Was ist die „soziale Batterie“? Wie lädt man sie wieder auf? Erklärung, Bedeutung, Definition

Was ist die, soziale Batterie, Wie lädt man sie wieder auf, Erklärung, Bedeutung, Definition


Die soziale Batterie repräsentiert den Willen einer Person, mit anderen Menschen zu interagieren oder sich in soziale Situationen begeben zu wollen. Es ist keine physische Batterie, die man sehen kann. Jede Person merkt aber für sich selbst, wie wohl sie sich unter Menschen fühlt. Ist die soziale Batterie fast leer, so möchte man lieber Zeit alleine verbringen.

Je nach eigener Persönlichkeit kann die Batterie schneller oder langsamer verbraucht werden. Einige Menschen haben kein Problem, sich stundenlang mit anderen zu unterhalten oder etwas zu unternehmen. Andere Leute wiederum brauchen Zeit für sich und müssen sich mental auf soziale Interaktionen vorbereiten. Beides sind ganz normale Dinge im Leben und keiner sollte dafür verteufelt werden, wenn er sich in sozialen Situationen unwohl fühlt.

Introvertierte Menschen und die soziale Batterie

Das Konzept der sozialen Batterie ist vor allem introvertierten Menschen bekannt. Der Begriff selbst ist oftmals nur schwer zu definieren, umfasst aber Menschen, die oft schüchtern sind und sich lieber von sozialen Interaktionen fernhalten. Das muss aber nicht auf jede introvertierte Person zutreffen. Die soziale Batterie ist in jedem Fall wichtig bei dieser Definition, denn introvertierte Menschen laden diese nur auf, wenn sie alleine sind. Sie ziehen ihre Energie nicht aus der Interaktion mit anderen Leuten. Bei extrovertierten Menschen ist das genau umgekehrt. Ihre innere Batterie läuft leer, wenn sie alleine sind, aber lädt sich wieder auf, wenn sie unter Leuten sind.

Auch hier kann man nicht alle Leute über einen Kamm scheren. Es ist mehr ein Spektrum, in denen sich Menschen wiederfinden. Es ist auch weder etwas Positives noch etwas Negatives. Jeder Mensch reagiert anders auf seine Umwelt und sollte dafür nicht verschmäht werden. Einige haben eine höhere Toleranz für soziale Interaktionen, aber bei anderen, vor allem introvertierten Menschen, ist das nicht der Fall.

Allgemein kann gesagt werden, dass soziale Interaktionen für Introvertierte anstrengender ist als für Extrovertierte und somit ihre soziale Batterie schneller leer ist.

Anzeichen, dass die soziale Batterie leer ist

1. Unterhaltungen mit anderen werden zunehmend anstrengender

Der Satz „Du bist heute aber still.“ haben sicher schon einige gehört. Man ist zwar mit einer Gruppe an Menschen unterwegs, ist aber oftmals nur im Hintergrund und hört den anderen zu. Vielleicht überlegt man sich schon im Kopf, wie man am besten nach Hause kommt und ob man sich einfach von den anderen verabschieden soll. Wenn soziale Interaktionen einen mental und auch körperlich anstrengen, ist das ein Zeichen, dass die innere soziale Batterie leer ist.

Auch Gereiztheit ist ein Anzeichen dafür, dass man den inneren Akku wieder aufladen muss. Die Toleranz für andere Menschen sinkt und man findet sich vielleicht öfters in Streitereien wieder. Hier ist es besser, sich selbst auszuruhen und die Situation in aller Frische neu anzugehen.

2. Ständig auf die Uhr schauen

Noch dazu kommt, wenn man dabei ständig auf die Uhr schaut. Vielleicht weiß man, dass in nur wenigen Minuten ein Meeting vorbei ist und man endlich wieder alleine sein kann. Auch das ist ein Anzeichen dafür, dass die soziale Batterie langsam zur Neige geht. Man kann den Zeitpunkt kaum noch erwarten, sich von einer Gruppe an Menschen zu trennen.

Es kann auch sein, dass man Interaktionen und Termin mit anderen Menschen zeitlich plant. Hier teilt man sich die Batterie sozusagen ein, damit man sie nicht direkt verbraucht.

3. Ausreden finden, nicht mit anderen auszugehen

Jemand lädt dich schon wieder zu einem gemütlichen Abend mit Freunden ein, aber du suchst direkt schon nach einer Ausrede, nicht zu kommen? Auch dann ist die soziale Batterie leer. In manchen Situationen hat man einfach keine Lust, sich mit anderen Menschen auseinanderzusetzen. Der Gedanke, Zeit mit sich selbst zu verbringen, erscheint einem oftmals angenehmer, als sich unter Leute zu mischen. Das kann natürlich von Tag zu Tag verschieden sein, je nachdem, wie voll oder leer die soziale Batterie im Moment ist.

Wie lädt man die soziale Batterie wieder auf?

1. Zeit alleine ist richtig und wichtig

Man sollte sich nicht dafür schämen, sich Zeit für sich zu nehmen. Alles ist besser, als sich immer wieder in soziale Situationen zu werfen und die Batterie weiter auszusaugen. Wenn man merkt, dass man alleine sein möchte, sollte man auf seinen Körper und Geist hören. Self-Care ist wichtig.

Spazieren, meditieren oder einfach nur zu Hause zu sein kann die soziale Batterie wieder aufladen. Bekannte oder Freunde sollten das auch respektieren. Nicht jeder kann ein Partymensch sein, einige Menschen brauchen ihre Ruhe, um sich dann wieder unter Leute mischen zu können.

2. Absagen ist nicht schlimm

Einen Termin abzusagen, ist nicht verwerflich. Sich zu sozialen Interaktionen zu zwingen, die man eigentlich nicht braucht, kann schlimme Auswirkungen auf die Psyche haben. Es hilft daher immer, so früh wie möglich von einem Ereignis zu wissen. Wenn die soziale Batterie leer ist, dann sind spontane Unternehmungen meist eine Qual. Wenn man früh genug Bescheid weis, dann kann man sich besser darauf vorbereiten und die Batterie aufsparen.

3. Sei dir der Faktoren bewusst

Sich all dieser Faktoren bewusst zu sein, ist unheimlich wichtig für das eigene Wohlbefinden. Man sollte nicht versuchen, sich anderen anzupassen, nur, damit man auch unter Leuten sein kann. Hier ist es wichtig, mit anderen darüber zu sprechen und ehrlich zu sein, wenn man sich nicht wohlfühlt in einer sozialen Situation. Es sollte absolut nicht verwerflich sein, mal ein Treffen mit Freunden auszusitzen. Auch man selbst fühlt sich so wohler, offen mit anderen kommunizieren zu können. Vielleicht geht es anderen ja ähnlich und man kann Interaktionen mit Leuten besser planen.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

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