westlichen Krankenpflege setzte sie Ausbildungsstandards fest, die die Qualität der Pflege gewährleisteten. Ihr Engagement beruhte darauf, dass mangelnde Kenntnisse einer Pflegekraft oft das Versterben des Patienten zur Folge hatte. Nightingales Durchhaltevermögen hat den Pflegeberuf zu Prestige verholfen und auch für Frauen aus besseren Häusern attraktiv zu machen. So eröffnete sich ein ganz neuer Berufszweig. Auch die Verhütung und damit Verhinderung der Krankheiten und das große Thema der Gesunderhaltung gehört auch heute noch zu den Aufgaben einer Pflegekraft.

Punkt 4: Die Frauenrechte als vollwertiges Mitglieder der Gesellschaft

Durch das Wahlrecht der Frauen vom November 1918 und die Emanzipationsbewegung hat sich das alltägliche Leben grundsätzlich verändert. Frauen konnten nicht mehr zur Heirat gezwungen werden, sondern haben ihre Ausbildungs- und Berufswege selbständig und unabhängig gewählt. Davor mussten sie um ihrer Versorgung Willen heiraten. Nun brauchten Frauen auch keine Erlaubnis mehr, um für sich ein Konto zu eröffnen. Ähnlich bedeutend waren in den Jahrzehnten davor die Abschaffung des Sklavenhandels und der Kinderarbeit. Dazu kam später die Entkriminalisierung der Homosexuellen.

Punkt 5: Die Umweltbewegung/Ökologiebewegung

Nachdem Deutschland in den 1950er Jahren durch das Wirtschaftswunder profitierte, erkannte man bald die negativen Auswirkungen auf Industrie und Ökosysteme. Dazu gehörten auch die gesundheitlichen Aspekte von uns Menschen. Den Höhepunkt verzeichnete seinerzeit die Anti-Atomkraftbewegung – parallel dazu der Kalte Krieg. Resultat dieser Bewegung war die Politisierung unseres Umweltbewusstseins, beispielsweise durch die Grünen. Industriekonzerne waren mit neuen Auflagen konfrontiert, das sorgte für eine andere Zusammensetzung der Alltagsprodukte wie beispielsweise Wasch- und Reinigungsmittel. Thematisiert war auch die Tatsache, dass jedem Bürger betreff Haushalt, eine Mülltonnenparade zuteil wurde. Hier bekam jeder Nutzer ein gewisses Grundwissen vermittelt, was die Materialweiterverarbeitung betrifft.

Punkt 6: Sharing Economy durch Interessengruppen und Privatpersonen

Es beginnt bei der Nachbarschaftsinitiative, die sich gegenseitig benötigtes Werkzeug bereitstellen und ausleihen oder das Car-Sharing nutzen. Letzteres zumindest im urbanen Sinne unter jungen Leuten bekannt und den privaten Autobesitz unnötig macht. Ähnlich wie der mittelalterliche Genossenschaftsvorläufer, die Raiffeisenbank, werden Geld, Gebrauchsgegenstände und die Zeit zusammengelegt. Das spart Ressourcen ein, schafft Platz in der Wohnung und auf dem Hof und jeder hat so mehr Geld zur Verfügung für Anschaffungen, die in der Regel ohnehin nur herumstehen.

Punkt 7: Urban Gardening – der Hobbygärtner in der Stadt

Zurück zur Natur und das auch in der Stadt. Mehr Pflanzen sind zum einen schön fürs Auge und beeinflussen zum anderen auch das Mikroklima. Anstatt nur mit aufgeheizten Asphalt zu tun zu haben, schlucken die Erde und die Pflanzen die Hitze und es werden Schadstoffe aus der Luft gefiltert. Das sorgt für angenehmen Lebensraum für Mensch und Tier, beispielsweise die zunehmende Bedrohung der Bienen wird dadurch abgemildert. Der zusätzliche Lebensraum ist, abgesehen vom Vergnügen beispielsweise Tomaten selbst zu ernten, als wenn man sich ein wenig Landleben in die Betonwüste holt.

Punkt 8: Mehrgenerationenhäuser als offener Begegnungsort für Menschen aller Altersklassen

Früher lebten Familien oft zusammen an einem Ort und haben sich gegenseitig unterstützt. Die Strukturen von heute sind durch Jobwechsel und selbstgewählter Mobilität ganz anderes gestrickt. Dennoch tragen die Synergien der Unterstützung bezüglich der Generationen zu viel Dankbarkeit bei. Es gibt verschiedene Modelle, wo junge Menschen und Familien sowie Rentner nahe beieinander wohnen. Sie helfen sich gegenseitig durch Handwerksarbeiten, Kinderbetreuung und Erfahrungsaustausch. Und das unabhängig von den Familienverbänden.

Punkt 9: Der Open-Source-Bewegung wird nach Belieben verändert und verteilt

Ausgehend von der Softwareentwicklung, hat es sich die Open-Source-Bewegung zum Ziel gesetzt, die „Crowd“ zu nutzen und erfolgreich zu bereichern. Tools, Wissen und Informationen sind für jeden frei verfügbar und anzuwenden oder auch zu verändern. Hierdurch können die Inhalte schneller verbessert werden, weil das Wissen der User direkt einfließt. Zudem sind die Zugänge auch für Menschen erreichbar, dessen Budget eher klein ist. Ein bekanntes Beispiel ist Wikipedia.

Punkt 10: Bedingungsloses Grundeinkommen und der Erhalt von Sozialleistungen

Gehören lokale Modellversuche noch zur Zukunftsmusik, siegt das Konzept, allen Menschen von der Geburt an eine bestimmte Summe an Geld für die Bestreitung des Lebensunterhalts bereitzustellen. Die Unterstützer vermehren sich und jetzt gehört das Modell des Grundeinkommens sogar zum Parteienbündnis und ist ein wichtiger Punkt für die Bundestagswahl. Aufgrund der Erfahrungen mit der Arbeitsmarkt-Prekarisierung und den drohenden Verlust des Arbeitsplatzes durch die 4.0 Industrie soll das Einkommen von der Erwerbsarbeit abgespalten werden. So wird auch den Menschen, die mit schlechten Jobchancen konfrontiert werden, eine sichere Existenz sowie die gesellschaftliche Teilhabe ermöglicht.

Wertbezug und Schlusswort: Soziale Innovation

Es spricht vieles dafür, dass durch die Herausbildung eines Innovationsparadigmas zukünftig die soziale Innovation an Bedeutung gewinnt. Fast sämtliche Definitionen der sozialen Innovation finden sich in der Vorstellung, dass sich etwas Neues im Vergleich zum Alten dann und wirklich nur dann durchsetzen wird, wenn es besser als das Alte ist. Eine Idee, etwas anderes, die Praktik oder das Objekt muss in erster Linie als etwas Besseres wahrgenommen werden. Darüber hinaus geht es um Wertschätzung und ein weiterkommunizieren. So kann der Status wertvoll für das Neue erreicht werden. Als soziale Innovationen werden materielle und symbolische Artefakte bezeichnet. Soziale Innovation kann zu einer Verbesserung der Lebens- und Arbeitsqualität beitragen. Die Klammer, die die soziale Innovation zusammenhält, ist die Normativität des Konzepts in seiner Unterschiedlichkeit.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

Hallo, ich bin Autor und Macher von BedeutungOnline. Bei BedeutungOnline dreht sich alles um Worte und Sprache. Denn wie wir sprechen und worüber wir sprechen, formt wie wir die Welt sehen und was uns wichtig ist. Das darzustellen, begeistert mich und deswegen schreibe ich für dich Beiträge über ausgewählte Worte, die in der deutschen Sprache gesprochen werden. Seit 2004 arbeite ich als Journalist. Ich habe Psychologie und Philosophie mit Schwerpunkt Sprache und Bedeutung studiert. Ich arbeite fast täglich an BedeutungOnline und erstelle laufend für dich neue Beiträge. Mehr über BedeutungOnline.de und mich erfährst du hier.

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