„Klicktivismus“ ist eine Bezeichnung für politischen Aktivismus, der am Computer oder am Smartphone stattfindet. Klicktivisten nehmen an Online-Petitionen teil, verbreiten Botschaften in den sozialen Medien, nehmen an Umfragen teil und liken politische Botschaften.
Allgemein wird als „Klicktivismus“ das Benutzen von digitalen Angeboten zur gesellschaftlichen Beteiligung bezeichnet.
Der Ausdruck „Klicktivismus“ wird auch in negativ-konnotierter Form verwendet und dient als Kritik daran, dass das Klicken und Teilen nicht genug ist, sondern gesellschaftliches Engagement nicht nur am Computer stattfinden sollte. So können Klicktivisten auch an Demonstationen teilnehmen, sich in Vereinen engagieren und/oder mit Infoständen Bürger informieren.
„Klicktivismus“ ist die deutsche Variante des englischen Wortes „clicktivism“.
Möglichkeiten des Klicktivismus
Der Klicktivismus bietet folgende Möglichkeiten für das Engagement:
- Einreichen von Online-Petitionen
- Teilnahme an Online-Petitionen
- Verbreitung von Informationen in den sozialen Netzwerken
- Verbreiten von Botschaften
- Digitales Sammeln von Geldspenden via Crowdfunding
Für diese Möglichkeiten des Klicktivismus gibt es Plattformen, die meist kostenlos genutzt werden können.
Nachfolgend einige Beispiele:
Webseiten für Petitionen
- avaaz.org
- change.org
- campact.de
- epetitionen.bundestag.de (Offizielle Stelle des Bundestages – erreicht die Petition genug Unterschriften wird sie im Petitionsausschuss des Bundestages behandelt.)
- petiport.secure.europarl.europa.eu/petitions/de/home – Hier kannst du Petitionen an das Europäische Parlament richten.
- openPetition.d
Verschiedene Landtage bieten auch die Möglichkeit eine Online-Petition einzureichen.
Webseiten für Crowdfunding
Diese Webseiten bieten die Möglichkeit an für das Crowdfunding genutzt zu werden:
- fundly.com
- leetchi.com
- startnext.com
Vorteil und Nachteile von Klicktivismus
Vorteile des Klicktivismus:
- Viele Menschen können einfach (und gleichzeitig) erreicht werden
- Geringe Hürde teilzunehmen / Klicktivismus senkt die Schwelle für gesellschaftliches Engagement
- Online-Engagement spart Zeit und Kosten
- Viele Online-Angebote können kostenlos genutzt werden
- Die Reichweite von Online-Aktivitäten kann sehr hoch sein
- Botschaften und Informationen können einfach verbreitet werden
- amtliche oder behördliche Genehmigungen sind nicht nötig.
Nachteile des Klicktivismus:
- Bei vielen Teilnehmern bleibt es nur beim Liken, Kommentieren oder Teilen.
- Nachhaltigkeit und Langfristigkeit von Klicktivismus wird oft in Frage gestellt.
- Themen werden teils einseitig behandelt
- Reichweitezahlen (Follower, Likes, Unterschriften) können irreführend sein und wenig über die Wirkung einer Kampagne aussagen
- Klicktivismus ist manipulierbar (Einkauf Likes, Beeinflussung der Algorithmen von sozialen Netzwerken)
Klicktivismus wird kritisiert, da das einfach Online-Teilnehmen zwar das Gewissen beruhige, aber wenig Wirkung zeigt.
Weitere Formen sind: Liketivism und Twictivism
Liketivism (zu deutsch: „Liketivismus“) ist eine abwertende Bezeichnung für Aktivismus, der nur durch das Vergeben von Likes auf Facebook stattfindet. Hierbei wird kritisiert, dass mehr gemacht werden könnte.
Twictivism (zu deutsch: „Twiktivismus“) ist ebenfalls eine abwertende Bezeichnung für Aktivismus, der nur Online stattfindet. Mit „Twictivism“ wird kritisiert, dass das Engagement nur daraus besteht, dass jemand über ein Thema oder zu einem Ereignis Nachrichten auf der Plattform Twitter veröfferntlicht.
Was bedeutet Klicktivismus?
„Klicktivismus“ ist hier eine Wortzusammenfügung aus den Worten „Klick“ und „Aktivismus.“ Der Ausdruck „Klick“ bezeichnet das Drücken der Maustasten, um einen Klick auszuführen. Der Begriff „Aktivismus“ bedeutet, dass jemand oder eine Gruppe sich für die Durchsetzung einer (politischen) Forderung einsetzt.