Der Begriff „Cuffing Season“ hat, wie der Name schon sagt, mit Bindung und Beziehung zu tun. „To cuff“ bedeutet, wörtlich übersetzt, jemandem Handschellen anzulegen, ihn (oder sie) also zu binden. Das Wort „Season“ bezieht sich auf die gemütliche und kuschelige Jahreszeit und das Weihnachtsfest.
Was bedeutet „Cuffing Season“? Bedeutung, Definition, Erklärung
Gemäß der Psychotherapeutin Chamin Ajjan dauert diese Zeit etwa sechs Monate. Genauer gesagt, von Oktober bis März. Diese Annahme passt zu einer im „Journal of Consumer Research“ erschienenen Studie. Diese Studie legt dar, dass bei einem Abfall der Temperatur und des Tageslichts die Sehnsucht nach Wärme steigt. Diese Wärme zeigt sich unter anderem in einem steigenden Konsum romantischer Bücher und Filme oder aber auch in der Suche nach einer Partnerschaft.
Es handelt sich bei der „Cuffing Season“ also um eine Zeit, in der vermehrt nach einer neuen Beziehung gesucht wird, um die dunklen Monate zu überstehen und jemanden zum Kuscheln zu haben. Vielen Menschen ist es ein Graus, im Winter oder Herbst allein zu sein. Die Tage sind kürzer, man geht weniger raus und hat entsprechend weniger Ablenkung oder Zerstreuung. Außerdem möchten erstaunlich viele Singles sich die nervigen Fragen der Verwandtschaft beim gemeinsamen Weihnachtsessen ersparen. „Wie sieht es denn aus mit deiner Familienplanung?“, „Hast du endlich jemanden gefunden?“, „Wann kommen denn endlich die Enkelkinder?“ Um diesen Fragen zu entgehen und beim nächsten Herbststurm nicht allein zu sein, werfen sich viele in eine Beziehung, „ketten“ sich an einen Partner. Meist dauern diese Beziehungen dann auch tatsächlich nur bis zum Frühjahr.
Vorsicht in der Cuffing Season
Der Wunsch nach einer funktionierenden Partnerschaft ist für jeden nachvollziehbar. Vor allem in der dunklen Jahreszeit ist das zu verstehen. Dennoch ist in der Cuffing Season Vorsicht geboten. Die Möglichkeiten, jemanden kennenzulernen, sind im Herbst und Winter oft nicht so abwechslungsreich und vielfach vorhanden wie im Sommer. Daher besteht in der Cuffing Season die Gefahr, sich an jemanden zu binden, den man im Normalfall niemals als Partner in Erwägung gezogen hätte. Schnell wird der neue Mann oder die neue Frau an der Seite zur Übergangslösung, bis sich etwas „Besseres“ findet. Dies kann für denjenigen, der lediglich die Übergangslösung ist, ziemlich verletzend sein.
Darauf sollte in der Cuffing Season geachtet werden
Um in der Cuffing Season nicht einfach aus der Not heraus einen Übergangspartner zu wählen, sollten ein paar Dinge beachtet werden. Es ist daher wichtig, auch bei einem Winterflirt die eigenen Qualitätsansprüche nicht aus den Augen zu verlieren.
Die Qualitätsansprüche hinterfragen
Es ist wichtig, sich nicht ausschließlich von dem Drang nach einer Partnerschaft leiten zu lassen. Auch wenn niemand gerne alleine ist, sollte genau geschaut werden, ob man diesen Menschen auch unter anderen Bedingungen als Partner ins Auge gefasst hätte. Passen Optik und Charakter wirklich zu 100 % oder sehe ich diesen Menschen nur als Notnagel, um nervigen Fragen der Familie zu entgehen?
Vorsicht vor Voreiligkeit
Nur weil jemand die gleichen Serien schaut oder Bücher liest, muss niemand gleich auf Familie machen. Gerade in der Cuffing Season ist es wichtig, es eben nicht zu überstürzen. Beide Partner sollten sich hinterfragen, ob sie den jeweils anderen auch wirklich der Familie vorstellen wollen würden. Eine Beziehung, die nur aus Angst eingegangen wurde, im Winter allein zu sein, ist meist zum Scheitern verurteilt. Besonders schlimm ist es, wenn ein Partner dem anderen die große Liebe nur vorspielt, obwohl bereits klar ist, dass es nur für die kalte Jahreszeit halten soll.
Ehrlich währt am längsten
Der Wunsch nach einer Partnerschaft in der Cuffing Season ist nachvollziehbar. Da es vielen Singles so geht, kann es auch funktionieren, wenn beide Partner ehrlich miteinander sind. Niemand muss allein sein, beide wissen, woran sie sind. Der ehrliche Austausch, gerade in der „Cuffing Season“, beendet sicher so manchen Konflikt, bevor er entstehen kann. Keiner der Partner wird in dem Glauben gelassen, es wäre für immer. Einer entspannten, gemeinsamen dunklen Jahreszeit steht so nichts im Wege, ohne irgendwelche länger währenden Verpflichtungen.