Was ist Freebooting? Bedeutung, Definition, Erklärung

Was ist Freebooting, Bedeutung, Definition, Erklärung


Freebooting ist eine digitale Art der Urheberrechtsverletzung bei der Inhalte, in der Regel in Form von Videos, aus dem Internet heruntergeladen und anschließend selbst verwertet werden. Dabei kennzeichnet diejenige Person, die ein Video erst herunter- und dann selbst wieder ins Internet hochgeladen hat nicht, dass es sich nicht um ein selbst erstelltes Video handelt. Auch die Person, die das Video ursprünglich gedreht hat wird nicht genannt und auch nicht gefragt, ob ihr Video benutzt werden darf.

Wo kommt Freebooting am häufigsten vor?

Am häufigsten wird Freebooting auf Plattformen der sozialen Medien betrieben. Das sind zum Beispiel Facebook, Instagram oder auch YouTube.

Woher kommt der Begriff Freebooting?

Der Begriff Freebooting ist eine Zusammensetzung zweier englischer Begriffe. free bedeutet soviel wie frei, gratis oder umsonst. Mit booting beschreibt man in der englischen Sprache den Vorgang, wenn ein Webinhalt ins Internet hochgeladen wird.

Warum Freebooting falsch ist

Freebooting ist vor allem für die Personen, die selbst Internet-Videos erstellen ein Problem. Denn unter Umständen verdient die Person, die ein Video unerlaubt zweitverwertet Geld damit, das am Ende eigentlich demjenigen, der das Video geschaffen hat zustehen würde. So ist es in der Vergangenheit häufig geschehen, wenn etwa Zeitschriftenverlage oder Fernsehsender Augenzeugen-Videos zu bestimmten Ereignissen wie Naturkatastrophen, Terroranschlägen oder auch Sportereignissen ungefragt für ihre eigenen Nachrichtenseiten auf Instagram, YouTube oder Twitter benutzt haben. Umso schwerer wiegt deren Vergehen, wenn Videos von Urhebern benutzt wurden, die selbst im Kleinen journalistisch tätig sind und etwa als freie Journalisten arbeiten. Denn schließlich leben sie letztendlich von der Erstellung tagesaktueller Inhalte für das Internet oder für Print-Medien.

Außerdem kommt es natürlich vor, dass der Ersteller eines Videos mit dem Erscheinen seiner Inhalte unter dem Label eines bestimmten Mediums nicht einverstanden ist. Beispielsweise kann dies geschehen wenn ein Verlag sich eines Videos bemächtigt und der Ersteller mit den grundsätzlichen Linien, die dieses Verlagshaus vertritt, in keiner Weise übereinstimmt.

Was kann ein Urheber eines Videos selbst gegen Freebooting unternehmen?

Zunächst einmal ist es häufig gar nicht so leicht hinter Freebooting zu kommen. Denn die meisten illegal zweitverwerteten Videos haben viel zu geringe Klickzahlen, als dass jeder Urheber automatisch bemerken müsste, dass sein Video an falscher Stelle hochgeladen wurde. Meist kommen diese Machenschaften erst dann ans Licht, wenn ein Video, was die Klickzahlen anbetrifft, richtig durch die Decke schießt. Dann ist es für den Urheber zunächst ratsam diejenige Person direkt anzusprechen, die das Video unerlaubt hochgeladen hat. Dies kann über den entsprechenden Social Media Account, auf dem das Video nun erschienen ist, geschehen.

Man sollte sich als Urheber des Videos zu erkennen geben und darum bitten es umgehend zu löschen, oder nachträglich die Quelle auszuweisen. Passiert danach nichts, kann man eine urheberrechtliche Abmahnung setzen.

Was passiert nach einer Abmahnung?

Die Folge einer solchen Abmahnung können etwa die Einforderung von Schadensersatz für das Vertreiben nicht autorisierter Inhalte, oder die Offenlegung der Einnahmen, die eventuell mit dem Video erzielt wurden, sein. Lohnenswert ist es nun auch sich mit den Betreibern der Social Media Plattform, auf der das eigene Video unerlaubt erschien, auseinanderzusetzen und auf den Missbrauch hinzuweisen. Die Betreiber von Social Media Plattformen können nämlich ihrerseits Inhalte sperren. Ist man als Urheber eines Videos mit dem Fortgang der Sache insgesamt unzufrieden, kann ein Anwalt eingeschaltet werden, der die Interessen des Urhebers gegenüber der Social Media Plattform sowie gegenüber dem Zweitverwerter vertritt.

Warum betreiben manche Menschen Freebooting?

Hierfür gibt es unterschiedliche Gründe. Manchen Menschen ist es schlicht nicht bewusst, dass sie mit Freebooting eine Straftat begehen. Sie glauben, dass alle Inhalte des Internets für jeden Menschen zur freien Verfügungen stehen würden. Auch der Begriff Freebooting ist solchen Personen in der Regel komplett unbekannt. Andere Freebooter betreiben Freebooting mit System. Sie haben klare Ziele, die mit dem Freebooting verfolgt werden sollen.

Meist geht es darum sich entweder Arbeit zu sparen, indem nicht alle veröffentlichten Videos selbst erstellt werden müssen, oder darum Aufmerksamkeit zu generieren. Diese kann sich in erhöhten Klick- oder Abonnentenzahlen des eigenen Social Media Accounts niederschlagen. Manche Freebooter wollen so Geld verdienen. Andere haben eher mit einer psychischen Beeinträchtigung zu kämpfen und tun alles, um im Internet beachtet zu werden.

Haben Social Media Plattformen bislang etwas gegen Freebooting unternommen?

Ja, das haben sie. In den Nutzungsbedingungen wird von den Betreibern in aller Regel darauf hingewiesen, dass Freebooting verboten ist. Trotzdem hat kein Betreiber die personellen Kapazitäten, um jeden Upload so genau zu prüfen, dass Freebooting dadurch unmöglich werden würde. Die Dunkelziffer ist also nach wie vor hoch.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

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