Der Begriff „Persona non grata“ stammt aus dem offiziellen Sprachjargon unter Diplomaten. Damit wird eine Person bezeichnet, die unerwünscht ist. Inzwischen findet der Ausdruck auch Eingang in den normalen Sprachgebrauch.
Was bedeutet „Persona non grata“? Bedeutung, Definition, Erklärung
Die Übersetzung kann man aus dem lateinischen wie auch aus dem heute noch gebräuchlichen italienisch ableiten
Persona = eine Person, ein Mensch
non grata = nicht willkommen, nicht angenehm.
Früher war auch die Schreibweise „Persona non gratae“ geläufig.
Auf Deutsch heißt der Ausdruck korrekt übersetzt also eine „nicht erwünschte Person“.
„Persona non grata“: Der Ursprung aus diplomatischen Kreisen
Wenn ein Staat den Diplomaten eines anderen Landes nicht mehr dulden möchte, kann er ihn zur Persona non grata erklären.
Das ist in der Vergangenheit öfter passiert, wenn ein Diplomat sich etwas zuschulden kommen ließ oder der Spionage verdächtigt wurde.
Für Diplomaten gelten besondere Regelungen. Sie sind in der Regel immun, das bedeutet, dass die normale Gesetzgebung für sie nicht anwendbar ist. Das soll ihnen einen besonderen Status verleihen. Dafür müssen Diplomaten einen hervorragenden Leumund besitzen und ein gewisses Verhalten an den Tag legen.
Manchmal wird der „diplomatische Rauswurf“ als Machtmittel in der Auseinandersetzung zwischen zwei Staaten genutzt. Der Grund ist nicht das Fehlverhalten des Diplomaten, sondern ein ganz anderer. Die Ausweisung der Persona non grata ist dann ein symbolischer Akt.
Das Gegenteil zur Persona non grata ist die Persona grata (erwünschte Persönlichkeit) oder Persona gratissima (äußerst erwünschte Persönlichkeit). So können auf sehr elegante Weise Bevorzugungen eines besonders beliebten Diplomaten ausgedrückt werden.
„Persona non grata“: Die Verwendung des Begriffs außerhalb der Diplomatie
Gelegentlich hört oder liest man von der Persona non grata auch in anderen Kreisen.
Besonders feine Menschen können damit jemanden bezeichnen, der in ihren Kreisen einfach nicht erwünscht ist. Die Nutzung des ausländischen und politischen Begriffes schafft eine gewisse Distanz. Jemanden zur Persona non grata zu erklären kann direkt erfolgen, beispielsweise indem man demjenigen einen Brief oder eine Nachricht zukommen lässt.
Die Ausgrenzung oder Ausweisung kann auch indirekt passieren. Es werden keine Einladungen mehr ausgesprochen oder der Person wird der Zugang zu Clubräumen, Feiern oder sonstigen Zusammenkünften verweigert.
Neben der Nutzung in elitären Kreisen liest man den Ausdruck gelegentlich in den Medien. Persona non grata ist dann immer als eine unpassende, unerwünschte oder nicht gern gesehene Persönlichkeit zu verstehen.
Jugendliche und junge Erwachsene nutzen den Begriff ebenfalls gern. Sie drücken damit jemanden aus, den sie nicht mögen oder der in ihrem Umfeld nicht erwünscht ist. In diesem Zusammenhang ist Persona non grata ein Modeausdruck.
Es ist gut möglich, dass die Phrase in der Zukunft in den normalen Sprachgebrauch übergeht.
Persona non grata – bekannte Persönlichkeiten
Der deutsche Schriftsteller und Literaturnobelpreisträger Günter Grass war in Israel eine Persona non grata. Die Behörden verhängten das Einreiseverbot nach der Veröffentlichung eines kritischen Gedichts und dem Bekanntwerden von Grass’ kurzzeitiger Mitgliedschaft in der Waffen-SS.
Der rechte österreichische FPÖ-Politiker Jörg Haider war bis zu seinem Tod ebenfalls eine Persona non grata in Israel.
Brad Pitt war in der Volksrepublik China lange Jahre eine Persona non grata. Grund dafür war sein Auftritt in dem Film „Sieben Jahre in Tibet“ (1997).
Die Schauspielerin Claire Danes wurde von der Regierung der Philippinen als Persona non grata erklärt, nachdem sie sich negativ über die Landeshauptstadt Manila äußerste. In einem Interview mit den Frauenzeitschrift Vogue sagte sie, „Manila ist grauenhaft und seltsam“.