Kaiser Wilhelm II. (namentlich Wilhelm Friedrich Viktor Albrecht von Hohenzollern) war der letzte deutsche Kaiser, der das Deutsche Reich zwischen 1888 und 1918 regierte und aus dem preußischen Haus Hohenzollern stammte. Wie auch seine Vorgänger, so hatte auch Wilhelm II. zunächst eine militärische Ausbildung genossen, bevor dieser Schritt für Schritt auch an diplomatische Aufgaben herangeführt wurde.
Betrachtet man seine Regentschaft, so stellt Kaiser Wilhelm II. eine überaus bemerkenswerte Figur deutscher Geschichte dar. Bis zuletzt war dieser vor allem für seine imperialistischen Ansichten bekannt. Gleichzeitig lastet die Bürde des Ausbruchs des 1. Weltkriegs auf ihm, dessen Befehl er erteilte. Weiterhin war Wilhelm II. für seine Leidenschaft in puncto Militärprunk bekannt. Er war bis zuletzt davon überzeugt, dass Deutschland seine weltpolitische Stellung vergrößern musste, was sich schlussendlich auch in seiner Innen- und Außenpolitik widerspiegelte.
Kaiser Wilhelm II. gilt damit insgesamt als einer der bemerkenswertesten, deutschen Kaiser in der vergleichsweise kurzen Kaiserhistorie des Deutschen Reiches und soll daher innerhalb der folgenden Abschnitte einmal umfassend thematisiert werden. Dabei soll vor allem auch auf dessen Todesdatum sowie Todesort sowie auf die umfassenden Reaktionen auf den Tod von Kaiser Wilhelm II. eingegangen werden.
Bedeutung des Kaisers Wilhelm II. für die deutsche Geschichte
Neben Kaiser Wilhelm I. kommt auch der Regentschaft von Kaiser Wilhelm II. eine bedeutende Rolle in der Historie des Deutschen Reiches und späteren Deutschlands zu. Aufgrund seiner imperialistischen Ansichten verwickelte Kaiser Wilhelm II. das damalige Deutsche Reich im Zeitraum von 1900 bis 1914 recht häufig in militärische Konflikte und Auseinandersetzungen, die sich jedoch immer zum Vorteil des Kaisers und dem Deutschen Reich entwickelten. Mit dem Ausbruch des 1. Weltkriegs im Jahre 1914 sah sich Kaiser Wilhelm II. aber nun ein gänzlich anderen Situation ausgesetzt: Das „Entente Cordiale“ (bestehend zunächst aus Großbritannien und Frankreich und später noch den Vereinigten Staaten von Amerika) ließ im Westen einen mächtigen Verbündeten aufziehen. Gleichzeitig sorgte das mächtige Zarenreich im Osten für einen zweiten, geopolitisch sehr instabilen Brandherd.
Kaiser Wilhelm II. hat daher vor allem einen negativen Einfluss in der Geschichte Deutschlands hinterlassen und verblieb vor allem als narzisstische, streitsüchtige und habgierige Persönlichkeit in den Köpfen der Menschen. Anders als Wilhelm I. führte Wilhelm II. keine bahnbrechenden, technologischen oder sozialen Fortschritte voran, sondern konzentrierte sich einzig und allein auf den militärischen Machtausbau des Deutschen Reiches, der in einem tragischen und vor Überschätzung strotzenden Krieg enden sollte.
Todesort von Kaiser Wilhelm II.
Kaiser Wilhelm II. verließ kurz nach seiner Abdankung im Jahre 1918 für immer das Deutsche Reich und ließ sich in seinem Exil in Doorn, in den Niederlanden, nieder. Dort bewohnte er eine Villa, die von der damaligen, niederländischen Regierung zur Verfügung gestellt wurde. Sie diente Kaiser Wilhelm II. als Refugium und sicherer Ort vor deutscher Verfolgung aufgrund der drastischen Konsequenzen des 1. Weltkriegs, den das Deutsche Reich bekanntlich verlor.
Bis zu seinem Tod verließ Kaiser Wilhelm II. das Anwesen nicht und verbrachte seine letzten Tage bei einsamen Spaziergängen und in Gegenwart seiner Leibwächter. Bei der Villa selbst handelt es sich um das „Haus Doorn“, ein kleines Jagdschloss in der Nähe der Gemeinde Utrechtse Heuvelrug. Nach seinem Tod wurde Kaiser Wilhelm II. in einem Mausoleum direkt im hauseigenen Park des Schlosses beigesetzt.
Todeszeitpunkt von Kaiser Wilhelm II.
Nachdem Kaiser Wilhelm II. kurz nach seiner Abdankung im Jahre 1918 in sein Exil in den Niederlanden geflüchtet war, lebte dieser dort noch vergleichsweise lange bis zu seinem Tod an Altersschwäche am 4. Juni 1941. Zum Zeitpunkt seines Todes kündigten sich die für das Deutsche Reich abermals negativen Entwicklungen des nun 2. Weltkriegs bereits an. Denn im Jahre 1941 stand das damalige Deutsche Reich bereits rund 20 Jahre unter der Herrschaft der Nationalsozialisten, die Deutschland zum wiederholten Male in den Ruin stürzen sollten.
Kaiser Wilhelm II. hielt bis zuletzt nichts von den Nationalsozialisten und lehnte vielmals eine Kooperation (zum Beispiel in Form einer Beratertätigkeit) ab. Sehr zum Ärger der Nationalsozialisten gelang auch kein Zugriff – bis zu seinem Tod war die Niederlande bereits rund 1 Jahr besetzt, was für Kaiser Wilhelm II. jedoch keine negativen Auswirkungen haben sollte.
Reaktionen auf den Tod von Kaiser Wilhelm II.
Die Reaktionen auf den Tod von Kaiser Wilhelm II. waren insgesamt von sehr gemischter Natur. Sie hingen im Großen und Ganzen von der politischen Überzeugung über seine Regentschaft zwischen 1888 und 1918 ab. Wurde Kaiser Wilhelm II. (von ihm selbst jedoch ungewollt) von den Nationalsozialisten beinahe verehrt, so war Kaiser Wilhelm II. vor allem bei den älteren Generationen stark verhasst. Jedoch hatte Kaiser Wilhelm II. immer noch eine starke Anhängerschaft im Deutschen Reich, die teilweise inoffizielle Trauermärsche infolge seines Todes instruierten.
In den Niederlanden selbst war die Anwesenheit von Kaiser Wilhelm II. zwischen 1918 und 1941 ebenfalls sehr umstritten. Hier allerdings stärker negativ als im Deutschen Reich. Für die Niederländer galt es als insgesamt sehr unangenehm, Kaiser Wilhelm II. als ehemaligen Kriegstreiber vor Belgien und Frankreich zu verbergen. Entsprechend groß war hier auch die Erleichterung über dessen Tod. In Frankreich, Belgien und dem nahen Großbritannien hingegen wurde die Nachricht über den Tod von Kaiser Wilhelm II. eher positiv aufgefasst, mit der Tendenz, dass dieser „nie seine eigentliche Strafe bekommen konnte“.
Fazit zum Thema Tod von Kaiser Wilhelm II.
Bereits rund 23 Jahre vor seinem Tod endete mit der Abdankung von Kaiser Wilhelm II. eine bedeutende Ära der deutschen Geschichte: Und zwar die Geschichte des Deutschen Kaiserreichs. Kaiser Wilhelm II. war hier der letzte, durch Gott berufene Herrscher, den Deutschland bis dato sehen sollte. Seine Regentschaft brachte zunächst Macht und großen Einfluss für Deutschland, mündete aber dann aufgrund des Ausbruchs des 1. Weltkriegs in einem wahren Fiasko. Zugleich stellte der 1. Weltkrieg und dessen harte Bestrafung auch die Weichen für das Zustandekommen des 2. Weltkriegs (Stichwort: Versailler Vertrag).
Kaiser Wilhelm II. ging daher vor allem mit negativen Schlagzeilen in die Geschichte Deutschlands ein und verbrachte die letzten Lebensjahre bis zu seinem Tod am 4. Juni 1941 im niederländischen Exil. Dort war dieser auf der Flucht vor dem Zugriff der Siegermächte des 1. Weltkriegs, Frankreich und England und entging damit für den Rest seines Lebens einer potenziellen Anklage, beziehungsweise Bestrafung.