Als „Schweigekanzler“ wurde der österreichische ÖVP-Politiker Wolfgang Schüssel in den 2000er Jahren bezeichnet, während er von 2000 bis 2005 die Koalition aus ÖVP und FPÖ als Bundeskanzler anführte. Den Beinamen „Schweigekanzler“ erhielt er, weil er sich stark zurückhielt Aussagen oder das Verhalten seines Koalitionspartners FPÖ zu kommentieren. Außerdem wird mit dem Beinamen „Schweigekanzler“ die Haltung Schüssels verbunden, der ruhig und schweigend seine Ziele verfolgte.
Mittlerweile wird der österreichische Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) auch als „Schweigekanzler“ oder sogar „Schweigekanzler II.“ bezeichnet. Den Beinamen erhielt er von Kritikern, da er auf öffentliche Nachfragen von Journalisten und anderen Politikerin knappe und wenige Antworten gibt, sowie die Äußerungen und das Verhalten seines Koalitionspartners FPÖ – nach Ansicht seiner Kritiker – zu wenig kommentiert und bewertet.
Auch werfen ihm seine Kritiker vor, dass er phrasenhaft, inhaltsleer und zu selten ausführlich antworte. Kritiker seiner Kritiker sehen eine Verletzung der Erwartungen etablierter Journalisten, da Kurz ihnen nur Antworten und Interviews nach seinen Wünschen gibt.
Wolfgang Schüssel war Österreichs erster Schweigekanzler. Ein weiterer Beiname für Schüssel war „Wende-Kanzler“.
In Deutschland wurde bisher kein Bundeskanzler als Schweigekanzler bezeichnet.
Hashtag: #AnswerLikeKurz
Unter anderem bildete sich in den Sozialen Medien der Hashtag #AnswerLikeKurz (deutsch: „Antworte wie Kurz“). Unter diesem Hashtag verbreiten Teilnehmer ihre Kommentare zu Aussagen von Sebastian Kurz, die ihnen zu kurz erscheinen. Die Themen sind hierbei äußerst vielfältig.
Eine weitere Reaktion ist der „#AnswerLikeKurz – Generator“. Bei diesem Generator wird auf eine beliebige Frage eine Antwort erstellt, wie sie Sebastian Kurz vermutlich gegeben soll. Du findest den Generator hier (Externer Link zu „#AnswerLikeKurz – Generator“ auf Kaindel.net)
Einige sagen Schweigekanzler, andere Teflonkanzler
Ein anderer Beiname für Sebastian Kurz ist „Teflon-Kanzler“. Damit ist gemeint, dass Kritik und Vorwürfe an ihm abprallen. Außerdem ist damit gemeint, dass das Verhalten des Koalitionspartners FPÖ ihm vermeintlich nichts anhaben kann.
Auch Wolfgang Schüssel und Werner Faymann wurden Telfon-Kanzler genannt.
Teflon-Kanzlerin Angela Merkel
Angela Merkel wurde in Deutschland „Teflon-Kanzlerin“ genannt. Damit war gemeint, dass sie bei Fragestunden im Bundestag oder bei Fragen von Journalisten auf Kritik und Vorwürfe souverän reagierte, so dass diese an ihr „abperlten“. Auch ist damit gemeint, dass sie auf Provokationen nicht reagiert und diese ins Leere laufen lies.
Journalisten attestierten Merkel, dass sie bei Fragestunden oft gut als pragmatische und ruhige Kanzlerin da stand.
Was ist Teflon?
Teflon ist ein Material, dass schon länger auch für Haushaltsgeräte – so unter anderem Bratpfannen – verwendet wird. Es zeichnet sich dadurch aus, dass nichts an ihm kleben oder haften bleibt.
Teflon wurde während des Zweiten Weltkrieges entwickelt und in den 1950er Jahren hatte die Frau eines französischen Ingenieurs, der mit Teflon arbeitet, die Idee, dass damit Töpfe und Pfannen beschichtet werden sollten. Damit war die Idee geboren und das Patent gesichert.