„Tchuligom“ und „Schulligung“ sind falsch geschriebene Varianten des Wortes „Entschuldigung“. „Tchuligom“ und „Schulligung“ entwickelten sich zum Running Gag. Damit sorgten sie dafür, dass sie sich selbst verbreiteten.
Was bedeutet „Tchuligom“? Bedeutung, Herkunft
Der Ausdruck „Tchuligom“ stammt aus einem 2018 veröffentlichten und anonymisierten eBay Kleinanzeigen-Dialog, den unter anderem die Facebook-Seite „Best of Kleinanzeigen“ und der YouTuber KuchenTV verbreiteten.
Der Dialog verlief wie folgt:
Interessent: Letzte price bitte
Anbieter: 80
Interessent: 50?
Anbieter: Ich hab doch gesagt 80 ist der letzte Preis!
Interessant: Ok tchuligom
Das „Ok tchuligom“ stieß auf starke Resonanz der Internetgemeinde, da sich viele fragten, wie es möglich sein kann, dass „Entschuldigung“ so falsch geschrieben werden kann. „Tchuligom“ verbreitete sich schnell als Running Gag und als Witz.
„Ok tchuligom“ wird auch in der Variante „Tchuligom mein feller“ bzw. „Tchuligom war nicht mein feller“ verbreitet. Hier ist das Wort „Fehler“ als „feller“ falsch geschrieben.
In der Netzgemeinde witzelte man, dass der Schreiber vielleicht den Mund voll hatte. Andere merkten an, dass es löblich sei, dass der Anfrager wenigstens höflich sein wollte.
„Tchuligom“ verbreitete sich so stark, dass es mittlerweile verschiedenste mit „Ok tchuligom“ bedruckte Produkte zu kaufen gibt. So unter anderem: T-Shirts, Kunstdrucke, Rucksäcke. Eine Auswahl findest du hier auf Amazon* (Externer Link zu Amazon und Provisionslink).
Welche Personen den Dialog miteinander geführt haben, ist bis heute unklar.
Eine weitere Schreibvariante von Tchuligom ist „Tchuligum“.
Was bedeutet „Schulligung“? Bedeutung, Herkunft
„Schulligung“ bzw. ’schulligung ist eine weitere Schreibvariante des Wortes „Entschuldigung“. Es ist wie „Tchuligom“ eine Verkürzung des Ursprungswortes.
Die genaue Herkunft von „Schulligung“ ist unklar. Es kann vermutet werden, dass „Schulligung“ eine Anspielung auf einen alkoholisierten Zustand sein könnte, da das gesprochene „Schulligung“ wie gelallt klingt. Auch das weggelassene „Ent“ legt diese Schluß nahe, denn Alkoholisierte neigen dazu Wörter zu verkürzen, zusammenzuziehen und Silben wegzulassen.
Auch drückt das saloppe „Schulligung“ aus, dass ein zu entschuldigendes Fehlverhalten gar nicht so ernst genommen wird und von der Person, die „Schulligung“ sagt, eher scherzhaft wahrgenommen wird.
Zum Wort „Entschuldigen“: Bedeutung, Wortherkunft
Das Wort „entschuldigen“ bzw. „Entschuldigung“ steht dafür, dass jemand einen anderen bittet ihn von seiner/ihrer Schuld zu befreien. Es geht beim entschuldigen darum zu „ent-Schuld-igen“.
Das Ziel einer Entschuldigung ist die Befreiung von Schuld. Damit bittet jemand, der sich entschuldigt, darum das ein anderer ihm/ihr verzeiht und von seiner Schuld befreit, sowie dass die Sache (unter anderem das Fehlverhalten) damit erledigt ist. Der um Entschuldigung-Gefragte kann sich entscheiden, ob er/sie die Entschuldigung annimmt oder ablehnt. (In der Regel werden Entschuldigungen angenommen, da Reue gezeigt wurde und das Zusammenleben weitergeführt wird.)
Beim Entschuldigen ist der Kern, dass nur der oder die Geschädigte die um Entschuldigung-Bittende Person von der Schuld befreien kann. Die Person kann sich nicht selber von der Schuld freisprechen. Andere Worte wie „Pardon“ oder „Sorry“ beeinhalten diese Bedingungen streng gesehen nicht.
Der englische Ausdruck „apology“ wird auf deutsch mit „Entschuldigung“ oder „Rechtfertigung“ übersetzt. Das griechische Ursprungswort „Apologia“ bedeutet: „Aus der Defensive sprechen“. (Denn genau in der Defensive befindet sich der Entschuldigende und ist damit abhängig von der Reaktion des Geschädigten.)
Eine Entschuldigung wird ehrlich und glaubhaft, wenn die schuldige Person Reue zeigt und es ihr wirklich Leid tut. Eine vorgespielte Entschuldigung ist meist wenig überzeugend.
Kurzformen von Entschuldigung sind:
- Tschuldigung
- ‚Schuldigung
Beide Kurzformen sind in der gesprochenen Sprache akzeptabel, sollten aber nie in der geschrieben Sprache (Briefe) verwendet werden.
„Der englische Ausdruck „apopology““ sollte ggf. zum korrekten „apology“ korrigert werden, oder wollten Sie ein englisches Pendant zu Tchuligom entwerfen?
VG
Hallo,
da ist wohl der Tchuligom-Geist in mich gefahren. 🙂
Danke für den Hinweis. Ich habe den Fehler korrigiert.
Viele Grüße
Pierre von BedeutungOnline