Bei einer Transferunion verpflichten sich die Teilnehmer zu einem regelmäßigen Finanzausgleich. Das bedeutet, solide und starke Teilnehmer führen Zahlungen an schwache Teilnehmer durch.
Eine Transferunion ist gedacht, damit starke Teilnehmer schwachen Teilnehmern helfen.
Was ist eine Transferunion? Definition, Bedeutung, Erklärung
Eine Transferunion im engeren Sinne bedeutet, dass reiche Teilnehmer mit hohen Einnahmen Ausgleichszahlungen an ärmere Teilnehmer durchführen und ihnen so Geld zahlen. (Der Finanzausgleich der deutschen Bundesländer ist solch eine Transferunion im engeren Sinne.)
Eine Transferunion im weiten Sinne bedeutet, dass alle Mitglieder für die Schulden einzelner haften. Dies wird auch als Haftungsunion bezeichnet.
In einer Transferunion können sich Staaten, Bundesländer, Gemeinden, Körperschaften und andere Organisationen zusammen schließen.
Vorteile einer Transferunion sind, dass schwache Länder aufgebaut werden und so an Wirtschaftskraft gewinnen (können). Durch diesen Aufbau können die Länder zu neuen Wirtschaftspartnern werden. Dadurch würde die Transferunion für alle Teilnehmer Vorteile bieten. (Es muss aber auch angemerkt werden, dass eine Transferunion missbraucht werden kann. Finanzschwache Partner können mit dem Geld der starken Partner eine marode, veraltete oder korrupte Wirtschaft finanzieren.)
Statt Geld können in einer Transferunion auch Güter und Ideen versendet werden.
Mit einer Transferunion kann versucht werden, Schulden- und Finanzkrisen zu verhindern.
Transferunion nur mit Schuldenbremsen und Schuldenquoten
Eine Transferunion funktioniert nur mit klaren Regeln und Vorgaben. Dies sind z.B. Schuldenbremsen und Schuldenquoten. Sie halten schwache Länder an, besser zu haushalten und nicht absichtlich Schulden zu machen. Denn eine Transferunion könnte schwache Mitglieder motivieren Schulden zu machen, mit der Hoffnung, dass die starken Mitglieder für diese aufkommen. Damit würden Hilfspakete und Zahlungen zur Gewohnheit werden. Hier helfen klare Regeln, die dieses Verhalten bestrafen.
Durch die Euro-Krise wurde zusehends über eine Transferunion nachgedacht. Finanziell-sichere und -starke Nordländer sollten für schwächelnde Südlander aufkommen und so für deren Schulden zahlen.
Kritik: Transferunion
Eine Transferunion verhindert das verschuldete Länder oder Teilnehmer einer Union pleite gehen. Die Frage ist, was besser ist: Ein Land retten oder es pleite gehen lassen. Diese Frage stellte sich z.B. bei der Griechenlandkrise (2010).
Teils wird eine Transferunion mit Kooperationspflichten versehen, wodurch die Teilnehmer einander helfen müssen. Dies wird unter anderem als „Zwangssolidarität“ kritisiert.