Warum sind Kochschürzen hinten offen? Erklärung

Warum sind Kochschürzen hinten offen, Erklärung


Kochschürzen stellen ein unverzichtbarer Teil einer jeden Küchenausstattung dar. Zu Hause beim Kochen, im Restaurant sowie in Kantinen schützen diese gleichermaßen vor Spritzern oder Flecken und zählen damit zur Grundausstattung von professionellen und hobbymäßigen Köchen. Im Gegensatz zu anderen, längeren Kleidungsstücken wie beispielsweise Chemiekitteln, Arztkitteln sowie Mänteln sind Kochschürzen im hinteren Teil jedoch stets offen. Doch, warum ist das so? Diese Stileigenschaft bei Kochschürzen ist durchaus gewollt und erfüllt seit Jahrhunderten den gleichen Zweck, weshalb sich daran auch bis heute nichts geändert hat.

Unabhängig vom eingesetzten Material sind Kochschürzen hinten offen und können dort in der Regel schnell und einfach mit einem Faden zusammengebunden werden. Dass Kochschürzen hinten offen sind, hat jedoch weniger etwas mit dem Design, sondern vielmehr historische Gründe. Der nun folgende Artikel soll sich daher einmal mit dem Sachverhalt befassen, weshalb Kochschürzen im hinteren Teil offen sind und warum sich diese Eigenschaft bis heute bewahrt hat.

Praktische Gründe für hinten offene Kochschürzen

Es gibt eine Vielzahl an Gründen, weshalb Kochschürzen hinten offen sind. Zum sorgt dies für mehr Beweglichkeit sowie Bewegungsfreiheit. Zum anderen hat das auch hygienische Gründe. Gleichzeitig ermöglichen nach hinten offene Kochschürzen eine bessere Überwachung des Kochvorgangs. Zu guter Letzt bieten nach hinten offene Kochschürzen auch wesentlich mehr Sicherheit. Innerhalb der nun folgenden Unterabschnitte sollen alle genannten Gründe für hinten offene Kochschürzen daher einmal detailliert erklärt werden.

Bequemlichkeit und Bewegungsfreiheit

Indem Kochschürzen hinten offen sind, können sich deren Träger wesentlich besser und freier bewegen. Durch geschlossene Schürzen oder Mäntel wird der Träger geringfügig eingeschränkt. Gerade im Küchenumfeld sind schnelle und ruckartige Bewegungen, in die Hocke gehen sowie Streckbewegungen mit den Armen und Beinen jedoch keine Seltenheit. Eine nach hinten geschlossener Schürze würde die in einer Küche notwendige Bewegungsfreiheit daher nicht gewährleisten. Indem die Schürze hinten offen ist, kann der vordere Teil der Schürze entsprechend seitlich abweichen.

Damit bietet die Schürze mehr Platz und gibt den Bewegungen des Trägers perfekt nach. Gleichzeitig wird die Schürze dadurch bequemer und leichter. Gerade bequeme und leichte Schürzen sind bei körperlich anstrengenden Berufen wie Köchen oder Hilfsköchen extrem von Vorteil. Weiterhin geschieht dadurch auch eine wesentlich bessere Belüftung des Körpers, da Körperwärme so über die freien Stellen am Rücken entweichen kann.

Hygienische Aspekte

Ein weiterer Grund sind hygienische Aspekte, da durch die bessere Luftzirkulation am Rücken mehr Schweiß und Feuchtigkeit vom Körper entweichen kann, ohne dass sich dieser in der Schürze sammelt. Gerade im professionelle Gastronomieumfeld ist Hygiene ein großes Thema, da hier stellenweise für viele hundert Personen gekocht wird. Großküchen tendieren zudem zu hohen Innentemperaturen, die beim Träger der Kochschürze für erhöhte Körpertemperaturen und damit Schweißausbrüche sorgen können.

Indem eine Kochschürze nach hinten offen ist, können überschüssige Körperwärme und Schweiß gut nach hinten abziehen und dem Körper zumindest etwas Kühle spenden. Das sorgt im Umkehrschluss für ein viel hygienischeres Arbeitsumfeld.

Möglichkeit zur Überwachung des Kochvorgangs

Ebenso ermöglicht eine nach hinten offene Kochschürze eine sehr viel bessere Überwachung des Kochvorgangs. Denn indem die Schürze nach hinten offen ist, kann der Träger sich schneller und unkomplizierter nach vorne beugen – um zum Beispiel Dinge auf dem Herd oder Grill zu überprüfen. Dies kann geschehen, ohne dass hierfür die Schürze abgenommen werden muss.

Sicherheitsaspekte

Außerdem spielen auch Sicherheitsaspekte eine große Rolle. Denn Kochschürzen sind nach hinten offen, sodass diese schnell und unkompliziert ausgezogen werden können. Gerade früher wurde in Küchen oftmals über dem offenen Feuer gekocht. Es kam nicht selten vor, dass eine Kochschürze einmal Feuer fing und vom Träger daher schnell ausgezogen werden musste, damit dieser durch das Feuer nicht verletzt wurde.

Zwar wird in Küchen heute so gut wie gar nicht mehr über dem offenen Feuer gekocht, jedoch kann es immer noch zu Fettexplosionen, heißen Spritzern oder anderweitigen Küchenunfällen komme. Auch in solchen Fällen sollte eine Schürze – am besten mit einem Ruck – ausgezogen werden können. Bei einer nach hinten offenen Kochschürze muss hierfür einfach nur das Bund aufgerissen und die Schürze nach vorn abgeworfen werden. Nach hinten offene Kochschürzen sind daher insgesamt wesentlich sicherer.

Historische Entwicklung von Kochschürzen

Die Geschichte der Kochschürzen geht bis auf das Mittelalter zurück. Damals waren Kochschürzen jedoch eher ein Symbol für Reichtum und daher nur Köchen von Adligen vorbehalten. Sie wurden entsprechend aus edlen Stoffen, wie zum Beispiel Samt oder Seide gefertigt.

Im Lauf der Jahrhunderte hat sich das Design der Kochschürzen nur marginal geändert und die Stoffe, aus denen Kochschürzen gefertigt werden, wurden allmählich leichter. Innerhalb der industriellen Revolution (etwa um das 19. Jahrhundert) wurden Kochschürzen dann fortan aus Baumwolle gefertigt.

Heute gibt es Kochschürzen in verschiedensten Designs, Formen und Farben, wobei diese auch heute noch nach hinten offen sind. Sie sind meist aus einem Torsoteil sowie aus einem Bund zum Umhängen um den Hals sowie zwei Bündchen am Rücken ausgestattet, mit denen diese nach hinten zusammengebunden werden kann.

Design, Materialien und Passform von Kochschürzen

Beliebte Designs für Kochschürzen sind zum Beispiel Streifen, Karos sowie Blumenmuster. Bunt bedruckte Schürzen zum Kochen gibt es aber auch mit humorvollen Sprüchen, Logos sowie abgebildeten Speisen sowie Lebensmitteln.

In puncto Materialien sind für Kochschürzen vor allem Baumwolle, Leinen und andere, strapazierfähige Stoffe relevant. Ebenso wird auch häufig zu Polyester gegriffen, da dieses Material dehnfähig ist. Die für die Kochschürzen verwendeten Materialien sind atmungsaktiv, pflegeleicht und dabei dennoch erschwinglich.

Kochschürzen verfügen über eine verstellbare Hals- sowie Taillenbefestigung. Diese ermöglichen eine anpassbare Passform. Gleichzeitig kann die Kochschürze so auch viel schneller an- und ausgezogen werden.

Fazit zum Thema offene Kochschürzen

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass Kochschürzen nach hinten offen sind, damit diese mehr Bewegungsfreiheit und Sicherheit gewähren. Kochschürzen müssen – um den Träger vor Spritzern, Feuer und gefährlichen Flüssigkeiten zu schützen – nach hinten offen sein und leicht ausziehbar sein. Weiterhin spielen aber auch hygienische Faktoren eine Rolle, da nach hinten offene Kochschürzen für eine bessere Belüftung des Körpers sorgen und Schweiß so wesentlich besser verdunsten kann.

Den Kochschürzen sehr ähnliche Kleidungsstücke sind zum Beispiel Kochjacken, die dem Oberkörper Schutz bieten und diesen wärmen, was vor allem für Outdoor-Küchen nützlich ist. Weiterhin gibt es Grillschürzen, Bartender-Schürzen und Bedienungsschürzen, die den Kochschürzen allesamt sehr ähnlich sind.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

Hallo, ich bin Autor und Macher von BedeutungOnline. Bei BedeutungOnline dreht sich alles um Worte und Sprache. Denn wie wir sprechen und worüber wir sprechen, formt wie wir die Welt sehen und was uns wichtig ist. Das darzustellen, begeistert mich und deswegen schreibe ich für dich Beiträge über ausgewählte Worte, die in der deutschen Sprache gesprochen werden. Seit 2004 arbeite ich als Journalist. Ich habe Psychologie und Philosophie mit Schwerpunkt Sprache und Bedeutung studiert. Ich arbeite fast täglich an BedeutungOnline und erstelle laufend für dich neue Beiträge. Mehr über BedeutungOnline.de und mich erfährst du hier.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert