Wann ist ein Wolf ein Problemwolf?
Bezeichnung für Wölfe, die Probleme bereiten. Sie greifen Haustiere wie Hunde oder Katzen an und töten diese im schlimmsten Fall. Sie reißen Nutz- und Weidetiere wie Schafe, Ziegen, Gatterwild und Rinder. Sie verhalten sich auffällig, nähern sich zu sehr dem Menschen und können Krankheiten übertragen.
Als Strategie, um sich vor Wölfen zu schützen, werden unter anderem Schutzzäune aufgebaut, ausgebildete Herdenschutzhunde eingesetzt und (teils) Regelungen zum Schadensausgleich getroffen.
Bekannte Problemwölfe
- Pumpak – hielt sich in der Lausitz auf
- „Problemwolf von Weißkeißel“ – Er hatte Hunde auf Grundstücken angegriffen und wurde im Januar 2018 erschossen. Das Tier soll krank gewesen sein.
- Kurti – wurde im April 2016 erschossen
Warum Problemwölfe nicht einfach erschossen werden dürfen
Im Bundesnaturschutzgesetz ist der Wolf als geschützte Art eingetragen. Er darf nicht einfach so erschossen werden. Es gibt aber Ausnahmen. Wenn der Wolf Probleme bereitet – er also ein Problemwolf ist – dann darf er erschossen werden. Dafür müssen folgende Bedingungen erfüllt sein: Der Wolf reißt Nutztiere, verhält sich auffällig oder nähert sich dem Menschen. Wenn er nicht vertrieben werden kann und Schutzzäune nicht helfen, so ist ein Abschuss – nach Erlaubnis des Umweltministeriums – erlaubt.
Das Erschießen eines Wolfes wird im Behördendeutsch „Entnahme“ genannt.
Zum Wort Problemwolf
Das Wort „Problemwolf“ ist eine Wortkonstruktion, die in dieser Art wiederholt in der deutschen Sprache auftritt: Problembär, Problemhaus, Problemhund, Problemkind, Problemschule
Mit dem Wort wird suggiert, dass dort ein Problem vorliegt bzw. etwas oder jemand für Probleme sorgt. Also ein Zustand der im Gegensatz zum gewünschten Zustand steht. Insbesondere entstehen die Probleme, weil der Umgang mit dem Wolf nicht klar ist und nicht geregelt ist, wie mit z.B. Schäden umgegangen werden soll oder wie präventiv gehandelt werden kann. Dadurch entsteht Unsicherheit und Unklarheit.
Das Wort „Problemwolf“ kann also auf zwei Weisen interpretiert werden:
- Ein Tier, das Probleme bereitet (Risse, Angriffe,…)
- Ein Tier, das Probleme aufzeigt (Unklare Regelungen,…)