Was ist Moon Milk? Erklärung, Wirkung, Rezept

Was ist Moon Milk, Erklärung, Wirkung, Rezept


Die sogenannte Moon Milk ist ein Getränk, welches, vor dem Zubettgehen eingenommen, die Schlafqualität verbessern soll. Das in verschiedenen Abwandlungen existierende Rezept für das Trendgetränk basiert zumindest zum Teil auf dem überlieferten Wissen der traditionellen indischen Gesundheitslehre, dem sogenannten Ayurveda.

Die Hauptzutat stellt dabei in der Regel die pulverisierte Wurzel der ayurvedischen Heilpflanze Ashwagandha dar. Ergänzt wird die Moon Milk um Milch (tierischen oder pflanzlichen Ursprungs), diverse Gewürze, eine Süßungsquelle und ggf. einen natürlichen Farbstoff.

Was bedeutet der Name „Moon Milk“? Wortherkunft und Wortursprung

Moon Milk bedeutet auf Deutsch so viel wie „Mondmilch“. Der Name ist dabei als Anlehnung an die Goldene Milch (auch als Kurkuma Latte oder Golden Milk bekannt) zu verstehen, welche ein seit Jahrhunderten bekanntes ayurvedisches Heilgetränk ist. Die Goldene Milch verdankt ihren Namen der goldgelben Farbe, die sie durch die Hauptzutat Kurkuma erhält. Auch die Grundidee der Moon Milk entstammt, wie bereits geschildert, der ayurvedischen Heilkunde. Der Wortzusatz Moon macht dabei den besonderen Fokus des Getränkes auf die Verbesserung des Schlafes deutlich. Zudem ruft der Name Moon Milk bewusst Assoziationen zum vielfach geläufigen Brauchtum des Trinkens von warmer Milch vor dem Schlafengehen hervor.

Hauptbestandteil und Wirkung der Moon Milk

Die Basis der Moon Milk, auf welcher auch zu großen Teilen ihre Wirkung beruht, bildet ein sogenanntes Adaptogen. In der Regel ist dies Ashwagandha; es existieren aber auch Abwandlungen mit Rosenwurz, Ginseng oder Reishi. Adaptogene sind Heilpflanzen oder -kräuter, die laut gängiger Definition die folgenden drei Kriterien erfüllen müssen:

  • Sie wirken ganzheitlich im menschlichen Organismus.
  • Sie wirken regulierend und balancierend auf bestimmte Parameter wie z. B. den Hormonhaushalt oder die Stimmung, sofern hier Ungleichgewichte vorhanden sind.
  • Sie sind auch bei dauerhafter und höher dosierter Einnahme nicht giftig.

Ashwagandha ist ein Adaptogen, welches auch als Schlafbeere, Indischer Ginseng oder Winterkirsche bekannt ist. In der ayurvedischen Medizin zählt es zu den relevantesten Heilpflanzen. Auch zahlreiche in den letzten Jahren durchgeführte Studien belegen die vielfältigen Wirkungen von Ashwaganda. So konnte etwa belegt werden, dass die Einnahme von Ashwagandha die Produktion von Schilddrüsenhormonen bei Probanden mit einer Unterfunktion anregt. Auch auf den Testosteronspiegel (bei Männern), die Potenz, die kognitive Leistungsfähigkeit, den Blutdruck oder die Blutfettwerte hat Ashwagandha positive Auswirkungen. Berühmt ist die Wurzel aber vor allem für ihre stresslindernden Eigenschaften. Ashwagandha senkt nachweislich den Spiegel des Stresshormons Cortisol und erhöht zudem die Resilienz, also die Widerstandsfähigkeit, gegenüber Stressoren. Ganz im Sinne der Definition von Adaptogenen bringt Ashwagandha den gestressten Körper wieder in sein ursprüngliches und natürliches Gleichgewicht zurück.

Genau diese entspannende Wirkung soll bei der Einnahme der Moon Milk für einen besseren Schlaf sorgen. Stress ist bekanntermaßen eine der häufigsten Ursachen von Schlafstörungen. Im Gegensatz zu anderen pflanzlichen Mitteln wie Baldrian oder Lavendel wirkt Ashwagandha nur entspannend, nicht aber ermattend. Somit stört die Einnahme der Moon Milk nicht bei der abendlichen Lektüre oder ähnlichem. Natürlich profitiert man bei der Einnahme der Moon Milk auch von den weiteren positiven Eigenschaften von Ashwagandha. Da Ashwagandha einen für viele Menschen gewöhnungsbedürftigen Geschmack hat (der Name bedeutet in der altindischen Sprache Sanskrit so viel wie „Geruch des Pferdes“), werden zur Ergänzung der Moon Milk diverse Gewürze, Milch und eine Süßungsquelle hinzugegeben.

Falls bei der Zubereitung der Moon Milk eine Milch tierischen Ursprungs als Flüssigkeit verwendet wird, kann die dort enthaltene Aminosäure L-Tryptophan zusätzlich die Schlafqualität anheben. Tryptophan ist essentiell für einen gesunden Schlaf, da es über Umwege in das Schlafhormon Melatonin umgewandelt wird. In pflanzlicher Milch sind zwar keine nennenswerten Mengen L-Tryptophan enthalten, dennoch schmälert dies die Wirkung der Moon Milk nur geringfügig.

Moon Milk: Rezept und Zubereitung

Ein klassisches Rezept für Moon Milk (eine Portion) könnte ungefähr so lauten:

  • 250 ml Milch nach Wahl,
  • 1 TL Kokosblütenzucker,
  • 1 Prise Zimt,
  • etwas gemahlene Vanille,
  • 1 TL Ashwagandha-Pulver,
  • ½ TL blaues Spirulina-Pulver.

Zunächst wird die Milch in einem Topf erwärmt. Anschließend werden alle restlichen Zutaten hinzugegeben und gut eingerührt. Bei der noch einfacheren kalten Zubereitung können alle Zutaten in einen Mixer gegeben werden.

Einzelzutaten und Beispielrezepte für Moon Milk

Milch

Je nach Ernährungsgewohnheit kann hier zu herkömmlicher Kuhmilch oder einer pflanzlichen Milchalternative (z. B. Hafermilch, Reismilch oder Sojamilch) gegriffen werden. Die Milch kann wahlweise vor der Einnahme erhitzt werden.

Adaptogen

Neben Ashwagandha besitzen auch der Rosenwurz (auch als Rhodiola Rosea bekannt) und der aus der traditionellen chinesischen Medizin stammende Heilpilz Reishi ein stresslinderndes Wirkungsspektrum. Die kombinierte Einnahme der drei adaptogenen Heilpflanzen in der Moon Milk ist möglich.

Gewürze

Um den Eigengeschmack der Adaptogene zu überdecken, kommen süßlich schmeckende Gewürze zum Einsatz. Je nach Gusto wären dies z. B. Zimt, Vanille, Rohkakaopulver, Kardamom, Nelke, Maca oder Tonkabohnen. Auch die Zugabe weiterer, eher herberer Gewürze wie etwa Ingwer ist möglich.

Süßungsmittel

Da die Einnahme der Moon Milk einen gesundheitlichen Mehrwert bieten soll, werden als Süßungsmittel vorzugsweise Alternativen zu herkömmlichem weißem Zucker verwendet. Hierzu zählen Honig, gemahlene Datteln, Kokosblütenzucker, Agavendicksaft, Rohrohrzucker oder Stevia.

Natürlicher Farbstoff

Um der Moon Milk eine außergewöhnliche Optik zu geben, wird als letzte Zutat ein natürlicher Farbstoffe verwendet. Die meisten Rezepte enthalten entweder Heidelbeerpulver (erzeugt eine violette Farbgebung) oder blaues Spirulinapulver. Es können aber auch beispielsweise grünes Spirulinapulver, Kurkuma, Rote Beete Pulver oder Himbeerpulver verwendet werden.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

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