Als „Safe Space“ werden Räume und Räumlichkeiten bezeichnet, in die sich Menschen zurückziehen dürfen, die sich marginalisiert oder diskriminiert fühlen. An diesen Orten sind Aussagen und Taten verboten, die andere als diskriminierend oder abwertend empfinden. Dies können folgende Aussagen sein:
- Aussagen über die Rasse einer Person
- Aussagen über das Geschlecht einer Person
- Aussagen über die Attraktivität einer Person
- Aussagen über den Körper und die Körperform einer Person
- Aussagen über Politik / Politische Ansichten
- kontroverse Ideen oder Ansichten
- Kritik
- Religionskritik
- Beleidigungen
- Belästigungen
- provozierende Aussagen
- anstößige Aussagen
- vulgäre Aussagen
Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass jemand, wenn er einen Safe Space betreten möchte, sich nicht über soziale Verhältnisse, Religion, seine Mitmenschen und seine politischen Ansichten äußern darf, sowie auf sein Verhalten achten muss.
Den Betreibern dieser „Safe Spaces“ geht es darum, dass eine positive und tolerante Kultur in diesen Safe Spaces herrscht und Betroffene an diesen Orten nichts hören müssen, was sie verunsichert oder beunruhigt. Wer einen Safe Space betritt, soll sich hier sicher fühlen, dass er oder sie nicht diskriminiert, beleidigt oder belästigt wird.
Ein „Safe Space“ dient dazu, dass sich Betroffene, die sich hierhin zurück ziehen, über ihre Erfahrungen austauschen.
Eine andere Bezeichnung für „Safe Space“ ist „positive Space“.
Kritik am „Safe Space“-Konzept
Kritiker betonen wiederholt, dass „Safe Spaces“ dafür sorgen, dass Studenten sich vor kontroversen Ideen oder Gedanken schützen. Außerdem würden „Safe Spaces“ dafür sorgen, dass Studenten in ihrer Opferhaltung verstärkt werden. Safe Spaces sollen hier als Echokammer dienen, da sie bei den Betroffenen die Gedanken und Gefühle der Diskriminierung und Marginalisierung verstärken.
Safe Spaces sollen auch dafür sorgen, dass Studenten infantisiliert werden, da sie im Falle eines Konfliktes oder unangenehmer Inhalte sich diesen nicht stellen müssen, sondern in den Safe Space fliehen können.
Weiterhin wird kritisiert, dass nicht genau definiert ist, wann jemand sich zu recht diskriminiert fühlt und wann nicht. Denn es herrscht die Möglichkeit, dass schon ein Blick einer anderen Person oder ein falsches Wort als Diskriminierung empfunden wird.
Auch äußerten sich Kritiker, dass „Safe Spaces“ eine Vorstufe der Zensur seien, da an diese Orten keine Meinungsfreiheit herrsche, sondern es darum gehe, eine Meinung zu vertreten, die an diesen Orten nicht stört bzw. erst gar keine Meinung zu vertreten.
Kritiker äußerten sich auch, dass das Schaffen von „Safe Spaces“ impliziert, dass alles außerhalb des Safe Spaces unsicher ist. Dies hätte eine verunsicherende Wirkung auf Betroffene.
Wo gibt es bisher Safe Spaces?
Bisher gibt es Safe Spaces an australischen, kanadaische, großbritannischen und US-amerikanischen Universtitäten. In einigen „Safe Spaces“ gibt es Kekse, Malbücher, Knete, Kissen, Decken, Videos von Welpen und entspannende Musik. Mitarbeiter, die diese Orte betreuen, sollen beruhigen.
An folgenden kanadischen Universitäten gibt es Safe Spaces:
- University of Western Ontario
- McGill University
- University of Toronto
- Algonquin College
- University of British Columbia
- Queen’s University
Auf Festivals werden teils auch „Safe Spaces“ eingerichtet.
South Park Episode: Safe Space
Die fünfte Episode der 19. Staffel von South Park heißt „Safe Space“. Sie wurde im Oktober 2015 ausgestrahlt.
In dieser Episode geht es darum, dass Eric Cartman ein Foto von sich im Internet veröffentlicht hat und deswegen viele negative Kommentare erhalten hat. Cartman berichtet weinend dem Schulleiter PC Principal davon. Dieser schlägt vor, dass jemand Cartmans Social-Media-Accounts betreuen und die negativen Kommentare herausfiltern soll. Eric Cartman soll nur eine Zusammenfassung der positiven Kommentare erhalten. Aus Angst Nachzusitzen erklärt sich Butters zu der Aufgabe bereit.
Randy Marsh kauft wiederholt im neuen Supermarkt „Whole Foods Market“ ein. An der Kasse steht er wiederholt im Konflikt, wie viel Geld er an hungernde Kinder in Afrika spenden soll.
In der Schule hat PC Principal den Schauspieler Steven Seagal zu Gast. Dieser berichtet den Kindern, dass er wie Eric Cartman Opfer des Body Shaming gewurden ist. PC Principal bestimmt, dass Butter Seagal und anderen Prominenten auch helfen soll, negative Online-Kommentare zu entfernen.
Später in der Folge singen Cart, Seagal, Randy und andere Prominente zusammen ein Lied über ihren „Safe Space“.
Währenddessen hat Butters Strafarbeit diesen so traumatisiert, dass er den Bezug zur Realität verliert und die Realität als Figur mit in der Sendung auftritt.
Hallo Pierre,
danke für deine Seite, die ich immer mal wieder aufsuche.
Hier habe ich nun etwas entdeckt, was mich irritiert. Du schreibst:
– Aussagen über die Rasse einer Person
Klar ist doch, dass es keine Rassen bei Menschen gibt, sondern nur Rassismus oder Rassifizierung. Hier nur ein Link dazu: https://www.institut-fuer-menschenrechte.de/themen/rassistische-diskriminierung/begriff-rasse
Vielleicht kannst das ändern? Das wäre hilfreich, weil so stimmt es eben nicht.
Danke und liebe Grüße