Der Begriff „Micro-Dating“ wird verwendet, um ein Verhalten zu beschreiben, das Paare in einer Beziehung verwenden können, um diese Beziehung stabil und liebevoll zu halten. „Micro-Dating“ wird zum Teil sogar als das ultimative Rezept für eine stabile und langfristige Beziehung bezeichnet.
Was ist „Micro-Dating“? Erklärung, Bedeutung, Definition
Wenn ein Paar sich für „Micro-Dating“ entscheidet, vereinbaren die beiden involvierten Personen, jeden Tag Momente in ihren Alltag einzubauen, in denen sie einander ihre volle Aufmerksamkeit schenken. Dabei sind Ablenkungen, wie Handys, Bücher, Fernseher, die Spülmaschine und andere Dinge verboten. Es gilt, dem Partner oder der Partnerin 100 % der eigenen Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Was das Paar in diesen Momenten tut, ist zweitrangig – sofern man sich nicht von seinem Partner oder seiner Partnerin ablenken lässt.
Beispiele für „Micro-Dating“
Das einfachste Beispiel für einen „Micro-Dating“ Moment kennt fast jeder aus dem Alltag. Man sitzt abends nebeneinander auf der Couch und scrollt gedankenverloren durch Social Media, starrt in sein Handy oder es läuft der Fernseher. Man verbringt zwar in gewisser Weise Zeit mit dem Partner oder der Partnerin, es macht jedoch kaum einen Unterschied, mit wem man auf der Couch sitzt oder ob man sogar alleine dort sitzt.
Wenn ein Paar „Micro-Dating“ praktiziert, wären in dieser Situation der Fernseher aus, die Smartphones in einem anderen Zimmer und das Paar würde sich ganz aufeinander einlassen. Dabei muss es keine intensiven Gespräche geben. Es reicht schon, wenn man einfach miteinander kuschelt, oder sogar einfach nur nebeneinander entspannt. Ein weiteres Beispiel wäre es, Zeit für einen kurzen, gemeinsamen Spaziergang zu finden – gerade in Zeiten von Homeoffice und Remote Work ist die Mittagspause hierfür bestens geeignet.
Auch bewusst gemeinsame Mahlzeiten zu begehen, kann eine Form von „Micro-Dating“ sein. Natürlich gilt auch hierbei, Handys und andere Formen der Ablenkung zu verbannen und einfach nur das Essen mit dem Partner oder der Partnerin zu genießen.
Was bringt „Micro-Dating“ für eine Beziehung? Effekt, Wirkung
Anders als bei anderen Beziehungs-Trends, die wieder Schwung oder Leidenschaft in eine Beziehung bringen sollen, ist die positive Wirkung von „Micro-Dating“ auf eine Beziehung sogar wissenschaftlich belegt. Durch die bewussten, fokussierten Momente auf und mit dem Partner oder der Partnerin entsteht Nähe und Intimität.
Nähe und Intimität sind die fundamentalen Bausteine für eine langfristig glückliche Beziehung, und dabei geht es bei Intimität gar nicht unbedingt um die sexuelle Form der Intimität. Denn auch kleine Momente, um die es beim „Micro-Dating“ ja geht, sorgen für eine Form der Intimität, da man diese Momente ausschließlich mit dem Partner oder der Partnerin teilt. So entstehen vielleicht auch kleine Rituale der Nähe, welche wiederum die Beziehung langfristig stärken.
Ein weiterer Vorteil von „Micro-Dating“ ist, dass man den Partner oder die Partnerin besser kennenlernt. Denn selbst wenn es vielleicht am Anfang eher weniger zu Gesprächen in „Micro-Dating“ Momenten kommt, weil man so an die Hektik des Alltags gewöhnt ist, so merken die meisten Paare schnell, dass sie sich wieder leichter, unbeschwerter und schneller in stundenlangen Gesprächen verlieren und viel über den Partner oder die Partnerin lernen.
Viele Paare berichten sogar, dass nach einiger Zeit mit „Micro-Dating“ die Beziehung fast wieder so aufregend und inspirierend ist, wie zu der Zeit, als man sich gerade erst kennengelernt hatte.
„Micro-Dating“ ist also mehr als nur der nächste Beziehungs-Trend aus den Tiefen von Social Media, sondern viel mehr eine valide und wissenschaftlich nachgewiesene Strategie, die Beziehung zum eigenen Partner oder zur Partnerin zu stärken oder sogar wiederzubeleben.