Was ist “Mom Shaming”? Bedeutung, Erklärung, Definition

Was ist Mom Shaming, Bedeutung, Erklärung, Definition


Allgemein spricht man von Mom Shaming, wenn eine Mutter für ein bestimmtes Verhalten (meist öffentlich) kritisiert, angeprangert oder bloßgestellt wird. Betroffene werden belehrt oder kritisiert, wobei die Äußerungen oder Bedenken oftmals unbegründet sind. Damit einhergehend werden Mütter unerwartet mit Kritik konfrontiert. Von „Mom Shaming“ betroffene Mütter erhalten die Kritik oftmals ungefragt.

Dabei kann jeder Opfer von Mom Shaming werden, sogar prominente Personen. In jüngster Vergangenheit war Herzogin Meghan, als sie Anfang 2021 mit ihrem Sohn Archie und ihrem Hund im Wald spazierte. Der Sohn war in einer Babytrage, jedoch hing er ein wenig schief heraus. Dies hatte zur Folge, dass zahlreiche Internetnutzer Kritik äußerten. Unter anderem wurde der Herzogin nahegelegt, einen Aufpasser zu engagieren. Das Foto eines Paparazzos hatte den Anstoß zum Mom Shaming gegeben. Die Bilder verbreiteten sich in den sozialen Netzwerken. Es folgten zahlreiche Kommentare von Nutzern, die unter die Kategorie Mom Shaming fallen.

Es handelt sich bei Mom Shaming um einen Anglizismus, der sich im deutschen Sprachraum eingebürgert hat. Die Zusammensetzung erfolgt aus den Wörtern „Mutter“ und „Bloßstellen“.

Ursachen für Mom Shaming erklärt

Eine Ursache für Mom Shaming ist ein verzerrtes Idealbild der Mutterrolle. Die Digitalisierung hat mit dazu beigetragen, dass unrealistische Idealvorstellungen entstanden sind. In sozialen Netzwerken werden häufig Bilder verbreitet, die Perfektion implizieren. Dies ist mit ein Grund, weshalb die Plattform Twitter über die Abschaffung des Like-Buttons diskutiert hatte. Es ist erwiesen, dass soziale Netzwerke ein falsches Idealbild vermitteln, das vor allem jüngere Menschen gefährdet.

Experten sprechen heutzutage von einer verzerrten Selbstwahrnehmung, die durch soziale Netzwerke verstärkt wird. Es handelt sich um Menschen, die sich hässlich, erfolglos oder minderbegabt fühlen, obwohl es nicht der Realität entspricht. Ein Grund hierfür sind die Bilder auf sozialen Netzwerken, die eine perfekte Welt vorspielen. Häufig posten prominente Menschen Bilder, die gezielt in Szene gesetzt werden. Es werden Bilder vom Haus, Auto oder Urlaub gemacht, die Perfektion suggerieren. Damit einhergehend setzen junge Menschen die Bilder mit der Realität gleich.

Letztlich haben soziale Netzwerke auch eine Plattform für Mom Shaming erschaffen. Der Vergleich mit anderen Müttern verstärkt das Konkurrenzdenken. Dies hat zur Folge, dass es zu Konflikten kommt. Zudem sind vor allem jüngere Mütter unter enormen Druck, wenn sie die vermeintlich perfekten Mütter in den sozialen Netzwerken sehen. Abseits davon kommt es häufig vor, dass Menschen, die selbst keine Familie haben, Mom Shaming betreiben. Es ist eine Negativspirale, die sich durch die sozialen Netzwerke zieht.

Umgang mit Mom Shaming – Beachtenswertes im Blick

Zum einen ist es hilfreich, von Vergleichen Abstand zu nehmen. Es ist wichtig, dass Mütter ihren eigenen Weg gehen. Damit einhergehend hat jeder das Recht, die Kindererziehung nach eigenen Vorstellungen zu gestalten. Auf der anderen Seite ist es wichtig, sich mit anderen Müttern zu solidarisieren. Man kann sich austauschen, um den richtigen Umgang mit Mom Shaming zu finden. Es ist von elementarer Bedeutung, das Konkurrenzdenken abzulegen. Hiermit ist es möglich, auf andere Mütter offen zuzugehen.

Zudem ist es von essenzieller Bedeutung, Idealvorstellungen hinter sich zu lassen. Damit einhergehend sollte man sich bewusst machen, dass im 21. Jahrhundert nicht ausschließlich die Frau für die Kindererziehung zuständig ist. Auch dem Vater kommt eine wichtige Rolle zu. Alte Rollenmuster sind nicht mehr zeitgemäß. Es ist wichtig, als Frau aus der Opferrolle zu gehen, um eine aktive Rolle einzunehmen. Hiermit ist es weitaus einfacher, mit Mom Shaming umzugehen.

Fazit: Was ist Mom Shaming?

Mom Shaming ist letztlich ein ernst zu nehmendes Problem. In vielen Fällen entwickeln Mütter sogar psychische Erkrankungen. Zusätzlich lässt Mom Shaming die Suizidalitätsrate steigen. Deshalb ist es wichtig, auf das Thema zu sensibilisieren. Vor allem junge Mütter haben es schwer, der Kritik standzuhalten. Folglich ist es wichtig, einzuschreiten, sollte es zu Mom Shaming kommen. Auch Betroffene sollten sich zur Wehr zu setzen und sich klar von Menschen distanzieren, die verletzende Kritik äußern.

Über „Mom Shaming“

Es ist interessant, dass Mütter so oft in der Kritik für ihr Leben mit dreifach Belastung stehen. Viele Mütter kümmern sich um den Haushalt, die Kinder und gehen einem Job oder Beruf nach. Dass sie die Energie für das alles haben, ist bewunderswert. Aber der Maßstab an dem Mütter gemessen werden, ist viel zu hoch. Von Vätern hingegen, wird viel weniger verlangt und sie werden auch eher dafür gelobt, dass sie die Kinder versorgen oder sich um den Haushalt kümmern. Hier herrscht Doppelmoral, denn was von Frauen erwartet wird, ist bei Männern, wenn sie nur kleinste Aufgaben übernehmen, Anerkennung wert.

Unsere deutsche Sprache zeigt diese Doppelmoral auch schön: Der Ausdruck „Rabenmutter“ ist viel verbreiteter als der Ausdruck „Rabenvater“.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

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