Der Ausdruck „Klima-Holocaust“ wurde vom 18-jährigen Hamburger Schüler und „Die LINKE“-Politiker Tom Radtke geprägt. Als am 27. Januar 2020 der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz-Birkenau vor 75 Jahren gedacht wurde, veröffentlichte er Tom Radtke in den sozialen einen Beitrag, der den Ausdruck „Klima-Holocaust“ beinhaltete. (Der Beitrag wurde mittlerweile gelöscht.)
„Klima-Holocaust“: Was Tom Radtke schrieb (Text, Inhalt)
Tom Radtke veröffentlichte einen Beitrag, in dem er sich äußerte, dass der Holocaust eines der größten Verbrechen im 2. Weltkrieg war und die Nazis große Klimasünder*innen waren, da ihr Vernichtungskrieg und ihre Panzer riesige Mengen Co2 produziert haben. Weiterhin äußerte er sich und fragte, was Politiker gegen den Klima-Holocaust, der Millionen Menschen und Tiere tötet, tun. Seinen Beitrag beendete er mit der Forderung, dass „wir“ die Klimaerwärmung stoppen müssen, „damit sich ein Holocaust nicht wiederholt“. (Link zu den Screenshots hier: Twitter-Beitrag von Joerg Foerster vom 28. Januar 2020.)
Die Verwendung des Begriffs „Klima-Holocaust“ löste heftige Reaktionen aus.
Tom Radtke rechtfertige im WELT-Interview seinen Tweet. Er sagte, dass der Tweet in seinen Augen kein Fehler sei, weil es nie falsch sei, auf die Klimakrise hinzuweisen. Tom Radtke machte das Zugeständnis, dass er hätte besser erklären sollen, was er meine.
Der Ausdruck „Klima-Holocaust“ ist ein Holocaustvergleich und eine Relativierung sowie Verharmlosung des Holocaust. Der Holocaust war der systematische und industriell-durchgeführte Massenmord der europäischen Juden durch die Nationalsozialisten. Zwischen den Jahren 1941 und 1945 wurden 5,6 bis 6,3 Millionen Juden in den Vernichtungslagern der Nazis ermordet.
Wer ist Tom Radtke? Lebenslauf, Biografie
Tom Radtke ist 18 Jahre alt. Er ist aktuell Schüler, Klimaaktivist und Parteimitglied der Hamburger Linkspartei.
Tom Radtke setzt sich seit zwei Jahren gegen den Klimawandel ein und fordert radikalen Umweltschutz. Er fordert eine Klimasteuer von 180 Euro pro Tonne Co2 und weitere Maßnahmen, um die bevorstehende „Klimaapokalypse“ abzuwenden. Weiterhin fordert er den dringenden Ausstieg aus der Kohle.
Er ist Mitglied der Hamburger Linkspartei und hat sich für die Bürgerschaftswahl am 23. Februar 2020 in Hamburg auf Listenplatz 20 aufstellen lassen. Seine Themen sind Klimaschutz und Netzpolitik. In der Hamburger Linkspartei arbeitet er in der Landesarbeitsgemeinschaft (LAG) Umwelt, Energie und Verkehr. Außerdem ist er Sprecher der Landesarbeitsgemeinschaft Netzpolitik.
Twitter: tomradtkede
Facebook: Tom Radtke
Instagram: tomradtke.de
Homepage:tomradtke.de
„Klima-Holocaust“: Reaktionen
Fridays for Future Hamburg distanzierte sich auf Twitter von den Äußerungen von Tom Radtke. Fridays for Future Hamburg teilte mit, dass Tom Radtke kein aktives Mitglied von Fridays for Future Hamburg ist und „nie wieder sein“ wird. Die Klimaaktivsten teilten mit, dass Tom Radtke ihre Werte oder Positionen nicht vertritt. Siehe Tweet von Fridays for Future Hamburg: hier) (Auf seinem Twitterprofil verwendete Tom Radtke das Logo der „Friday For Future“-Bewegung.
Der Hamburger Landesverband der Partei „Die LINKE“ hat Tom Radtke aufgefordert seine Kandidatur für die Hamburger Bürgerschaftswahl am 23. Februar 2020 niederzulegen. Außerdem erwog der Landesverband Maßnahmen bis zum Parteiausschluss. Bisher hat Tom Radtke sich nicht zu seiner Kandidatur geäußert. (Stand 31. Januar 2020)
Die Landessprecher der Hamburger Linkspartei, Olga Fritzsche und David Stoop, äußerte sich über den Holocaustvergleich von Tom Radtke. Sie sagten, dass dies eine „unsägliche Relativierung und Instrumentalisierung“ sei.