Jeder, der schon einmal zu viel Alkohol am Abend getrunken hat, wird am nächsten Morgen grippeähnliche Symptome haben. Im Volksmund wird dieser Zustand auch als “Kater“ bezeichnet. Je nachdem wie stark und hoch der Alkoholgenuss am Abend zuvor war, desto stärker fällt auch der Kater aus. Doch was hat die männliche Katze mit Alkohol und einem Zustand zu tun, die an eine Grippe erinnert? Katze / Kater haben eigentlich nichts mit Übelkeit durch zu viel Alkohol gemeinsam. Im Folgenden wird geklärt, woher der Begriff Kater kommt.
Woher kommt „einen Kater haben“? Wortherkunft, Erklärung, Bedeutung
Die Gesellschaft für unsere Sprache (GfdS) versucht immer, die Herkunft von Begriffen und Wörtern zu klären, bei denen der Ursprung nicht eindeutig ersichtlich ist. Häufig handelt es sich bei diesen Wörtern um Redewendungen, die im Alltag verwendet werden. Eine Theorie lautet, dass der Name “Kater“ von “Katarrh“ stammt. Katarrh bedeutet, dass sich die Schleimhäute in den Atmungsorganen entzündet haben. Diese Schleimhäute sind angeschwollen und man hat grippeähnliche Symptome. Die Verfechter dieser Theorie sehen Verbindungen zwischen dem Wort Kater und dem sächsischen Dialekts. Durch den Dialekt ist aus dem Wort Katarrh Kater geworden.
Eine andere Theorie bringt das Wort Kater mit der Studentensprache in Leipzig in Verbindung. Demnach wird der Begriff Kater für einen Alkoholrausch bereits seit dem 18. Jahrhundert verwendet. Vorher ging es nicht um den Kater, sondern es hieß Katzenjammer. In einer säschsischen Zeitschrift aus dem Jahre 1768 wurden einige Phrasen gefunden, die diese Theorie belegen. Dies ist eine Krankheit des Leibes, die sowohl unglückliche Katzen als auch Menschen gemeinsam haben. Aus diesem Grund wurde es Katzenjammer genannt.
Im 18. Jahrhundert gab es auch eine Redewendung “Besoffen wie ein Kater“. Diese Floskel bedeutete damals bereits schon die Nachwehen eines Alkoholrausches. Eine weitere Theorie aus dem 16. Jahrhundert ist, dass der Begriff “einen Kater haben“ auf ein Bier zurückzuführen ist. Dieses Bier hatte den Namen “Kater“.
Die Entstehung der Redewendung “einen Kater haben“ ist auf mehrere Theorien zurückzuführen. Die Wahrscheinlichstes ist allerdings die Theorie mit der Schleimhaut Entzündung “Katarrh“.
Wie sieht es mit dem “Kater“ in anderen Kulturen und Ländern aus?
Jedes Land hat seinen eigenen individuellen Begriff für den Zustand am Morgen nach eines Alkoholrausches. In England hat sich der Begriff “hangover“ durchgesetzt. Zu diesem Namen gibt es sogar einen dreiteiligen Film, der den Zustand perfekt beschreibt. Im Film wird auf lustige Art und Weise gezeigt, was alles bei übermäßigen Alkoholgenuss passieren kann. Das Wort “Hangover“ könnten wir sogar mit durchhängen ersetzen. Eine Alternative zum Begriff “Kater“ ist auch die Redewendung “Heute hänge ich ziemlich durch“. Der Begriff Hangover ist aber noch relativ harmlos und hat einen direkten Bezug zur Verfassung des Körpers und ist somit klar ersichtlich.
Im Frankreich hat sich der Begriff bzw. die Redewendung “gueule de bois“ etabliert, was im Deutschen ungefähr so viel heißt wie – Holzmund / Holzmaul. Der Begriff Holzmaul ist auf das Trockenheitsgefühl nach einem Alkoholrausch zurückzuführen, da der Alkohol dem Körper Mineralien und besonders Flüssigkeit entzieht. Jeder, der bereits schon mal einen Rausch hatte, kennt dieses Gefühl der Dehydration, wenn man durstig aufwacht.
Die Norweger sind nach einer durchzechten Nacht alkoholkrank (fyllesyk). In Russland (Pochmelje) und der Ukraine beschweren sich die Menschen am nächsten Tag über einen “schweren Kopf“. Der Begriff Pochmelje stammt von einem ähnlichen Wort ab, das im Russischen trinken bedeutet. Die Vorsilbe bedeutet weiter- und wird in Verbindung mit anderen Verben verwendet. Korrekt übersetzt, bedeutet das russische Wort für Kater weitertrinken. Es hat also zwei Bedeutungen. Entweder den Kater durchstehen oder weitertrinken.