Warum sind Sie der Richtige für diesen Job? Was man antworten sollte!

Warum sind Sie der Richtige für diesen Job, Was man antworten sollte


Die Frage „Warum sind Sie der Richtige …?“ kann in jeder Phase des Vorstellungsgesprächs gestellt werden. Bewerber müssen also jederzeit damit rechnen. Aber höchstwahrscheinlich stellt der Personalchef diese Frage eher gegen Ende der Unterhaltung – sozusagen als Fazit. Dann hatte der Bewerber doch zumindest die Chance, die Umgebung, die teilnehmenden Personen, die Atmosphäre des Gesprächs auf sich wirken zu lassen. Aber die Art der Beantwortung dieser (doch wohl entscheidenden) Frage hängt auch weitgehend von dem Job ab, um den es geht! Schauen wir uns die Möglichkeiten genauer an: Die Antwort könnte sich vor allem auf die Praxis im gewünschten Arbeitsverhältnis, auf die Theorie oder auch auf persönliche Eigenschaften des Bewerbers beziehen – eventuell sogar auf das Alter des Bewerbers.

Eine praxisbezogene Antwort

Ein Vorstellungsgespräch für einen Job, der vor allem praktisches Handeln fordert – und weniger Schreibtischtätigkeit -, sollte auch die Praxis in den Fokus rücken. Als Beispiel seien ein Automechaniker und eine Köchin gewählt. Auf die Frage des Personalchefs an den Automechaniker „Warum sind Sie der Richtige …?“ sollte der Bewerber nicht auf seine Zeugnisse zu sprechen kommen, auch nicht auf seinen Charakter, sondern auf seine praktischen Fähigkeiten, etwa so: „Ich hab‘ in meiner früheren Firma in der Werkstatt auch die schwierigsten Probleme lösen können. Mehr als einmal hab‘ ich einen schrottreifen Wagen wieder zum Fahren gebracht. Der Meister war immer sehr zufrieden. Nur leider hat er jetzt seine Werkstatt geschlossen …“ Und die Köchin wird mit einer Aussage der folgenden Art Punkte machen können: „Ich hab‘ viel Erfahrung. In dem Hotel, wo ich bisher gearbeitet habe, war ich auf italienische und spanische Gerichte spezialisiert. Ich liebe internationale Rezepte. Wenn Sie wollen, koche ich auch Chinesisch für Sie!“

Eine theoriebezogene Antwort

Eine (angehende) Rechtsanwältin oder ein Bewerber um eine Assistenzarzt-Stelle sollten vor allem auf ihre fundierte Ausbildung, ihr Studium, ihren guten Studienabschluss zu sprechen kommen. Wenn Theorie gefragt ist (und das gilt nicht nur in akademischen Berufen!), muss mit Theorie gepunktet werden. Die Rechtsanwältin könnte auf die Frage „Warum sind Sie die Richtige …?“ antworten: „Ich habe in Tübingen, in Freiburg und in London Jura studiert, und meine Abschlüsse sind hervorragend – wie Sie an meinen Zeugnissen sehen können. Aber das Wichtigste ist mir: Ich möchte mich für das Recht einsetzen!“ Der Assisstenzarzt in spe sollte antworten: „Schauen Sie sich meine Zeugnisse an! Mein Abiturzeugnis, meine Doktorarbeit. Und auch die Zeugnisse, die ich für meine diversen Praktika erhalten habe. Sie können daran erkennen, dass ich zielstrebig und erfolgreich war. Und ich werde es auch weiterhin sein, wenn ich von Ihnen die Chance bekomme, Ihren Patienten zu dienen!“

Eine personenbezogene Antwort

In manchen Berufen ist außer guten theoretischen Kenntnissen viel Empathie – Mitgefühl mit Menschen – gefragt. Wenn es um eine Bewerbung beispielsweise als Sozialarbeiterin oder als Grundschullehrer geht, so dürfen sich die Antworten auf die Frage „Warum sind Sie der Richtige …“ ruhig auf das Mitmenschliche beziehen. Die Sozialarbeiterin könnte antworten: „Weil es mein Ziel ist, benachteiligten Menschen zu helfen, damit sie Chancen bekommen, die sie ohne mich nicht hätten. Weil ich eine Begabung dafür habe, zu erkennen, welche Probleme Menschen haben, weil ich gut im Problemlösen bin.“ Und der Grundschullehrer: „Weil ich völlig begeistert davon bin, kleinen Leuten die wichtigsten Dinge beizubringen – Lesen, Schreiben, Spielen …“

Und das Alter des Bewerbers muss kein Tabu sein!

Jeder Bewerber jeden Alters kann mit seinem Alter punkten. Keine falsche Scham! Den Teilnehmern des Bewerbungsgesprächs ist das Alter des Bewerbers aus den Unterlagen sowieso bekannt. Warum also nicht in die Offensive gehen und das eigene Alter ins Feld führen? Nehmen wir drei Sekretärinnen, eine Zwanzigjährige, eine Vierzigjährige und eine Sechzigjährige.

Wie könnten die drei in ihrem jeweiligen Bewerbungsgespräch ihr Alter zum Argument machen, wenn die Frage „Warum sind Sie die Richtige …?“ gestellt wird? Die Zwanzigjährige antwortet etwa so: „Weil ich ganz jung bin und meine Ausbildung eben erst abgeschlossen habe. Ich bin auf dem neuesten Stand des Wissens, was z.B. Social Media, Textverarbeitung oder Home Office angeht. Und Sie können damit rechnen, dass ich – fit und aktiv wie ich bin – noch viele Jahre für Ihre Firma da sein kann.“

Die Vierzigjährige will nach der Elternzeit wieder einen Weg ins Berufsleben finden und sagt: „Ich habe gerade die Elternzeit beendet. Ich habe Nerven wie Drahtseile, mich haut so leicht nichts um. Ich komme mit jedem Chaos im Büro und am Computer zurecht! Und meine Ausbildung liegt noch gar nicht so lang zurück. Ich finde mich immer zurecht.

Während meiner Elternzeit hab‘ ich mich auch weitergebildet!“ Und die Sechzigjährige? Sie könnte sagen: „Weil ich jede Menge Lebens- und Berufserfahrung habe! Ich habe die Modernisierung der Büros von Anfang an miterlebt. Als ich vor vierzig Jahren meine Ausbildung gemacht habe, haben wir noch auf elektrischen Schreibmaschinen getippt. Und dann gab’s die ersten Computer. Und heute haben wir das Internet. Ich habe alles von Anfang an erlebt – und gelernt. Mir macht keiner was vor!“

Und schließlich: Auf das Bauchgefühl achten!

Der Bewerber sollte während des Gesprächs auf sein Gefühl achten: „Was will der Personaler eigentlich von mir hören? Worauf legt er Wert? Was passt als Antwort am besten?“ Wer sich daran hält, wird die richtige Antwort finden!

Autor: Pierre von BedeutungOnline

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