Sowohl bei Vorstellungsgesprächen, Präsentationen und anderen Vortragsformen beginnt der erste Eindruck bereits beim Eintreten der in der nahen Zukunft sprechenden Personen. Sofern sich das Publikum bereits vor Ort befindet, verschafft es sich innerhalb von wenigen Sekunden einen Eindruck vom Präsentanten. Wie lässt sich dieser Umstand ausnutzen?
Die selbstbewusste Körperhaltung als Türöffner
Viele Menschen beurteilen ihr Gegenüber zunächst mehr oder weniger bewusst im Hinblick auf dessen seriöses Auftreten. Beispielsweise anhand des Business Outfits, der Accessoires wie einer Tasche von Prada und anderen Elementen wie der Frisur, der Hände und der Zähne. Und auch die Pflege des Körpers und das gekonnte Make Up mit Produkten wie denen von Charlotte Tilbury werden dabei häufig miterfasst.
In diesem Zusammenhang spielt jedoch auch dessen Körperhaltung eine wichtige Rolle, verrät sie doch noch vor dem ersten gesprochenen Wort einiges über den gleich redenden Menschen. An ihr lassen sich Selbstbewusstsein oder auch Unsicherheit ablesen. Deshalb ist es wichtig, diese mithilfe eines Videos oder eines aufrichtigen Feedbacks von Dritten regelmäßig zu kontrollieren. Besonders beachtenswert sind dabei die folgenden Aspekte.
Positionierung des Körpers inklusive der Arme und Beine: Ein aufrechter Stand mit Füßen, die auf Hüftbreite auseinander stehen und auf die das Gewicht gleichmäßig verteilt ist, ist der wortwörtliche erste Schritt zu einem präsenten Auftreten. Er wird durch leicht nach hinten verlagerte, locker gehaltene Schultern zusätzlich verstärkt.
Gestik: Wie schon angesprochen, drücken bereits die lockeren, nicht verkrampften Schultern Selbstbewusstsein aus. Eine lebendige Gestik unterstreicht dies zusätzlich – beispielsweise in Form eines gut dosierten Händedrucks. Natürlich möchte das Gegenüber nicht erschlagen werden; man wirkt aber eindeutig dynamischer, wenn die Hände weder verkrampf gehalten noch in einer Hosentasche versteckt werden.
Die Haltung des Kopfes: Wer den Kopf gerade hält und sein Gegenüber direkt und offen anschaut, drückt aus, dass er mit Aufmerksamkeit am Gespräch teilnimmt und sich nicht verbergen möchte. Wesentlich dabei ist, das Gegenüber nicht anzustarren, sondern ihm mit einer freundlichen, dezenten bis etwas lebhafteren Mimik zu zeigen, dass das Gespräch als wichtig empfunden wird.
Gekonnt vom für das Treffen relevanten Thema sprechen
Wer sich als der Richtige für den Job oder als anderweitiger Experte in einem bestimmten Themengebiet präsentieren möchte, sollte unbedingt darauf achten, dass er über die entsprechende fachliche Qualifikation verfügt. Doch Fachwissen alleine reicht meistens nicht. Es kommt genauso darauf an, thematische Prioritäten setzen zu können und zu wissen, wann und mit wem man über was spricht.
Um die Zuhörer effektiv mitzunehmen, ist es wichtig, das Fachvokabular korrekt anzuwenden. Darüber hinaus ist es sinnvoll, genug Pausen für die Verarbeitung des gerade Gesagten und potenzielle Rückfragen zu bieten. Und nicht zuletzt ist auch das passende Verhältnis zwischen Emotionalität und Sachlichkeit zu berücksichtigen.
In diesem Zusammenhang ist das fünfstufige Modell nach Aristoteles erwähnenswert.
- Auf der ersten Stufe des Vortrags geht es darum, das Interesse des Zuhörers auf emotionaler Ebene zu wecken.
- Im Rahmen der zweiten Stufe wird auf die Sachebene und die Wichtigkeit des Vortragsthemas übergeleitet.
- Danach kommt es auf der dritten Stufe zu einer Erläuterung der bisherigen Lösungsvorschläge und zu einer Aushebelung von Contra-Argumenten gegen die eigene These beziehungsweise den eigenen Lösungsvorschlag. Dabei werden die Sach- und die Emotionsebene gleichermaßen angesprochen.
- Im vierten Schritt bringt man den eigenen, fundierten Lösungsvorschlag auf eine möglichst sachliche Weise an.
- Den Abschluss bietet dann auf der fünften Stufe der Appell beziehungsweise ein abschließendes Beispiel, wobei wieder das emotionale Mitgehen der Zuhörer im Fokus stehen sollte.
Die eigene Atmung als Hilfsmittel nutzen
Gekonntes Networking öffnet einem bereits viele Türen und sorgt dafür, dass bei dem einen oder anderen Gespräch nicht zu viel Stress angesagt ist. Doch auch darüber hinaus gibt es mehrere Optionen, Herr über die Situation zu bleiben und seine Zuhörer mithilfe der eigenen Stimme im besten Sinne mitzunehmen.
In dieser Hinsicht trägt eine ruhige und gleichmäßige Atmung dazu bei, sich selbst zu entspannen und mehr Kraft und Volumen in die eigene Stimme legen zu können. Das entscheidende Stichwort dafür ist die Bauchatmung. Bei ihr wird zunächst ausgeatmet, sodass das Zwerchfell nach oben rückt und die Luft durch die damit verbundene Lungen-Verkleinerung aus dieser herausgedrückt wird. Beim anschließenden Einatmen entspannen sich das Zwerchfell und die Bauchdecke. Gleichzeitig weitet sich die Lunge und die Luft wird durch den dabei entstehenden Unterdruck quasi eingesogen.
Das Ergebnis: Der Körper erhält genug Sauerstoff, die Nerven bleiben ruhig und die Stimme klingt tiefer und voller. Perfekt für einen selbstbewussten und souveränen Auftritt.