„Same Body, Different Pose“ ist ein Fototrend, welcher in den Sozialen Netzwerken kursiert. Vorrangig auf Instagram werden dabei zwei oder mehrere Körperaufnahmen aus unterschiedlichen Perspektiven in einer Art Collage verglichen. Hintergrund der Inszenierung ist eine Gegenbewegung zu unnatürlich gestellten und stark bearbeiteten Beiträgen vieler Instagram-Nutzer.
Was ist „Same Body, Different Pose“? Trend, Bedeutung, Definition, Erklärung
Besonders weibliche Content Creators, sogenannte „Influencerinnen“, präsentieren sich in den Sozialen Netzwerken meist von ihrer besten Seite. Wer dem gesellschaftlich genormten Bild von Schönheit entspricht, dem gelingt der Durchbruch auf Instagram. Dabei geht es neben dem Beliebtheitsgrad vor allem um das Erhalten lukrativer Werbedeals. Dabei wurden nicht nur die besten Lichtverhältnisse, schmeichelnde Kleidung oder vorteilhafte Posen genutzt. Immer häufiger haben „Influencerinnen“ auch Fotobearbeitungsapps wie Photoshop zur Hilfe gezogen. Meist haben sie kleine Dellen oder Fältchen ausgebessert, mitunter sind aber auch größere Schummeleien aufgedeckt wurden. Der daraus entstehende Druck, sich jenem dort präsentierten Idealbild anzupassen, breitete sich auch über die Reihen der Instagramm-Models aus.
Als Gegenbewegung jener perfektionierten Eindrücke auf Instagram entstand eine Reihe neuer Trends mit dem Ziel, mehr Body Positivity zu generieren. Das bedeutet: seinen Körper zu lieben und zu schätzen, wie er ist, auch mit „Makeln“. Gerade um jüngeren Followern der Instagram-Models einen Einblick hinter die trügerische Fassade der scheinbar perfekten Welt ihrer Idole zu zeigen, werden mehr und mehr unbearbeitete, ungestellte Bilder verbreitet. Die Botschaft: auch wir sind nicht so perfekt, auch unsere Körper haben „Problemzonen“. So teilen selbst bekannte Stars gehäuft Bilder ihrer „Problemzonen“ mit Akne, Cellulite oder „Foodbaby“.
Idee und Kritik an „Same Body, Different Pose“
Bei dem „Same Body, Different Pose“ Trend wird zunächst ein gestelltes Bild aufgenommen. Dazu begibt sich die Influenzerin in ein gutes Licht, nimmt eine unnatürliche Haltung mit gekrümmtem Rücken und nach hinten geschobenen Hüften ein und betont somit ihre dem aktuellen Idealbild entsprechende Figur. Dann folgt eines oder mehrere weitere Bilder mit herausgestrecktem Bauch, sichtbaren Dellen und Fältchen in lockerer Alltagspose. Dieser Vergleich ist als Erzeugen von mehr Realität gedacht. Es ist eine Botschaft, dass kein Körper zu jeder Zeit so aussieht, wie auf den hochgeladenen Momentaufnahmen. Dazu sollen auch „Problemzonen“ normalisiert werden. Unreinheiten, schlaffe Haut oder Blähbauch: sie sind oft Ursachen für Unsicherheit dem eignen Aussehen gegnüber, besonders, wenn alle anderen auf den Sozialen Netzwerken nicht darunter leiden zu scheinen. Vor allem jenem, besonders für Jüngere gefährlichem, Trugschluss soll der Trend entgegenwirken.
Doch die Idee, so den Mut und die Selbstliebe anderer Frauen zu fördern, findet auch Kritik. Gerade der Punkt, dass dünnere Frauen auch in ungünstigen Positionen noch schlank und normschön aussehen, wird von Gegensprechern oft als Argument angeführt. Menschen mit mehr Gewicht wirken auch in gestellten Posen nicht so schlank wie die Influenzerinnen auf ihren ungestellten Bildern. Das kann als diskriminierend empfunden werden. Man spricht vom „thin privilege“, wonach dünnere Menschen es im alltäglichen Situationen wie der Kleidungssuche einfacher haben. Demnach förderten die Modelns die Verbreitung eben des Ideals, gegen welches sie sich einsetzen wollten. Deren im Sinne der Selbstliebe präsentierte „Makel“ könnten nicht die wahrhaftigen Probleme übergewichtiger Menschen in der Gesellschaft darstellen.