Was bedeutet „jemanden auf die Palme bringen“? Bedeutung, Definition, Erklärung

Was bedeutet jemanden auf die Palme bringen, Bedeutung, Definition, Erklärung


„Jemanden auf die Palme bringen“ ist eine Aussage, welche meistens beschreibend oder vorwurfsvoll gemeint ist. Sie besagt, dass ein anderer Mensch uns sehr stark nervt oder aufregt. Wer von jemandem auf die Palme gebracht wird, der verliert die Geduld mit dieser Person, regt sich auf und möchte ihr am liebsten entkommen.

Was bringt jemanden auf die Palme?

Auf die Palme gebracht werden kann man in erster Linie von Menschen und ihrem individuellen Verhalten. Durch ein penetrantes, dummes oder bewusst provozierendes Verhalten erzeugen sie Wut in ihrem Gegenüber.

Gebräuchlich ist die Verwendung der Redensart auch gegenüber Personengruppen wie beispielsweise in der Aussage: „Die Karnevalisten bringen mich auf die Palme“. Außerdem kann man die Redensart im Zusammenhang mit einem ärgerlichen, nervigen oder störenden Zustand verwenden, welcher nicht direkt auf menschliches Handeln zurückzuführen ist. „Das Wetter bringt mich auf die Palme“ ist ein typisches Beispiel dafür. Meistens wird die Redewendung benutzt, wenn es jemandem nicht möglich ist, der nervigen oder wütend machenden Situation einfach aus dem Weg zu gehen und sie somit zu beenden. Sie ist daher auch ein Ausdruck der Passivität, welche nicht gewollt ist und mit dieser Redensart beklagt wird.

Auf die Palme gebracht zu werden sagt zunächst wenig über die Person aus, welche sich gerade über etwas ärgert. Diese Aussage macht keine Angabe darüber, ob jemand leicht erregbar ist und sich schnell über Situationen oder Menschen aufregt. Sie beschreibt lediglich eine Reaktion, in welche jeder Mensch nach dem Überschreiten seiner individuellen Toleranzgrenze gelangen kann.

Herkunft der Aussage „jemanden auf die Palme bringen“

„Jemanden auf die Palme bringen“ basiert als Redewendung auf einem Vergleich mit dem Tierreich und lehnt sich hier an das Verhalten von Affen an. In einem Zustand hoher Erregung klettern diese auf Bäume. Das ist sowohl bei Angst als auch bei Wut oder Verteidigungsverhalten im Tierreich zu beobachten. In letzterem Fall kann es auch dazu kommen, dass der Affe von der Palme aus mit Kokosnüssen wirft. In den 1930er Jahren wurde die Aussage „jemanden auf die Palme bringen“ populär und verbreitete sich sowohl im mündlichen als auch im schriftlichen Sprachgebrauch.

Im deutschen Sprachgebrauch gibt es einige weitere Redewendungen mit sehr ähnlicher Bedeutung. Dazu gehört beispielsweise die Aussage „jemanden zur Weißglut bringen“, welche ebenfalls das extrem nervige Verhalten einer anderen Person beschreibt. „Unter die Decke gehen“ ist inhaltlich ebenfalls eng mit der Redewendung verwandt, beschreibt jedoch das Verhalten der genervten, wütenden Person ohne dabei einen Auslöser für die eigene Wut zu benennen.

Fazit: „Jemanden auf die Palme bringen“ als Ausdruck von hilfloser Wut

Sagt man jemandem, dass er einen auf die Palme bringt, wirft man ihm dadurch ein Fehlverhalten vor und teilt die eigene Emotion der Wut mit. Genutzt wird die Redewendung vor allem im Zusammenhang mit anderen Personen, welche ein störendes Verhalten an den Tag legen. Sie kann jedoch auch in Verbindung mit Situationen genutzt werden, welche man als sehr störend oder ärgerlich empfindet. Mehr oder weniger direkt schwingt in der Redensart ein Vorwurf an das Gegenüber mit, welcher ein sofortiges Ende des Fehlverhaltens fordert.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

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