Was ist Job Boomeranging? Erklärung, Bedeutung, Definition

Was ist Job Boomeranging, Erklärung, Bedeutung, Definition


Der Begriff Boomerang-Mitarbeiter bezeichnet Ex-Arbeitnehmer, die aus beruflichen oder privaten Gründen die Firma gewechselt haben, aber nach einiger Zeit wieder an ihren alten Arbeitsplatz zurückkehren. Boomerang-Mitarbeiter haben ihr Unternehmen einvernehmlich verlassen. Wer in Streit ging, mit aller Wahrscheinlichkeit nach nicht mehr den alten Betrieb zurückkehren. Wer das aber tun möchte, kann hier für ganz unterschiedliche Gründe haben.

Die häufigsten betrieblichen Gründe sind:

  • bessere Bezahlung
  • verantwortungsvollere Aufgaben
  • der Arbeitgeber musste Arbeitsplätze abbauen

Die häufigsten privaten Gründe sind:

  • Veränderungen wie Umzug
  • längere Ausfallzeiten nach der Geburt eines Kindes
  • längere Ausfallzeiten durch Krankheit
  • der Mitarbeiter möchte ein Sabbatical einlegen

Lange Zeit war es fast ein Tabu, in eine frühere Firma zurückzukehren. Es galt als Makel. Doch heute sehen Personaler die Rückkehr eines Ex-Mitarbeiters eher als Gewinn. In der Regel profitieren beide Seiten davon.

Vorteile für Arbeitgeber durch Boomerang-Mitarbeiter

Der Arbeitgeber genießt durch Boomerang-Hiring den Vorteil, dass der frisch eingestellte Ex-Mitarbeiter gute Ideen, neue Erfahrungen und viel Potenzial in die Firma einbringt. Denn die meisten Menschen, die in ihren alten Job zurückkehren, tun dies nicht aus Bequemlichkeit, sondern haben erkannt, dass die alte Firma unterm Strich doch besser war als ursprünglich angenommen. Dadurch sind sie viel motivierter und haben eine höhere Leistungsbereitschaft. Boomerang-Mitarbeiter wieder einzustellen, verkürzt den Recruiting-Prozess und spart Kosten. Der Betrieb muss nicht aktiv nach neuen Mitarbeitern suchen und beispielsweise Stellenanzeigen schalten. Man kennt die Arbeitsweise des neuen Kollegen. Beide Seiten wissen, was sie voneinander erwarten können.

Nicht zuletzt kann es für den Betrieb sehr imagefördernd sein, wenn ein ehemaliger Kollege zum Unternehmen zurückkehrt. Denn er signalisiert seiner Umwelt damit, dass dieses Unternehmen interessante Vorteile zu bieten hat. Damit stärkt der Boomerang-Mitarbeiter das Employer Branding. Zudem hat der Arbeitgeber einen Arbeitnehmer zurückgewonnen, der zwar eine Weiterqualifizierung durchlaufen hat, doch für die musste der Arbeitgeber nichts investieren. Nicht selten hat der neue Ex-Kollege noch gute Kontakte zu ehemaligen Kunden und Kolleginnen. Damit ist er eine gute Unterstützung für Veränderungsprozesse.

Ein wiedergewonnener Kollege

  • bringt neues Know-how aus einem fremden Unternehmen mit (idealerweise von der Konkurrenz)
  • hat neue Ideen und Lösungskonzepte
  • besitzt bereits Insiderwissen
  • braucht nur wenig Einarbeitung
  • kostet nichts bei der Rekrutierung

Vorteile für Boomerang-Mitarbeiter im alten Betrieb

Sie kennen den Strukturen des ehemaligen Unternehmens, aber auch seine Defizite. Sie sind auch mit dem Betriebsabläufen und der Unternehmenskultur vertraut. Genau wie die Geschäftsleitung hatten auch sie in der Vergangenheit genügend Zeit, die Stärken und Schwächen der anderen Seite herauszufinden. Boomerang-Kollegen brauchen keine lange Einarbeitungszeit, sondern können direkt mit der Arbeit beginnen. Dank ihrer Vorkenntnisse sind sie von Beginn an produktiv.

Was müssen Firmen tun, um Boomerang-Mitarbeiter zu gewinnen?

Als Bumerang-Mitarbeiter gelten nicht nur langjährige Kollegen von früher, auch Azubis, Werkstudenten, Bachelor/Master-Studenten, Trainees und Kollegen aus Zeitarbeitsfirmen eignen sich für den Recruiting-Prozess von Boomerang-Mitarbeitern. Damit beide Seiten vom Boomerang- Job profitieren, ist es wichtig, dass der Kontakt auch nach dem Ausscheiden des Mitarbeiters gehalten wird. Das kann beispielsweise über Einladungen zu Betriebsfeiern und anderen Firmen-Events geschehen. Die Chance, dass ehemalige Kollegen in den alten Job zurückkehren, erhöht sich, wenn vermittelt wird, dass die Geschäftsführung gelegentliche Jobwechsel als positive Entwicklung betrachtet und dem Ex-Kollegen den Weggang nicht übel nimmt.

Risiken für Rückkehrer in den alten Job

Wer zurückkehrt, sollte sich im Klaren darüber sein, aus welchem Grund er dies tut und seine eigene berufliche Entwicklung wertschätzen. Auch glaubwürdige Begründungen für die Rückkehr machen Sinn, um Mutmaßungen durch Kollegen vorzubeugen. Es besteht immer die Gefahr, dass man seinen ehemaligen Ruf nicht abschütteln kann. Deshalb ist es sinnvoll, sich auf das Wieder-Einstellungsgespräch gut vorzubereiten. Unangenehme Fragen wie die, warum man zur alten Firma zurück möchte, sind nicht zu vermeiden.

Hier muss der Arbeitnehmer plausible Gründe anführen. Er kann auch nicht davon ausgehen, dass die Situation am Arbeitsplatz mit der zum Zeitpunkt seines Weggangs identisch ist. Werden gleich zu Anfang die Jobperspektiven für unterschiedliche Zeiträume besprochen, verraten Arbeitnehmer damit etwas über ihre Motivation, Zuverlässigkeit und Beständigkeit und ebnen den Weg für eine fruchtbare Zusammenarbeit.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

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