Beim Chaos Cooking geht es darum, unterschiedliche Zutaten, Speisen sowie Zubereitungsarten aus verschiedenen Ländern zu vereinen, um damit (teilweise) ungewöhnliche Essens-Kreationen hervorzubringen. Im ersten Moment scheinen diese neuen Kreationen jedoch überhaupt nicht zusammenzupassen. Zudem bringt dieses Experimentieren außergewöhnliche und neue Geschmäcker hervor.
Beim Chaos Cooking geht es gewissermaßen um eine Erweiterung der Fusionsküche. Das Besondere am Chaos Cooking ist, dass nicht nur Zutaten aus unterschiedlichen Regionen vermischt werden, sondern auch Aromen und Genres, die normalerweise nicht zusammen verzehrt werden. Welche neu kreierten Gerichte einen Durchbruch erlangen, hängt zunehmend auch von den sozialen Medien ab und wie erfolgreich dort ein Gericht gehypt wird. Wie so vieles, hat auch das Chaos Cooking seinen Ursprung in den USA. Allerdings liegen die Anfänge vom Chaos Cooking noch viele weitere Jahrzehnte zurück, nämlich in den 1980er- und 90er-Jahren. Hier entstand in Kalifornien nämlich die Fusionsküche. Dort wurde sie auch California Cuisine genannt.
Was ist „Chaos Cooking“? Erklärung, Bedeutung, Definition
Um das Chaos Cooking zu erklären, muss man sich zuerst den Begriff der Fusionsküche näher anschauen. Dieser neue Foodtrend entwickelte sich bereits in den 1980ern Jahren. Bei der Fusionsküche steht hauptsächlich die Vereinigung von verschiedenen Geschmäckern aus unterschiedlichen Ländern im Vordergrund. Nicht zuletzt wurde diese Küchenrichtung in Europa durch Detlef Bernhardt oder Wolfgang Puck bekannt. Puck war ein österreichischer Starkoch, der in den USA lebte. Er war es, der damals Foodtrends wie einen „Chinese Chicken Salad“ oder eine „Pizza mit geräuchertem Lachs“ herausbrachte und dadurch ein kulinarisches Erdbeben auslöste. Anhänger der klassischen Küche waren allerdings empört über solche Kreationen. Heute erscheinen solche Vereinigungen fast schon fantasielos. Im Sushi-Sortiment ist beispielsweise eine „California Roll“ ganz normal geworden und kaum noch wegzudenken. Viele Menschen kennen Sushi nur in dieser Kreation.
Das bekannteste Beispiel für Chaos Cooking beziehungsweise für die Fusionsküche ist die Currywurst. Hier wird deutsche Wurst mit amerikanischem Ketchup und indischem Curry getoppt. Am Anfang hielt man sich mit den exotischen Zutaten noch ein wenig zurück; heute können sie nicht mehr außergewöhnlich genug sein.
Beim Experimentieren mit Chaos Cooking sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Eine skurrile Kombination bildetet die Vereinigung von deutschem Rotkohl und orientalischen Kichererbsenbällchen oder Ravioli, die mit einer amerikanischen Burgerfüllung versehen sind. Ein ebenfalls ausgefallenes Gericht wären Spaghetti mit Tandoori-Soße. Hierzu werden Zwiebeln, Knoblauch und Ingwer zunächst angebraten und dann mit klein geschnittenen Tomaten und typischen indischen Gewürzen (zum Beispiel Garam Masala) aufgepimpt. Nach Belieben kann die Soße dann noch mit Sirup oder Zitronensaft verfeinert werden und anschließend mit den Nudeln vermischt werden.
Ausgefallene Kombinationen beim Chaos Cooking
Bei einem Sushi-Burrito vereinigt sich der mexikanische Burrito mit dem japanischen Sushi. Hierzu bedient man sich anstelle von Sushi-Reis, an Hackfleisch und Bohnen, sowie asiatischem Gemüse und mariniertem Fisch. Die Tortilla wird natürlich durch Noriblätter ersetzt und die Zutaten hineingerollt. Übrigens eignet sich dieser Snack hervorragend für die Schule oder das Büro.
Beim Ramen-Burger trifft Asien auf Amerika. Der Ursprung liegt allen Vermutungen nach in New York. Hierzu werden die Burgerbrötchen durch knusprig gebratene Nudelnester ersetzt. Üblicherweise handelt es sich hierbei um japanische Weizennudeln und werden im eigenen Land „Ramen“ genannt. Zunächst gart man sie in Salzwasser und werden anschließend mit Salz und Pfeffer sowie Ei verquirlt. In wenig Öl werden sie dann in Form von Nudelnestern von beiden Seiten knusprig angebraten. Belegt werden die Ramen-Burger-Buns mit verschiedenen frischen Zutaten und abschließend mit einem Spritzer Teriyaki-Soße veredelt.
Chaos Cooking und Social Media
Restaurants, die sich hauptsächlich mit dem Chaos Cooking beschäftigen, wollen im wahrsten Sinne des Wortes ein regelrechtes Chaos anrichten, was die herkömmlichen Geschmackserwartungen angeht. In den sozialen Medien ist der Begriff des Chaos Cooking allerdings wesentlich weiter gefasst. Zwar geht es hier auch um außergewöhnliche Kombinationen, allerdings kochen die meisten hier einfach darauf los, ohne Rezept, ohne Abwiegen und rein intuitiv.
Die Nutzer von Social Media nehmen sich somit den Druck von vornherein heraus, beispielsweise eine Lasagne zuzubereiten, die dem bekannten Klassiker äußerlich sowie geschmacklich standhalten muss. Mit dieser neu gewonnen Freiheit und Spaß am Chaos können neue Geschmackserlebnisse geschaffen werden.
Zusammengefasst geht es beim Chaos Cooking also darum, ohne Scheu und Regeln zu experimentieren. Die unterschiedlichsten Küchenkulturen finden Einklang und werden miteinander vereint. Vor allem geht es jedoch darum, dass es schlussendlich schmecken muss.