„Cornern“ ist ein englisches Verb, dass sich vom englischen Substantiv „Corner“ (zu deutsch: Ecke) ableitet. Als „Cornern“ wird das gemeinsame öffentliche Zusammensein, Spaß haben und der Genuss von Alkohol an einer Straßenecke bezeichnet. (Alkohol ist nicht zwingend notwendig, um zu „cornern“.) Teils wird dies mit Musik aus Bluetooth-Lautsprechern oder Subwoofern begleitet.
Was bedeutet „cornern“? Bedeutung, Definition, Erklärung
„Cornern“ wird möglich durch Spätverkäufe von Alkohol. Unvorbereitete „Cornerner“ oder Personen, deren Bier schon alle ist, können im Späti Nachschub kaufen.
Berühmt ist die Ecke Grüner Jäger/Thadenstraße auf St. Pauli. Hier halten sich teils bis zu 150 Leute auf.
Verwandt mit Cornern ist die Eckkneipe. Durch die besondere Lage waren Eckkneipen Anzugspunkt für viele. In Spanien ist das „Botellón“ verbreitet – der gemeinschaftliche Treffen auf öffentlichen Plätzen, mit der Absicht Spaß zu haben und Alkohol zu konsumieren.
In Hannover wird „Cornern“ auch „Limmern“ genannt, da viele sich auf Limmerstraße aufhalten.
Positives
„Cornern“ kostet keinen Eintritt. Es gibt keinen Türsteher. Jeder bringt seine Getränke selbst mit. Die Musik wird auch selbst bestimmt. Die Teilnehmer halten sich draußen auf. „Cornern“ ist ungezwungen und gleicht einem Happening, sowie einem „Gesehen und Gesehenwerden“.
Beim Cornern kann gestanden und gesessen werden.
Kritik am Cornern
„Cornern“ wird kritisiert, da es zu nächtlicher Ruhestörung und zu Verschmutzung führt. Außerdem neigen Teilnehmer des „Cornerns“ dazu öffentlich und in Hauseingange zu urinieren. Gastronomen, Club-Betreiber und Wirte sehen dadurch ihre Geschäfte beeinträchtigt, da Besucher ihre Getränke in Spätis kaufen. Gastronomen sprechen hier teils davon, dass Gäste vertrieben werden.
Maßnahme zeitlichbegrenztes Alkoholverkaufsverbot
In einigen Städten (unter anderme Hamburg) soll deswegen das „Cornern“ unterbunden werden, in dem z.B. Kiosken der Verkauf von Alkohol nach einer bestimmten abendlichen Uhrzeit verboten ist.
Geschichte und Herkunft von Cornern
Der Begriff „Cornern“ stammt aus der Bronx, New York, USA. Dort trefen sich in den 1970er und 1980er Jahre Breakdance-Crews an Straßenecken, um ihr Können und ihre Fähigkeiten unter Beweis zustellen.
In Deutschland ist „Cornern“ nicht als Aktivität von Breakdance-Crews, Rapper oder Hip-Hoppern verbreitet, sondern dient mehr dem öffentlichen Zusammensein und dem Genuss von Alkohol.
Verbreitung: Cornern
Deutsche Musiker haben sich auch mit dem Phänomen „Cornern“ beschäftigt und sprechen darüber in ihren Lieder. Ein Auszug:
- Deichkind – Lied: „Selber Machen Lassen“ – Liedzeile: „Felgen tunen, Mate saufen, übelst cornern“
- Ali As – Lied: „Von den fernen Bergen“ – Liedzeile: „siehst du mich noch an der Ecke cornern?“
- MC Fitti – Lied: „Drake hören und weinen“ – Liedzeile: „Dann wieder Drake, cornern und küssen“
- MC Fitti – Lied: „Fancy“ – Liedzeile: „Häng bis nachts am Corner ab“
- Beatsteaks – Lied: „L auf der Stirn“ – Liedzeile: „Ich wär‘ jetzt viel lieber am cornern“
- Laas – Lied: „Spitta“ – Liedzeile: „Basketballplätzen und Graffiti-Cornern“
- T9 – Lied: „Mein Freund“ – Liedzeile: „an den Ecken cornern“
- Seyed & Kollegah – Lied: „Waffenschein“ – Liedzeile: „An Ecken mit den Homies cornern“
- Peer Pressure – Lied: „Wicküler im Sechserpack und catchy Hook“ – Liedzeile: „Du siehst uns cornernd Nachts“
- EGOLAND – Lied: „Will ich wieder“ – Liedzeile: „Morgens, mittags high sein und cornern durch das Nightlife“
- Lumaraa – Lied: „Immer so“ – Liedzeile: „lass mal cornern“
Weitere Bedeutung:
Als „cornern“ wird beim Aktienhandel das Handeln von mehreren Spekulanten, die einen Engpass erzeugen wollen, bezeichnet.