Das Wort Jump-Scare setzt sich aus jump (springen) und scare (ängstigen) zusammen und beschreibt damit eine plötzlich auftretende Situation, durch die sich eine Person erschrickt. In Filmen sind damit Szenen gemeint, die einen überraschenden Moment haben, wodurch sich der Protagonist und im besten Fall auch die Zuschauer erschrecken. Verstärkt wird dieser kurze Moment oft von dramatisch anschwellender Musik, diffuser Beleuchtung und dem erschreckten Aufschrei der überraschten Person.
Was ist der Zweck eines Jump-Scares?
Sinn ist es, den Zuschauer zu erschrecken und für einen Gänsehautmoment zu sorgen. Geht der Protagonist beispielsweise einen langen, dunklen Flur entlang, an dessen Ende ein geöffnetes Fenster mit wehendem Vorhang zu sehen ist, erwartet der Zuschauer ein Ereignis am Fenster. Springt aber schon viel früher jemand plötzlich und völlig unerwartet aus einer seitlichen Tür, hat keiner damit gerechnet und erschrickt sich. Ein eigentlich sehr einfaches Stilmittel, mit dem aber ein großer Effekt erzielt wird. Dieses Prinzip wird übrigens auch in den klassischen Geisterbahnen angewendet. Auch wenn man den Schrecken erwartet, ist man im Moment des Erschreckens doch überrascht.
Somit werden Jump-Scares in Horrorfilmen und Thrillern ganz bewusst eingesetzt, um Spannung zu erzeugen. Daher können Jump-Scare Filme auch ganz ohne Blut oder Gewalt auskommen und trotzdem eine dunkle Stimmung erzeugen.
Welche Vorteile hat ein Jump-Scare Film?
Für den Produzenten des Filmes ist dieses Stilmittel einfach und effektiv einzusetzen und damit auch recht kostengünstig. Die aufwendige Arbeit der Make-up-Artisten, Kunstblut oder künstliche Körperteile werden hier nicht benötigt, was Zeit und Geld spart. Schauspielerische Leistung sowie zeitliche Abstimmung von Erscheinen des Ereignisses und Reaktion des Opfers muss stimmen. Die erschreckten Schauspieler sollten Angst und Entsetzen glaubhaft darstellen.
Vorteile gibt es für die Zuschauer, die sich gruseln oder erschrecken möchten, aber keine Blutbäder oder abgetrennte Körperteile sehen möchten. Für die ist ein reiner Jump-Scare Movie die bessere Wahl.
Variationen und Kombinationen mit anderen Stilmitteln
Nicht alle Horrorfilme bestehen ausschließlich aus Jump-Scares, oft werden diese zusätzlich zu Gewalt, Blut und Action eingesetzt, um die Spannung im Film zu erhöhen. So eine Kombination gibt es zum Beispiel in den Saw-Filmen.
Aktuell sind auch Filme beliebt, in denen der Zuschauer das Ereignis vorhersieht. So sieht er von außen auf die Szene und bemerkt, wie sich der Mörder von hinten an das ahnungslose Opfer anschleicht. Damit gibt es eine emotionale Verbindung zum Opfer und den Wunsch, dieses zu warnen. Natürlich ohne Aussicht auf Erfolg.
Beispiele für bekannte Jump-Scare Filme
Bereits der erste Draculafilm, der 1932 in die Kinos kam, bediente sich dieses Stilmittels. Und auch in Alfred Hitchcocks Thrillern in den 60er-Jahren wurden diese Schreckensmomente gerne angewandt.
Ihre Blütezeit erlebten Jump-Scares aber in den 80er und 90er-Jahren. Zum Beispiel im ersten Teil des „Halloween“ Filmes mit Jamie Lee Curties und „Freddy Kruger – Nigthmare on Elm Street“.
Um das Jahr 2000 herum wurden Jump-Scare Filme mit einer mystischen Atomsphäre und kleinem Budget gedreht.
1999 Mit „The Blair Witch Project“ kam ein Film in die Kinos, der komplett auf Blut verzichtet und ausschließlich mit Jump-Scares eine Spannung aufbaut. Und auch die 2007 gestartete Fimlreihe „Paranormal Activity“ lebt hauptsächlich von Jump-Scares.
Weitere Beispiele sind „The Conjuring“, „Sinister“ oder „Es“ von Stephen Spielberg.
Fazit: Was ist ein Jump-Scare? Bedeutung, Definition, Erklärung
Ein Jump-Scare ist ein einfach umzusetzendes und beliebtes Mittel, um in Filmen Angst und Schrecken zu erzeugen. Sie können mit anderen Stilmittel (Gewalt) oder auch alleine in Filmen verwendet werden. Durch die Anwendung in fast 100 Jahren Filmgeschichte sind sie offensichtlich beliebt und noch immer aktuell.