Was ist eine Waffenverbotszone? Welche Waffen sind legal? Bedeutung und Definition erklärt


Eine Waffenverbotszone ist ein Areal, in dem legale Waffen verboten sind und nicht mitgeführt werden dürfen. Außerdem gilt das Verbot auch für alle Gegenstände, die als „gefährliche Gegenstände“ klassifiziert werden können. Das Waffenverbot gilt auch für Menschen, die für ihre Waffen eine Waffenbesitzkarte und einen Waffenschein haben.

Welche Waffen in einer Waffenverbotszone genau verboten sind, geben die Verantwortlichen meist vorher bekannt. Auch geben sie bekannt, in welcher Zeit das Waffenverbot aktiv ist. Generell gilt das Waffenverbot für:

  • alle Messer
  • Baseballschläger / Knüpel und knüpelartige Gegenstände
  • Glasflaschen
  • Handschuhe mit Füllung (Quarzsandhandschuhe)
  • Hiebwaffen / Stoßwaffen / Stichwaffen
  • Reizgassprays und Tierabwehrsprays
  • Scheren
  • Schusswaffen
  • Werkzeug (Schrauberzieher)

Außerdem gilt das Waffenverbot generell für alle gefährlichen Gegenstände und für waffenähnliche Gegenstände wie Dachlatten, Holzlatten und Zaunlatten.

Von dem Waffenverbot sind folgende Personen und Personengruppen ausgenommen:

  • Anwohner
  • Feuerwehr
  • Gastronomen und Gastronomie-Mitarbeiter
  • Geldtransporte
  • Handwerker
  • medizinische Versorgungsdienste
  • Ordnungsamt
  • Polizei
  • Rettungsdienst
  • Sicherheitsdienste der öffentlichen Verkehrsmittel
  • Zoll

Legale Waffen in Deutschland

Folgende Waffen sind legale Waffen:

  • Armbrüste
  • Äxte, Macheten, Tomahawks
  • Baseballschläger (fallen nicht unter das Waffengesetz)
  • Blowgun
  • CS-Spray
  • Dekorationswaffen
  • Dolche
  • Elektroschocker
  • Fesselzangen
  • Luftgewehre
  • Messer / Klappmesser / Taschenmesser
  • Pfefferspray / Pfefferspray-Pistolen
  • Reizgasspray
  • Schleudern
  • Schreckschusspistolen
  • Schwerter
  • Softair-Waffen (bis bestimmte Stärke)
  • Teleskopschlagstöcke
  • Tierabwehrspray / Verteidigungsspray

Anmerkung: Für einige dieser Gegenstände gibt es Sonderregelungen.

Für die Kontrollen an und vor Waffenverbotsszonen ist die Polizei und das Ordnungsamt zuständig. Sie dürfen gezielt Personen durchsuchen und Sanktionen (Platzverweise, Verwarnungen) aussprechen, sowie Festnahmen durchführen.

Warum werden Waffenverbotszone eingeführt?

Nach Messer-Angriffen, Überfällen, Schießereien und Massenschlägereien auf öffentlichen Plätzen, Stadtfesten und anderen öffentlichen Orten wurden Forderungen nach Waffenverbotszonen laut. Sie sollen dafür sorgen, dass Gewaltbereite keine Waffen mit in die Waffenverbotszone nehmen können. Außerdem sollen Waffenverbotszonen dafür dienen, dass Gewalt, Raub, Körperverletzungen, Bedrohungen und Sexualdelikte eingedämmt werden.

Auch sollen Waffenverbotszonen dafür sorgen, dass die Sicherheit auf Stadtfesten und anderen Veranstaltungen gewährleistet wird.
Eine weitere Maßnahme innerhalb der Waffenverbotszone ist die teilweise Videoüberwachung. Dies wird meist auf Schildern angekündigt.

Innerstädtische Waffenverbotszonen sind ein Mittel, um gegen Gewalt in Problembezirken vorzugehen.

Geschichte der Waffenverbotszonen

Die Stadt Hamburg führte 2007 als erstes Bundesland eine Waffenverbotszone auf der Reeperbahn ein. Wer mit einer Waffe, Pistole oder einem Messer innerhalb dieser Zone erwischt wurde, musste mit einem Busgeld von bis zu 10.000 Euro rechnen.

In Kiel wurde 2013 eine Waffenverbotszone in der Bergstraße eingerichtet.

Kritik an Waffenverbotszonen

Die Effektivität von Waffenverbotszonen wird wiederholt angezweifelt. Extremistische oder kriminelle Personen werden – so wird vermutet – sich davon nicht abhalten lassen, aktiv zu werden. Wer illegal Waffen besitzt, ist von dem Verbot nicht betroffen, da die Waffen eh illegal sind.

Ein Gegenargument gegen Waffenverbotszonen ist, dass Gewaltbereite Wege finden Waffen zu benutzen, während gesetzestreue Bürger entwaffnet werden. Eine weiteres Gegenargument ist, dass kriminelle oder Besitzer von illegalen Waffen sich einfach außerhalb dieser Waffenverbotszonen aufhalten. Damit sorgt eine Waffenverbotszone dafür, dass der Eindruck entsteht, dass Gebiete außerhalb der Zone unsicher seien.

Die Auswirkungen auf Gastronomen werden ebenfalls diskutiert. Hier stellen sich Fragen wie, ob diese Besteck bei der Polizei anmelden müssen und welchen Gästen sie Besteck ausgeben können oder dürfen.

Es muss ebenfalls festgelegt werden, welche Gegenstände als gefährlich gelten. Gilt dies für Scheren, Nagelscheren, Taschenlampen oder Kugelschreiber? Prinzipiell kann jeder Gegenstand zu einer Waffe werden, wenn er in den falschen Händen ist.

Auch wird argumentiert, dass diejenigen die gewaltätig werden wollen letztlich ihre Fäuste oder herumliegende Gegenstände (z.B. Steine) vor Ort benutzen.

Autor: Pierre von BedeutungOnline

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6 Gedanken zu „Was ist eine Waffenverbotszone? Welche Waffen sind legal? Bedeutung und Definition erklärt“

  1. Hallo
    Kurze Anmerkung zu den aufgezeigt legalen Waffen.
    Schlagring und Totschläger gehören zu den VERBOTENEN Gegenständen und können daher NICHT legal sein.
    Desweiteren benötige ich zum führen einer Schusswaffe, dazu gehören auch Schreckschusswaffen, einen Waffenschein keine Waffenbesitzkarte, die ist notwendig um überhaupt eine scharfe Schusswaffe zu besitzen.

  2. Waffenverbotszonen sind zuallererst verarsche.
    Das Führen von Waffen ist in DE bereits seit 2008 durch §42a WaffG grundsätzlich verboten.
    In diesen neuen „Zonen“ werden also ausschliesslich Alltagsgegenstände wie Werkzeug und Spraydosen verboten. Das hat mit Waffen absolut nichts zu tun.

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