Was ist Dogfooding? Bedeutung, Definition, Erklärung

Was ist Dogfooding, Bedeutung, Definition, Erklärung


Im Bereich der Softwareentwicklung ist der Begriff „Dogfooding“ besonders bekannt. Dies bedeutet nichts anderes, als dass ein Unternehmen seine eigenen Produkte zunächst komplett selbst testet, bevor die Produkte in den Verkauf gehen. Die Mitarbeiter werden also angehalten, ihre eigenen Produkte zu nutzen und zu testen. Kurzum kann also gesagt werden, dass das Unternehmen „sein eigenes Hundefutter frisst“.

In Deutschland ist der Spruch „Eat your own dog food“ bisher nicht besonders bekannt und würde übersetzt so viel heißen wie „Friss dein eigenes Hundefutter“. Das mag sich für manch einen hemmungslos anhören, jedoch ist es im englischsprachigen Raum ein sehr geläufiges Sprichwort. Wenn ein Unternehmen Dogfooding vollzieht, bedeutet dies schlichtweg, dass die Mitarbeiter des Unternehmens die eigens hergestellten Produkte auf Qualität testen, um so Verbesserungen herausarbeiten zu können. Zum Beispiel trinkt ein Coca Cola-Mitarbeiter keine Pepsi, genauso wie die Mitarbeiter von Microsoft zur Protokollierung ihrer Arbeitsstunden ausschließlich Excel verwenden.

Ursprung von Dogfooding

Bezüglich des Ursprungs des Begriffs Dogfooding existieren zwei Mythen. Eine Variante der Mythen ist jene, die sich aus einer Werbung aus den 1970er-Jahren herleiten lässt. Hier behauptet der Schauspieler Lorne Greene, dass das Hundefutter der Marke Alpo so gut sei, dass er selbst seinen eigenen Hunden anbieten würde. Der zweite Mythos geht dahin, dass ein Vorstandsvorsitzender mit dem Namen Karl Ken Pet Food während einer Aktionärsversammlung absichtlich Hundefutter gegessen haben soll.

Wozu dient Dogfooding? Sinn, Zweck, Nutzen

Dogfooding wird hauptsächlich als effektives Werkzeug für die Qualitätssicherung eingesetzt. Denn nur, wenn man mit dem selbst hergestellten Produkt nicht gänzlich zufrieden ist, hat es Potenzial zur Verbesserung. Schließlich fährt niemand gerne mit einem PKW umher, der alle 20 Kilometer stehen bleibt. Allerdings kann man es mit dem Dogfooding auch übertreiben. Selten haben Programmierer Ahnung von Buchhaltung, um ein Buchhaltungsprogramm auf Herz und Nieren zu prüfen. Genauso wenig möchte ein Maschinenbauer im Schichtbetrieb ganze drei Monate vor seiner Industriemaschine stehen, um sie zu testen.

Manchmal erfordert Dogfooding aber auch jede Menge Mut. So wurde beispielsweise ein Produkt für Kreissägen erfunden, welches schwere Unfälle verhindern soll. Hierzu wird am Sägeblatt gemessen, welche Kapazität das zu schneidende Material besitzt, damit verhindert wird, dass „Fleisch“ dazwischen gerät. Wird „Fleisch“ erkannt, kann die Maschine innerhalb 1/100 Sekunden anhalten. Der Erfinder dieses Produkts war dermaßen davon überzeugt, dass er sogar selbst seine Finger in die laufende Kreissäge hielt.

Wo ist Dogfooding noch zu finden?

Natürlich hat Meta-Chef Mark Zuckerberg seinen Mitarbeitern ebenfalls Dogfooding verordnet. Zuckerberg träumt von einer virtuellen Welt, in der Avatare nicht nur arbeiten, sondern auch ihre Freizeit verbringen.

Die wichtigste Anwendung zurzeit (2022/2023) nennt sich „Horizon Worlds“, ist jedoch unter den Mitarbeitern von Meta so unbeliebt, dass sich kaum jemand dort aufhält. Daraufhin hat der Vizepräsident des Konzerns verordnet, dass jeder, der dort arbeitet, sich in Horizon Worlds verlieben soll. Dies geht schließlich nicht, ohne es zu nutzen. Insbesondere passt dieses Vorgehen hervorragend in die staatlich beeinflussende EU. Nicht zuletzt, da die Europäische Kommission selbst eine virtuelle Party im Metaverse von Zuckerberg veranstaltet hatte.

Hierbei konnte jeder EU-Bürger zwischen 18 und 35 Jahren teilnehmen und beispielsweise mit ihren Avataren an unterschiedlichen Stränden tanzen. Ziel des Ganzen war es, das Interesse für die Tätigkeiten der EU sowie das Metaverse zu wecken. Leider war die Veranstaltung nicht wirklich erfolgreich. Nur insgesamt sechs Personen trafen sich im Metaverse. Einer von ihnen war Journalist, weshalb diese Veranstaltung auch in die Presse fand. Es dauerte aber nicht lange, da waren alle anderen 5 übrig gebliebenen Teilnehmer verschwunden und der Journalist blieb alleine zurück.

Wie nutzt Apple Dogfooding?

Meistens ist es keine gute Idee, Berufliches und Privates miteinander zu vermischen. Wer irgendwann sein Unternehmen verlässt, kommt womöglich nicht mehr an seine persönlichen Daten heran, da er sämtliche Accounts und Geräte abgeben muss. Deshalb fordern immer mehr Betriebe eine strikte Trennung, auch wenn Mitarbeiter ihre eigenen Geräte für berufliche Zwecke nutzen. Ausnahme bildet hier der Konzern Apple. Aufgrund des Dogfooding müssen die Mitarbeiter ihre privaten Accounts nutzen. So soll noch während der Entwicklungsphase festgestellt werden, welche neue Software noch Verbesserungsbedarf benötigt.

Zudem untersagt es Apple, dass sich Mitarbeiter neue IDs mit den Arbeitsaccounts generieren, um sich so beispielsweise bei der App-Store-Plattform anzumelden. Vielmehr hat Apple erwartet, dass sie ihre eigenen, persönlichen Accounts nutzen. Insbesondere auch deshalb, da iPads, Macs oder iPhones sowieso nur einen Haupt-Account für iCloud akzeptieren. Nur für Medienangebote können weitere Apple-IDs angelegt werden.

Zudem kam durch die Presse ans Licht, dass es beim Dogfooding, also beim frühen Testen von neuer Software, zu wesentlich mehr Datenerfassung kommt, als beim Endkunden. Hauptsächlich trifft dies auf die Gesichtserkennung zu, welche bei jedem Öffnen eines Gerätes, ein Foto vom Nutzer macht. Wäre dies bei den letztendlichen Kunden der Fall, würden diese vermutlich durchdrehen. Der Konzern hat sich bisher zu diesen Vorfällen nicht geäußert.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

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