Was ist die Slow Flower Bewegung? Bedeutung, Definition, Erklärung

Was ist die Slow Flower Bewegung, Bedeutung, Definition, Erklärung


Die Slow Flower Bewegung ist ein Trend, der aus den USA nach Deutschland gekommen ist. Aktivisten der Slow Flower Bewegung setzen sich dafür ein, dass Schnittblumen nicht mehr über weite Strecken importiert werden sollten. Ihrer Meinung nach ist es viel ökologischer Schnittblumen vor Ort zu züchten und zu verkaufen.

Der Begriff Slow Flower Bewegung ist von der Slow Food Bewegung entlehnt worden. Die Bezeichnung Slow Flower Bewegung tauchte im Jahr 2014 zum ersten Mal auf. Sie geht auf ein Buch mit dem Titel Slow Flowers zurück, das in diesem Jahr erstveröffentlicht wurde. Die Autorin dieses Titels ist Debra Prinzing. In ihrem Buch werden die Grundlagen der Slow Flower Bewegung im Detail beschrieben.

Was ist die Slow Flower Bewegung? Bedeutung, Definition, Erklärung

Die Slow Flower Bewegung vereint überraschend viele Vorteile unter dem Dach der Bewegung. Wenn der Transport von Schnittblumen von einem Teil der Erde in den anderen wegfällt, wird eine Menge Kerosin eingespart. Dies kommt der Umwelt zugute. Außerdem wird die ortsansässige Wirtschaft durch die Slow Flower Bewegung unterstützt.

Wenn Gärtner aus der Umgebung vermehrt auch Schnittblumen züchten, und direkt vertreiben, ergibt sich dadurch ein Zusatzeinkommen für sie. Durch den Direktanbau von Slow Flowers wird darüber hinaus gewährleistet, dass Schnittblumen jeweils nur während ihrer natürlichen Blütezeit gezogen und verkauft werden. Das ist eine der Grundlagen dafür, dass die Blumen mit so wenig Einsatz chemischer Mittel wie nur möglich angebaut werden können.

Die Auswahl an Sorten wird damit natürlich saisonal eingeschränkt. Doch die Kehrseite vom Sonnenblumenkauf im Dezember ist eben die, dass das Gewächs durch den dann notwendigen weiten Transport, ein wahrer Umweltsünder wird. Denn hierzulande gedeiht eine Sonnenblume im Winter einfach nicht, weshalb sie in jedem Fall importiert werden müsste. Den Preis für diesen Transportweg bezahlt am Ende außerdem der Verbraucher. Das bedeutet, dass Blumen, die in Deutschland aktuell keine Saison haben zwar im Angebot sind, aber einen sehr hohen Verkaufspreis haben.

Wer regional angebaute Slow Flowers kauft zahlt automatisch immer einen deutlich niedrigeren Preis, da Blumen, die Saison haben, jeweils in großen Mengen vorhanden sind. Durch den langen Transport importierter Schnittblumen wird übrigens auch die Haltbarkeit der Blumen reduziert. Wenn sie in Deutschland ankommen, sind sie bereits nicht mehr ganz frisch. Doch alleine mit der Ankunft sind die Blumen noch lange nicht beim Endverbraucher. Bis importierte Schnittblumen tatsächlich auf dem Küchentisch stehen, vergeht noch eine ganze Weile, die sie zwischen Großhandel und Blumenladen zubringen.

Um die Haltbarkeit dieser Schnittblumen zu erhöhen, wird das Blumenwasser deshalb häufig mit Chemikalien versetzt, was die Umwelt noch mehr schädigt. Die Slow Flower Bewegung beruhigt darüber hinaus das Gewissen verantwortungsbewusster Verbraucher, die Wert darauf legen in einem möglichst nachhaltigen Sinne zu konsumieren. Und auch die Arbeitsbedingung der Menschen, die in Billiglohnländern Schnittblumen für den europäischen Markt ziehen und ernten, sind weder immer nachvollziehbar, noch stets angemessen.

Eine weitere Variante der Slow Flower Bewegung

Die Idee der Slow Flower Bewegung verfolgt jedoch nicht nur den kommerziellen Anbau von Schnittblumen. Sie setzt sich auch dafür ein, dass Schnittblumen, nach Möglichkeit, selbst herangezogen werden. Wer also einen eigenen Garten besitzt, sollte diesen, nach dem Dafürhalten der Slow Flower Bewegung, auch dazu nutzen, um dort Blumen anzupflanzen. Dies ist mit Sicherheit die ökologisch verträglichste Variante, um sich mit einem Blumenstrauß auszustatten. Wer selbst gärtnert kann außerdem die Entscheidung treffen komplett auf Dünger oder Pestizide zu verzichten. Hobby-Gärtner wissen immer wie ihr Gartengewächs zur Blüte kam.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

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