Was bedeutet „Monkey Business“? Erklärung, Bedeutung, Definition

Was bedeutet Monkey Business, Erklärung, Bedeutung, Definition


Unter Monkey Business versteht man das Zurück delegieren zugewiesener Aufgaben an den bzw. die Vorgesetzten. Die Betreffenden laden sich immer mehr auf die eigenen Schultern, sodass sich bildlich gesprochen hier immer mehr Monkeys (Äffchen) versammeln.

Der schleichende Weg in die Monkey Business-Falle

Wer Monkey Business betreibt, wälzt ungeliebte Aufgaben oder vermeintlich überfordernde an Personen ab, die eigentlich nicht dafür zuständig sind. Bei der Person, die nun die Zusatzaufgaben bewältigen muss (oft auch möchte), kommt es zu Arbeitsüberlastung und Frustration. Monkey Business entwickelt sich nicht von einem Tag auf den anderen. Es geschieht schleichend und wird häufig übersehen. Das Fatale: Mit jeder zusätzlichen Aufgabe wachsen Arbeitslast, Druck und Frustration. Es fällt immer schwerer, gegenzusteuern.

Monkey Business: Ein Phänomen, das sich mit Strategie gut beheben lässt

Ein Vorgesetzter, der im Monkey Business feststeckt, beschäftigt sich mehr mit Sachbearbeiter- als mit Führungsaufgaben und vernachlässigt dadurch wichtige Angelegenheiten. Die Gründe hierfür sind vielschichtig, hängen aber häufig mit mangelndem Durchsetzungsvermögen, fehlenden Zielvorgaben und Angst vor Konfrontation zusammen. In zahlreichen Unternehmen wird über Überlastung von Mitarbeitenden und Führungskräften geklagt. Diese ließe sich vermeiden, wenn genau diejenigen die Arbeit erledigen, die dafür auch zuständig sind. Durch klare Aufgabenverteilung und den Mut, auch einmal neue Wege zu gehen, geraten Vorgesetzte nicht so schnell in die Monkey-Business-Falle und können sich vor Überlastung schützen.

Typische Anzeichen dafür, dass Vorgesetzte Monkey Business Management betreiben:

  • sie überprüfen delegierte Aufgaben noch einmal auf ihre Richtigkeit, statt sie komplett der Mitarbeiter:in zu überlassen
  • sie laden sich gerne zusätzliche Aufgaben auf, da sie alles kontrollieren möchten
  • sie gestalten auch die Arbeitsübergabe kompliziert und möchten immer ein Auge darauf haben

Die häufigsten Ursachen für Monkey Business Management

1. Festhalten am Status quo

Viele Vorgesetzte haben ein Problem mit Veränderungen und halten an dem fest, was sich in ihren Augen seit Jahren bewährt hat. Dabei übersehen sie, dass die Welt um sie herum nicht stehen bleibt, sondern sich im ständigen Wandel befindet. Veränderung bedeutet Energieaufwand, den Menschen gerne vermeiden möchten. Wir geben Aufgaben zurück, um uns vor unnötiger Anstrengung zu schützen. Sich ungern von Gewohnheiten lösen zu wollen, ist eine zutiefst menschliche Verhaltensweise. Doch gerade in einer Zeit, in der der digitale Wandel schneller voranschreitet als wir alle vermutet haben, sind Veränderungen notwendig, um konkurrenzfähig zu bleiben. Jetzt sind Flexibilität und die Fähigkeit, seinem Team zu vertrauen, gefordert.

2. Unzureichende Fehlerkultur

Chefs und Chefinnen übernehmen Aufgaben auch deshalb selbst, weil sie Konflikte vermeiden möchten. Sie sind unzufrieden mit dem Ergebnis, klären es aber nicht in einem klärenden Gespräch. Stattdessen erledigen sie die Aufgabe selbst. Doch wer Schwierigkeiten aushält, statt Probleme offen anzusprechen, erhöht sein Frustrationslevel. Vorgesetzte mit dieser Eigenschaft haben häufig eine niedrige Frustrationsschwelle und akzeptieren es nur schlecht, wenn die Umsetzung einer neuen Idee nicht auf Anhieb funktioniert. Da erscheint es leichter, Dinge, die die Mitarbeitenden zurückbringen, selbst in die Hand zu nehmen, statt es ihnen zu überlassen, eine geeignete Lösung zu finden. Das wiederum führt zu Ärger und Frust beim Team. Der Chef vertraut einem nicht – ein Verhalten, das alles andere als motiviert.

3. Perfektionismus

Auch das Gegenteil kann der Fall sein. Wenn Vorgesetzte sehr genaue Vorstellungen davon haben, wie Aufgaben bewältigt werden sollen, kann der Grund daran liegen, dass sie die Aufgabe eigentlich gar nicht delegieren möchten. Sie machen so penible Vorgaben, dass andere diese nicht verstehen oder gar nicht umsetzen. Aus Angst vor möglichen Fehlern geben sie die übertragenen Aufgaben zurück. Diese ausgeprägte Form von Monkey Business Management nennt sich Mikromanagement. Der Vorgesetzte hat so hohe Anforderungen, dass Mitarbeitende gar keinen Versuch unternehmen, diese zu erfüllen. Der Vorgesetzte steht nun vor einem permanent wachsenden Aufgabenberg (die Äffchen auf seiner Schulter vermehren sich rasant) und Überlastung ist vorprogrammiert.

So lässt sich Überlastung abwehren

Zunächst ist es von Bedeutung, die wichtigen von weniger wichtigen Aufgaben zu unterscheiden. Die Aufgaben im Unternehmen müssen klar verteilt sein. Mitarbeiter sollten alle ihnen zur Verfügung stehenden Hilfsmittel nutzen und auch nutzen können. Erst, wenn es auch mit den Hilfsmitteln nicht gelingt, das Problem zu lösen, sollten sie ihre Vorgesetzten zurate ziehen. Im Idealfall motivieren Vorgesetzte ihre Mitarbeitenden zur Eigeninitiative und kommunizieren klar, welche Erwartungen sie haben. Natürlich müssen auch die erforderlichen Hilfsmittel bereitgestellt werden.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

Hallo, ich bin Autor und Macher von BedeutungOnline. Bei BedeutungOnline dreht sich alles um Worte und Sprache. Denn wie wir sprechen und worüber wir sprechen, formt wie wir die Welt sehen und was uns wichtig ist. Das darzustellen, begeistert mich und deswegen schreibe ich für dich Beiträge über ausgewählte Worte, die in der deutschen Sprache gesprochen werden. Seit 2004 arbeite ich als Journalist. Ich habe Psychologie und Philosophie mit Schwerpunkt Sprache und Bedeutung studiert. Ich arbeite fast täglich an BedeutungOnline und erstelle laufend für dich neue Beiträge. Mehr über BedeutungOnline.de und mich erfährst du hier.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert