„Hire and Fire“ ist ein gängiges Modell auf dem Arbeitsmarkt. Menschen erhalten dabei sehr kurzfristig eine Anstellung und ebenso schnell wieder eine Kündigung.
Was bedeutet „Hire und fire“? Bedeutung, Definition, Erklärung
Heutzutage kommt es sehr selten vor, dass Menschen ein Leben lang bei nur einem Arbeitgeber bleiben. Nachdem Beschäftigte ihre Entlassung erhalten haben, bekommen sie oft wenige Monate später von ihrem ehemaligen Brötchengeber ein neues Stellenangebot. Die betroffenen einstigen Mitarbeiter melden sich nach ihrer Entlassung beim Amt und haben kurz darauf schon wieder ihre alte Stelle zurück.
Es handelt sich bei Betroffenen nicht etwa ausschließlich um Mitarbeiter in der Landwirtschaft oder Saisonarbeiter. Auch im Verkauf, in der Versicherungs- und Finanzbranche, ja sogar im Schuldienst, ist dies gängige Praxis.
Wer die Kosten trägt
Arbeitgeber wälzen ihre Verantwortung ab, lagern Kosten für ihr Personal aus und sind nicht bereit, unternehmerische Risiken zu tragen. Sie nehmen in Kauf, dass der Steuerzahler die hohen Kosten für die vorübergehend Arbeitslosen tragen muss.Diese belasten das Solidarsystem mit Millionenbeträgen, auch wenn sie dann ggf. bereits nach zwei Monaten wieder eine Anstellung haben.
„Hire and fire“-Methode mit Ursprung in den Vereinigten Staaten
Die Hire-and-Fire-Methode bedeutet auch, dass Firmen in Zeiten von Mehrarbeit zusätzliches Personal anheuern. Sobald die Geschäfte wieder weniger gut laufen, verlieren diese Menschen ihre Stelle wieder. In den Vereinigten Staaten entlassen Unternehmen Angestellte immer dann, wenn sich die Wirtschaft in einer Schieflage befindet. Nicht selten schnellen die Zahlen der Arbeitssuchenden dann in die Höhe. Hierzulande tendiert man weniger zu Entlassungen in schlechten Zeiten. Vielmehr passen Arbeitgeber die Arbeitszeiten an. Mit Einführung der Kurzarbeit bleiben Arbeitsplätze erhalten.
Umgang mit Hire-and-Fire-Methode hierzulande
Dass sich Arbeitgeber in Deutschland öfter gegen die Hire-and-Fire-Methode entscheiden, hat seine Gründe. Sie hat nicht nur negative Konsquenzen für betroffene einzelne Mitarbeiter. Auf lange Sicht birgt sie auch für die Existenz eines ganzen Unternehmens Gefahren. Mitarbeitern mit dem Ziel der Kostenreduzierung zu kündigen, wirkt sich negativ auf das Klima innerhalb der Firma aus und damit auf die erfolgreiche Bilanz des Unternehmens. Den mit Entlassungen verbundenen Werteverlust eines Unternehmens halten sich vorausdenkende Verantwortliche stets vor Augen.
Wichtige und richtige Entscheidungen reifen oft über Jahre oder Jahrzehnte. Schnelle Veränderungen in der Personalpolitik ebenso wie im Management bringen eine Firma in gefährliche Fahrwasser. Gelingt es Führungskräften hingegen, das Vertrauen ihrer Angestellten zu gewinnen und diese an das Unternehmen zu binden,profitieren alle gleichermaßen. Arbeitnehmer zeigen dann in extremen Situationen eher Verständnis, Empathie und Kompromissbereitschaft. Dann sind sie in der Hoffnung, einen aktiven Beitrag zum Erhalt ihres Arbeitsplatzes zu leisten,auch vorübergehend zu Opfern bereit.
Nachhaltigkeit effektiv nutzen
Das Thema Nachhaltigkeit ist nicht nur im Kontext des Umweltschutzes von hoher Bedeutung. Auch beim Umgang mit dem Personal ist es äußerst relevant. Kluge PR-Verantwortliche denken weit voraus, verwerten Arbeitsressourcen wieder, setzten Mitarbeiter an anderer Stelle ein und bieten ihnen Fortbildungen an. Werteorientierte Personalpolitik impliziert Fairness und das Ziehen an einem Strang auf Arbeitnehmer-und Arbeitgeberseite. Denken und handeln Verantwortliche im Bereich HR strategisch, so planen sie effektiv und setzen ihre Vorstellungen konsequent um.
Fazit
Das Recruiten von Mitarbeitern, deren Einarbeitung in und Bindung an das Unternehmen ist in dieser Zeit wichtiger denn je. Bleiben Mitarbeiter langfristig im Unternehmen, so sind die Ressourcen tatsächlich wertschöpfend genutzt. Das gelingt, wenn Menschlichkeit nicht nur ein Wort bleibt, sondern im Berufsalltag gelebt wird. Eine gute Führungskraft hat ein Gespür für das Arbeitsklima und greift regulierend ein, bevor negative Tendenzen eskalieren. Unzufriedenen Mitarbeitenden bietet sie eine Fortbildung bzw. intern neue Aufgaben an. Diese Perspektiven sind langfristig gesehen gegenüber der Hire-and-Fire-Methode bestimmt die bessere Wahl.