Was ist ein wahrer Freund? Was ist wahre Freundschaft? Erklärung

Was ist ein wahrer Freund, Was ist wahre Freundschaft, Erklärung


Falsche Freunde gibt es wie Sand am Meer. Im Umkehrschluss bedeutet dies: Wahre Freunde sind rar gesät – und deshalb von besonderer Bedeutung für eine jede zwischenmenschliche Beziehung.

Was ist ein wahrer Freund? Was ist wahre Freundschaft? Erklärung

Was wie eine Floskel daherkommt, ist an Wertigkeit kaum zu überbieten. Wahre Freundschaft zeichnet sich unter anderem durch eine unerschütterliche Beständigkeit aus. Nicht immer verläuft das Leben in gefestigten Bahnen oder nach Wunsch. Enttäuschung, Verzweiflung und ein angekratztes Selbstbewusstsein sind meist treue Begleiter einer schwierigen Lebensphase. Um nicht in eine gefährliche Spirale aus Pessimismus und Resignation hineinzugeraten, sind echte Freunde unentbehrlich. Eine solide Verlässligkeit in Form eines besten Freundes oder einer besten Freundin kann gerade in Krisenzeiten der rettende Anker sein. Das Wissen um eine helfende Hand kann zudem wahre Wunder bewirken, in Extremfällen sogar Leben retten.

Wahre Freunde stehen jeder Zeit zur Verfügung, auch mitten in der Nacht. Natürlich bedeutet dies nicht, dass die Toleranz ins Unermessliche steigen muss, aber für seine Liebsten auch einmal über die persönliche Schmerzgrenze hinauszugehen, ist ein weiteres Indiz einer wahren Freundschaft. Es gilt als offenes Geheimnis, dass sich in der Not die Spreu vom Weizen trennt. Unter Umständen braucht es folglich eine Krisensituation, um wahre von falschen Freunden zu unterscheiden.

Meistens spielt das Leben so, dass es früher oder später zwangsläufig zu einer schmerzhaften Trennung kommt. Verständlicherweise ist die Verbitterung groß, wenn sich ein vermeintlich vertrauter Weggefährte als falscher Freund entpuppt. Auf der anderen Seite überwiegt die tiefe Dankbarkeit, wenn sich eine Freundschaft in stürmischen Zeiten als Glücksfall bewahrheitet.

Wahre Freundschaft: Die Chemie stimmt

Ein grundlegendes Gefühl für Beziehungen ist den meisten Menschen zwar in die Wiege gelegt, doch Gefühle können trügen und böse Überraschungen die Folge sein. Häufig ist der erste Eindruck entscheidend und prägt den weiteren Verlauf einer Beziehung. Wenn die Chemie zu passen scheint, lässt es sich einfacher ins Gespräch kommen. Freundschaften basieren auf einer gegenseitigen Vertrauensgrundlage. Harmonie ist somit ein wichtiger Pfeiler einer jeden Beziehung. Auch wenn es in den besten Familien gelegentlich zu Streitigkeiten kommt, hält eine wahre Freundschaft diese aus. Es kommt durchaus vor, dass sich eine gewisse Reibung als der Beziehung gar förderlich herausstellt. Das bekannte Sprichwort ‚was sich liebt, das neckt sich‘ kommt nicht von ungefähr.

Tatsächlich ist es auch mit der ‚Chemie‘ nicht weit hergeholt, denn chemische Prozesse in Form komplexer hormoneller Abläufe entscheiden darüber, wen wir mögen und um wen wir lieber einen großen Bogen machen. Ganz intuitiv können sich durchaus so manche schädliche Beziehungen von vornherein umgehen lassen, damit zu einem späteren Zeitpunkt gar nicht erst bittere Enttäuschungen auftreten. Eine ausgewogene Beziehung basiert auf Augenhöhe. Sie respektiert und fördert den jeweils anderen Partner oder Freund. Diese positive intrensische Energie stellt eine wichtige Eigenschaft einer echten Freundschaft dar.

Auf einer sprichwörtlichen ‚Wellenlänge‘ zu sein, garantiert das Kriterium der Augenhöhe, worauf sich stets zwischemnenschliche Beziehungen gründen. Daher überrascht es nicht, dass Arroganz, Falschhheit oder Oberflächlichkeit in einer wahren Freundschaft keinen Platz finden. Ein falscher Freund könnte diese negativen Eigenschaften auf Dauer nicht verbergen und sich irgendwann von ganz allein offenbaren.

Wahrer Freund: Authentizität als Trumpf

Eine authentische Freundschaft ist bereits die halbe Miete für eine unzertrennliche Beziehung. Starke Emotionen oder einfache Gespräche müssen echt sein. Wahre Freunde erkennen zuweilen gekünstelte Gefühlsäußerungen auf Anhieb und lehnen jede Form von Lügen und Intrigen kategorisch ab. Echte Freunde zeigen nicht nur echte Reaktionen, sie dulden bei sich und anderen darüber hinaus keine Heuchelei.

Klare Kante gegenüber beziehungstechnischen Tabus sind ebenso von wahren Freunden zu erwarten wie das Ansprechen von Problemen in der Freundschaft. Eine grundlegende Aufrichtigkeit ist ein zentrales Merkmal einer gesunden Beziehung. Diese muss auch dann vorhanden sein, wenn es um unangenehme Themen wie gesundheitlichen Problemen oder Ängsten geht. Für wahre Freunde gibt es nur die Wahrheit, selbst Notlügen sind verpönt. Ein aufrichtiger Freund drückt sich auch nicht um eine schmerzliche, sehr direkte Aussage, wenn diese der Beziehung zuträglich ist oder schlicht der Wahrheit entspricht. Auch für die Gegenseite ist es sehr hilfreich zu wissen, dass in jedem Falle eine echte, keine schonende Reaktion zu erwarten ist. Auf so manch zart besaiteten Menschen mag zu viel Direktheit abschreckend wirken, doch ist sie ausdrücklich einer Mischung aus falscher Zurückhaltung und Heuchelei vorzuziehen.

Klare Worte zur richtigen Zeit sind darüber hinaus keinesfalls mit Unfreundlichkeit zu verwechseln. Ein wahrer Freund besitzt die wertvolle Fähigkeit, aufzurütteln und zu motivieren. Durch authentische Freunde kann neben einer fruchtbaren Beziehung auch geistiger Fortschritt erfolgen. Mit offenen Karten zu spielen, stärkt die freundschaftliche Bindung ungemein. Wenn sich beide Seiten darüber im Klaren sind und sich diese Eigenschaft zu einer Tugend machen, steht einer innigen Freundschaft nichts im Wege.

Echte Freund sind uneigennützig

Alle Menschen haben Bedürfnisse. Dieser Umstand ist vollkommen normal und lässt sich tiefenpsychologisch erklären. Hin und wieder müssen eigene Wünsche realisiert werden, um sich danach besser zu fühlen. Jede Form von übersteigertem Egoismus schadet einer freunschaftlichen Beziehung allerdings ungemein. Eine wahre Freundschaft besteht aus einem ausgewogenen Verhältnis aus Nehmen und Geben. Ein echter Freund wird sich nie zu wichtig nehmen und mehr geben wollen, als er nimmt. Und wenn er oder sie sich einmal zu viel genommen hat, meldet sich sofort das schlechtes Gewissen. Uneigennütziges Verhalten ist geradezu typisch für wahre Freunde. Sie stellen die Bedürfnisse des Anderen über die eigenen – und das aus tiefer Überzeugung.

Eine echte Bitte um einen Gefallen muss selten nicht einmal erfolgen, da echte Freunde dank ihrer besonders gut ausgeprägten Intuition sofort wissen, dass ihre Hilfe gefragt ist. Sie stehen dann ungefragt mit Rat und Tat zur Seite. Das alles geschieht selbstverständlich ohne Gegenleistung, denn unter Freunden hilft man sich aus Gründen der Nächstenliebe. Auch gelingt es wahren Freunden, sich füreinander zu freuen und Begeisterung zu entfachen. Eines ist klar: In schwierigen Zeiten ist geteiltes Leid halbes Leid, doch in guten Zeiten finden die legendärsten Partys statt – oder zumindest so ähnlich.

Immer ein Ohr frei

Zuhören können viele, doch wirklich zuhören nicht. Genau in diesem Punkt unterscheiden sich wahre von falschen Freunden. Bei Sorgen und Nöte seiner Freunde erreichbar zu sein, sie verstehen zu wollen und gleichzeitig jederzeit Bereitschaft zu signalieren, ist eine starke Leistung. Eine Selbstverständlichkeit ist dies in der heutigen schnelllebigen Welt längst nicht mehr. Ein offenes Ohr für seine Freunde kann bereits von großer Bedeutung sein. Die Kunst allein besteht jedoch nicht aus dem Zuhören allein, sondern aus der Zuneigung und des Verstehen wollens. Selbst über Gespräche lassen sich Probleme lösen.

Diese Tatsache verdeutlicht die Wichtigkeit von Kommunikation in Zeiten der sozialen Medien, in der Jugendliche und junge Erwachsene in einer virtuellen Welt immer weniger miteinander sprechen. Zudem stärken zwischemenschliche Bindungen, die zum Beispiel beim Smalltalk oder tieferen Alltagsgesprächen stattfinden, die kognitiven Fähigkeiten. Hören und gehört werden, zwei trivial klingende Attribute, die doch alles andere als selbstverständlich geworden sind.

Echte Freundschaft: Seelenverwandte

Freunde sind nicht gleich Freunde. Wahre Freundschaften zeichnen sich durch eine viel stärkere Bindung aus, als gewöhnliche Beziehungen. Gemeinsame Erinnerungen, im Guten wie im Schlechten, dazu das starke Gefühl der Unzertrennlichkeit machen wahre Freunde zu einer echten Rarität. Dieser Tatsache sind sich die Beteiligten auch bewusst, was ihnen ein tiefes Glücksgefühl verleiht. In der Vergangenheit zu schwelgen und gemeinsam Dankbarkeit für alles Erlebte zu empfinden, ist gewiss Teil einer echten Freundschaft. Im Langzeitgedächtnis bestens abgespeichert, verbinden gemeinsame Erlebnisse besonders aus der Kindheit ein Leben lang. Aus diesem Grund überrascht es nicht, dass viele der besten Freundschaften in frühen Jahren geschlossen werden, beispielsweise aus gemeinsamen Zeiten in der Schule oder des Studiums. Die sogenannten ‚Sandkastenfreunde‘ sind nicht selten jene, die bis ans Lebensende durch dick und dünn gehen. Tief verwurzelte Zweisamkeit kann aus Freunden wahre Blutsbrüder werden lassen.

Wer frei von Sünde ist, werfe den ersten Stein

Auch unter den dicksten Freunden sind Kränkungen nicht ausgeschlossen. Je schwerer diese wiegen, desto mühsamer gestaltet sich das Zusammenraufen hinterher. Eine der undankbarsten Aufgaben einer wahren Freundschaft besteht demzufolge darin, verlorenes Vertrauen und schmerzliche Enttäuschungen zu verkraften und – wenn die Situation es zulässt – positiv in die Zukunft zu blicken. Bei lapidaren Freundschaften sind Krisen oft gleichbedeutend mit dem Einläuten getrennter Wege, bei tieferen Beziehungen erscheint der Kampf um die Freundschaft erstrebenswert. Unabhängig vom Ergebnis dieses Unterfangens, laufen echte Freunde auch in Krisenzeiten nicht einfach davon, sondern unternehmen alles in ihrer Macht stehende, um die Beziehung zu retten. Wer aus einer Krise unbeschadet herausfindet, ist danach so sehr gestärkt, dass er oder sie sich von kaum etwas aus der Bahn werfen lässt.

Freunde fürs Leben

Wer von sich behaupten kann, seinen besten Freund oder seine beste Freundin seit Kindesbeinen an zu kennen und bis ins hohe Alter eine unvergessliche Zeit mit ihm oder ihr verbracht zu haben, hat zweifelsfrei vieles richtig gemacht. Ein Leben kann kaum perfekt sein, aber einen Freund fürs Leben gefunden zu haben, ist gewiss eine der schönsten Erfahrungen im Leben eines jeden Menschen. Gewöhnliche Freundschaften sind fragil. Daher verschwinden viele ‚Freunde‘ genauso schnell wie sie gekommen sind. Im besten Fall gesellen sich zu einem wahren Freund weitere hinzu, die ähnlich treu sind. Letztlich haben die meisten Menschen nur eine Handvoll guter Freunde, viele sogar weniger oder gar keine. Wobei an dieser Stelle die folgende Frage erlaubt sein muss: Ist ein falscher Freund besser als keiner?

Autor: Pierre von BedeutungOnline

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